Donnerstag, 13. Juni 2013

Italien - Sportbilder

Gestern habe ich noch ein paar Bilder von unseren Spielen (bzw. dem Drumherum, da man beim Spiel ansich nur unter Wasser wirklich etwas mitbekommt) in Italien in den Welten eines bekannten Social-Networks gefunden.
So bekommt man einen kleinen Eindruck, wie ein Unterwasserrugbyturnier aussieht. Ich mag die Bilder sehr gerne, da sie mich an die tolle Zeit dort erinnern. Ich freue mich schon sehr auf nächstes Jahr!

Die Bilder sind allesamt von unserer Frauenmannschaft aus Kopenhagen (ich bin Nummer 4!).
1) Vor dem Spiel
2) Tak for kampen! (Danke für den Kampf!) und während des Spiels im fliegenden Wechsel
3) Bronzeplatz!


Mittwoch, 12. Juni 2013

Jagten - dänische Gute-Laune

Klassische skandinavische Gute-Laune Unterhaltung durfte ich letzten Sonntag genießen. Und zwar ging es zum zweiten Mal in das dänische Filminstitut. Dort werden jeden Sonntag dänische Filme mit englischen Untertiteln gezeigt. Hier muss man auf jeden Fall vorbestellen - die Vorstellungen sind meistens ausverkauft. Nach "En kongelig affære" ging es diesmal in Jagten ("The Hunt", "Die Jagd"). Der Film kam 2012 in die Kinos und wurde vor allem in Europa mit diversen Preisen ausgezeichnet, angefangen bei dem Darstellerpreis für den Hauptdarsteller Mads Mikkelsen bei den Filmfestspielen von Cannes, bis hin zu dem Preis für das beste Drehbuch beim Europäischen Filmpreis 2012 (an dieser Stelle: danke Wikipedia). 

Auch Tage nach dem Kinobesuch weiß ich immer noch nicht, was ich von dem Film halten soll. Es spricht auf jeden Fall sehr für den Film, dass er mich immer noch beschäftigt. 
Um kurz die Handlung zusammen zu fassen: Der eigentliche Lehrer Lucas wohnt in einem kleinen Dorf in Dänemark und arbeitet in einem Kindergarten. Er verbringt viel Zeit zusammen mit seinen besten Freunden, die alle Mitglieder im örtlichen Jagdverein sind. Seit der Trennung von seiner Frau wohnt er alleine in einem großen Haus. Er vermisst seinen Sohn Marcus, der nach einigem hin und her mit seiner Exfrau allerdings wieder zu ihm zurück ziehen soll. 
Klara ist ein vier-jähriges Mädchen und die Tochter von Lucas' bestem Freund. Ihre Eltern streiten sich oft, und da Lucas ihr direkter Nachbar ist, nimmt er die kleine Klara morgens öfter mit in den Kindergarten. Klara himmelt Lucas an, und als der ihr gebasteltes Herz nicht annehmen möchte, fühlt sie sich zurückgewiesen. Der Kindergartenleiterin gegenüber äußert sie, dass sie Lucas hasse, und er mit seinem Geschlechtsteil auf sie gezeigt hätte. Mit der Aussage nimmt alles seinen Lauf. Auch wenn das kleine Mädchen später mehrfach wiederholt, dass sie nur eine Dummheit gesagt hätte, sind die Dorfbewohner davon überzeugt, dass Lucas ein Kinderschänder ist. 

Die Handlung ist an manchen Stellen etwas überspitzt, wirft aber trotzdem Fragen auf: Wenn meine vierjährige Tochter behauptet, dass mein bester Freund sich an ihr befriedigt hat, wem glaube ich? Dem erwachsenen Freund, den ich seit Kinderzeiten kenne, oder meinem Kind? Wenn mein bester Freund der Pädophilie angeklagt wird, vertraue ich ihm dann noch meine Kinder im Kindergarten an?

Wie so oft bei Filmen kann man die Handlung schlecht in Worte oder einem kurzen Trailer zusammen fassen. Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich ihn auf jeden Fall im Kino anschauen, da er sehr von Bildern und Atmosphären lebt. 

Der Film hat auf jeden Fall die Eigenschaft, selbst die optimistischsten Menschen für einen Augenblick verstummen zu lassen. Ich habe noch nie in einem Kino gesessen und so viele Menschen um mich herum weinen gehört. Ein Mädchen in der Reihe vor mir hat sich ab der ersten Hälfte des Filmes kaum wieder beruhigen können.

Alles in allem lässt sich zusammen fassen:
Wenn man einem frisch verliebten und unheimlich nervig glücklichen Päarchen begegnet empfiehlt es sich diesen Film mit ihnen anzuschauen. Der bringt jede rosa Wolke zum Platzen und lässt einen für einen Moment nicht nur an der Gesellschaft, sondern auch den engsten Freunden zweifeln.

Ein sonderlicher Fan des Trailers bin ich nicht, da er den Film wie ein plattes Drama wirken lässt, aber der Vollständigkeit halber hier sogar auf deutsch:


Donnerstag, 6. Juni 2013

Besuch aus Polen Teil 2

Knappe drei Stunden nach der Rückkehr aus Italien klingelte es bereits an meiner Wohnungstür - Besuch aus Polen ist da. Auf Grund der eher kurzen vorherigen Nächte musste ich allerdings nach der Entladung des Autos bereits in mein Bett abbiegen. Sämtliche Gespräche wurden auf den Freitag verlegt. Der Tag begann mit einer kurzen Stippvisite meinerseits in der Uni. Meine Kommilitonen konnten sich glücklicherweise noch an mich erinnern und brachten mich unverzüglich auf den neuesten Gruppenarbeitsstand. Da der Nachmittag überraschend sonnig war, machten mein Vater und ich uns auf zum Christianiaturm. Durch den interessanten Aufstieg und den sich hochschlingenden Außenbalkon ist er einer meiner Lieblingstürme. Anschließend gab es noch einen entspannten Lauf, ehe ich meinem Fernweh zu Italien erlag und es in die nächstgelegene Pizzeria ging. 
Der Samstag wurde aktiv in Angriff genommen: Mit einem Besuch beim nächsten schwedischen Möbelhaus. Anscheinend war mein Zimmer für polnische Verhältnisse nicht genügend ausgeleuchtet, sodass schnell nachgerüstet werden musste. Jetzt zieren sowohl eine Schreibtisch- als auch Bettlampe mein Zimmer. Durch das zu dem Zeitpunkt endlich wieder dänisch-realistische Wetter (Wolken und Wind) marschierten wir anschließend ins Kino. Dort stellten wir mit unserer Maxiportion Popcorn in der Hand erschüttert fest, dass in Dänemark ausschließlich salziges Popcorn verkauft wird. Der Film (The Cloud Atlas) wurde trotzdem angeschaut und die Handlung anschließend bei Wikipedia zum besseren Verständnis noch einmal nachgelesen. Der Abend endete mit dem Pflichtbesuch in einer Bar - schließlich stand das Championsleaguefinale Dortmund-Bayern an. Zwei Freunde aus Deutschland bzw. Frankreich leisteten uns dabei Gesellschaft. Damit war das Wochenende auch beinahe schon herum. Sonntag Morgen wurde nur noch eine Runde durch Christiania gelaufen, ehe mein Vater wieder nach Polen fahren musste. Ein schöner, wenn auch kurzer Besuch!

Auf den Bildern zum einen die Sicht vom Christianiaturm gefolgt von zweien seiner Besteiger. Zum krönenden Abschluss das Werk eines talentierten dänischen Nachwuchsfotografen/Bootsführer.


Sonntag, 26. Mai 2013

Unterwasserrugby in Italien

Vom 16.-23.5 ging es zu einer tollen Woche nach Italien - zusammen mit meinem Unterwasserrugbyteam. Zunächst die große Freude: Von den 20° Sonnenschein in Kopenhagen landeten wir in 13° strömenden Regen in Mailand. Da fühlt man sich gleich heimisch! Auf Grund detaillierter Planungen kamen wir nach knappen vier Stunden und diversen gescheiterten Kommunikationsversuchen mit der italienischen Bevölkerung in unserem Hotel an. Wir, das war eine kleine Truppe bestehend aus mir, zwei weiteren Mädeln und zwei Männern aus unserer Mannschaft, die wir per Zufall aufgegabelt haben. Der Rest der 18-köpfigen Mannschaft sollte erst gen Abend ankommen. 

Als es dann soweit war ging es in eine sehr leckere Pizzeria. Eindeutiges persönliches Highlight war dabei die Nutellapizza als Nachtisch. Am nächsten Morgen fuhren wir weiter in das ca. 3 Stunden entfernte Florenz zum internationalen Unterwasserrugbyturnier mit teilnehmenden Mannschaften aus insgesamt sieben Ländern. 
Samstag Vormittag fingen die Spiele an. Das erste Frauenspiel ging gegen die Berlinerinnen, welches wir etwas unglücklich mit 2:1 verloren. Die weiteren Spiele gewannen wir, ehe wir mit einem knappen 1:0 im Halbfinale gegen die Italienerinnen ausschieden. Bei den Männern lief alles glatt uns es gab Siege bis zu einem 8:0 und 7:0, ehe wir im Halbfinale ebenfalls knapp ausschieden (diesmal im Strafstoßen, etwas vergleichbar mit Eishockey). Sonntag gab es die Spiele um Platz 3, welche wir beide gewannen. Die Spiele haben alle sehr viel Spaß gemacht. Lag auch daran, dass wir kuschelige 32° Wassertemperatur hatten. 

Nach den Spielen fuhren wir weiter in den Norden Italiens an der Küste entlang. Ein ehemaliges Vereinsmitglied hat sich dort eine wunderschöne Villa gekauft, in der wir die nächsten Tage verbringen durften. Sie lag hoch auf einem Berg, mit Blick auf das Meer. Inhalt der nächsten Tage war vor allen Dingen Sonne, Badetuch, italienisches Essen und nächtliche Lagerfeuer. Wunderbar entspannend. Eine kleine Wandertour und eine etwas größere Lauftour durch die umliegende Berge habe ich dann doch noch unternommen - und es etwas bereut erst in den letzten beiden Tagen damit angefangen zu haben. Alles in allem eine wunderbare, dänisch-overkill Woche!

Auf den Bildern: Siegerehrung der Männer(Mix)mannschaft, unser Urlaubsdorf mit geschätzten 50 Einwohnern, Sicht von der Terasse, Sicht oberhalb unseres Grillplatzes


Montag, 6. Mai 2013

Radtour nach Helsingør

Aus einer Wochenendradtour wurde eine Ein-Tages-Tour am Samstag und schließlich eine Ein-Tages-Tour am Sonntag. Doch dann wurde aus Plan Realität, und pünktlich um 9:24 Uhr radelten fünf motivierte Kopenhagenbewohner in Richtung Helsingør. Bisher hatten wir erst einen Verlust zu vermelden. Ein Teil des französischen Teams, Thomas, hatte verschlafen. Nach 15 von den geplanten 100 Tageskilometern legten wir daher einen Stopp in Klampenborg ein, damit er aufschließen konnte. Laut Telefonkonferenz wollte er eine Viertel Stunde später eintreffen. Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten: Er kam nicht mit Sack und Pack und Rad im Zug, sondern radelte. Zur Bahnstation fahren und dort zu warten stellte sich daher im Nachhinein als uneffektiv heraus. Was er nicht wusste: Er hatte einen anderen Weg als wir genommen und Klampenborg bereits voller Elan im Windschatten einer Rennradtruppe passiert. Wir warteten und warteten auf ihn, er radelte und radelte um in Klampenborg anzukommen. Nach mehreren Telefonversuchen konnten wir unsere beiden Positionen stückweise bestimmen und eine weitere halbe Stunde später waren wir alle glücklich vereint.

Den Weg nach Helsingør bestritten wir bei schönsten dänischen Wetter. Für alle Interessierten, gestern haben wir vermutlich erstmalig in 2013 mehr als 15° Grad erreicht. Die Strecke war abwechslungsreich. Am Meer entlang, durch kleine Dörfer und auch ein Stück durch einen sehr hügeligen Wald. Während man den einen Berg hinunter sauste und bereits das entsprechend steile Gegenstück auf einen zukommen sah, seine Gangschaltung und Beinkraft verdammte, kam immer wieder ein freudestrahlender Anfeuerungsruf von unserem Radfahritaliener Amedeo: "Look guys, another one!!". Auf den Abfahrtstrecken entsprechend: "Don't break, Maike, don't break!".

Nach 3.5 Stunden (inklusive der Klampenborg-Thomas-Pause) und ca. 50 Kilometern, kamen wir mehr als glücklich an unserem Ziel an. Wir stürmten den dortigen Supermarkt und genossen anschließend ein Mittagessen auf dem Marktplatz. Dann ging es weiter zur Kronsborg - einer großen Burg, die früher jede Menge Zoll am Øresund zwischen Dänemark und Schweden abkassiert hat. Dort verbrachten wir weitere Zeit, bis wir Thomas zum Bahnhof brachten. Er musste abends noch ein Konzert in einer Kirche geben. Wir anderen suchten eine kleine Eisdiele auf, ehe wir uns auf den Rückweg machten. Wir legten etwas längere Pausen ein als auf dem Hinweg und genossen den Sonnenschein. Pünktlich zu den 20-Uhr-Nachrichten war ich wieder zuhause. Ein anstrengender, aber wirklich schöner Tag!


Samstag, 4. Mai 2013

Sommer am Nyhavn

Heute war ein richtiger Sommertag in Kopenhagen. Wahrscheinlich haben wir sogar zum ersten Mal dieses Jahr die 15 °C Marke geknackt. Nach einem morgendlichen Lauf radelte ich daher zum Nyhavn und weiter in die Stadt. Nachmittags hatte Aline noch eine kurze Balettaufführung, die ich mir anschaute. Morgen geht es auf eine lange Fahrradtour nach Helsingor. Eigentlich war sie für heute geplant, auf Grund der Wettervorhersage haben wir sie allerdings auf morgen verschoben. Nun scheint es, dass sich der angekündigte heutige Regen und Wind auf morgen verspätet hat. Aber gut, da muss man durch.


Dienstag, 30. April 2013

Rockmusik unter der Jesusstatue

Dänemark gilt nicht unbedingt als religiöses Land. Nicht ohne Grund wird dieses Jahr fast jede zweite Kirche "geschlossen". Daher hätte es mich nicht überraschen dürfen, als mir nach dem Swingtanzen ungewohnte Töne aus der gegenüberliegenden Kirche entgegen schalten. Neugierig betrat ich das Gebäude und stand im Gang zum Altar. Auf den Bänken saßen Menschen, im Gang waren Matratzen verteilt, auf welche man sich legen/setzen konnte. Kerzen leuchteten an den Enden der Kirchbänke. Und vor dem Altar: Ein Schlagzeug, E-Gitarren und große Boxen. Die Wand wurde mit unterschiedlichen visuellen Effekten beleuchtet, nur die Jesusstatue in der Mitte wurde ausgelassen und verblieb dunkel.
Ein ungewohntes Bild. Aber keine schlechte Idee. Die Musik war mittelmäßiger Rock, aber die Aukustik einer Kirche reißt so einiges heraus. So kam es letztendlich, dass ich statt des Fußballspiels Dortmund-Madrid auf dem Boden einer Kirche saß, und wild beleuchteten Rock vor einem Altar ansah.
In dem Moment habe ich es wirklich bereut, weder mein Handy noch eine Kamera dabei gehabt zu haben.

Als Fan von Livemusik ist es in Kopenhagen beinahe Pflicht, sich eine Jahreskarte für den Freizeitpark Tivoli zu besorgen. Tivoli liegt mitten in der Stadt, gerade einmal 2 Kilometer von meinem Zimmer entfernt. Jeden Freitag gibt es dort ein Live-OpenAir-Konzert, meist mit dänischen Pop-/Rockkünstlern. Allerdings haben dort auch schon Coldplay gespielt, und dieses Jahr kommen u.a. 30 Seconds to Mars. Mit der Jahreskarte kann man sich die Konzerte "kostenlos" anschauen. Vor zwei Wochen ging es los, und letzte Woche haben wir es auch geschafft. Gespielt haben drei junge dänische Popkünstler. Den kreischenden Mädchenmassen nach zu urteilen sind sie hierzulande recht bekannt. Und tatsächlich, im Laufe des Abends haben wir auch drei Lieder aus dem Radio wieder erkannt! Ansonsten hat Pop die angenehme Eigenschaft, dass man auch bei erstmaligen Hören der Lieder bereits den zweiten Refrain mitsingen kann (oder im Falle dänischer Songtexte: mitsummen). War auf jeden Fall ein schöner Abend. Konzerte unter dem Sternenhimmel, umgeben von leuchteten Achterbahnen, haben einen interessanten Flair.

Donnerstag, 18. April 2013

dänische Frühlingsgefühle

Dänen sprechen gerne über das Wetter. Überhaupt ist es Gesprächsthema Nr. 1, knapp gefolgt von dem dänischen Königshaus und der aktuell geplanten Verminderung des Bildungsbudgets. Dementsprechend passe ich mich an und warf kürzlich folgende Aussage in eine Diskussionsrunde:

"Eigentlich bin ich froh, dass es noch so kalt ist. Lieber ist es lange kühl und steigert sich dann ins Wärmere, als im April hohe Temperaturen zu haben und im Mai enttäuscht zu werden."

Die Antwort darauf lautete:

"Du bist eine richtige Dänin! Die denken auch immer: 'Es könnte ja noch schlimmer kommen.' Wahrscheinlich sind sie deswegen unter den glücklichsten Menschen der Welt."

Und es stimmt. Während der Rest Europas sich an Sonnenschein und Temperaturen um die 20 °C erfreut, bummeln wir aktuell bei 9 °C mit gelegentlichen Regenschauern herum.

Aber: Der Däne flippt aus! Sonne da oder nicht, es ist über fünf Grad warm, also muss die Sonnenbrille her! Stürmische Böen oder laues Lüftchen, ab jetzt wird ausschließlich draußen in den Cafés gesessen! Notfalls eingewickelt in eine der Decken, die an jedem Sitzplatz angeboten wird. Schließlich ist es ein unausgesprochenes Verbot bei Plusgraden mehr als eine leichte Jacke zu tragen. In den Cafés wird die komplette Speisekarte umgekrempelt und ein 'Sommer-Spezial! Sommer-Spezial!' ausgeschrieben.
Die Kinder werden aus den Christianiabikes geworfen (man erinnere sich, das sind die Fahrräder mit den großen Sitzkörben davor) und durch Musikboxen ersetzt, mit denen dröhnend durch die Straßen gefahren wird. Überhaupt nimmt mit jedem zusätzlichen Plusgrad die Radfahrgeschwindingkeit überproportional ab (man muss das Wetter genießen!), sodass ich letztens auf Grund eines Fahrradstaus fast zu spät zur Uni gekommen wäre.
Sobald Temperaturen die magische 10 °C-Marke überschreiten, bekommen die meisten Dänen einen Hitzekollaps, sodass sie sich sogar ihrer Schuhe entledigen und Barfuss durch die Straßen laufen.
Egal wohin man sich dreht: Menschen, Menschen, Menschen. Denn letztendlich heißt es: Wer weiß, vielleicht schneit es morgen wieder.

Dienstag, 9. April 2013

Konzert Mumford & Sons

Die Geschichte beginnt bereits am 09. November 2012 an zwei unterschiedlichen Stätten in Kopenhagen. An der einen Stelle bin ich und jubel mit meinem Besuch aus den Niederlanden durch die Weltgeschichte. An der anderen hat Aline einen wichtigen Auftrag zu erfüllen. Kurz vor 10 Uhr wird von ihrem Freund in Richtung Dusche gerufen: "Du musst dich beeilen! Es ist gleich soweit!". Aline stolpert zu ihrem Laptop und lädt eine Internetseite mehrmals neu, ehe sie endlich den gewünschten Inhalt anzeigt: Die Buchungsseite für Tickets für ein Mumford & Sons Konzert. Weniger Minuten später werden diese schon ausverkauft sein und einige frustrierte dänische Spätaufsteher hinter sich zurück gelassen haben.

Unschwer zu erahnen, dass wir erfolgreich waren und eines der gerade einmal 2000 Tickets für das Konzert kaufen konnten! Gestern war es dann auch endlich soweit. Schon tagelang spielten die CDs der Band in unserer Wohnung rauf und runter. Wir stimmten uns mit einem tollen Abendessen ein. Es gab Pfannenpizza. Klingt ungewöhnlich und habe ich zum ersten Mal ausprobiert, schmeckt aber unheimlich lecker. Nicht wirklich kalorienarm, dafür aber beruhigend zu wissen, dass ich auch in einer ofenlosen Wohnung nicht den Konsum italienischer Spezialitäten reduzieren müsste.

Da wir Stehplatzkarten hatten, waren wir eine halbe Stunde vor Öffnung der Türen vor der Konzerthalle. So waren wir unter den ersten, die in den Innenraum gelassen wurden und bekamen einen tollen Platz nur wenige Meter von der Bühne entfernt. Bereits der Konzertbeginn hat dann mein deutsches Herz höher schlagen lassen: 5 Sekunden vor angekündigtem Konzertstart stürmte die erste Vorgruppe auf die Bühne. Die Band spielte eine halbe Stunde diverse leicht psychadelisch angehauchten Rocklieder. Nach dem Umbau kam die zweite Vorband, diese mit etwas flotteren Liedern im Gepäck. Durch die zwei Vorgruppen und der Zeit für die Umgestaltung der Bühne dauerte es allerdings fast zwei Stunden, ehe Mumford & Sons auftraten. Da wir schon lange vor Konzertbeginn unsere Plätze ergattern und verteidigen mussten, fand ich es etwas lang.

Dann allerdings das eigentliche Konzert. Mit unheimlicher Energie und Gitarrengewirbel spielten Mumford & Sons. Es wäre fast perfekt gewesen, wenn ich nicht genau hinter einen 2-Meter-und-200-Kilo-Mann geschoben worden wäre, welcher ununterbrochen seine Arme hob um entweder zu jubeln, oder zu filmen. Sehen unmöglich. Auch seine Tanzhüpfer arteten zu sportlich beindruckenden Hockstrecksprüngen aus (allerdings leider ohne die Hockphase). Es war leicht frustrierend. Nach einiger Zeit erbarmte sich jedoch ein netter Mann und ließ mich vor sich. So stand ich neben dem dänischen Hühnen und hatte eine hervorragende Sicht auf die Band. Den Sänger und mich trennten maximal fünf Meter! Da lohnt sich ein Konzert wenigstens.
Besonders gefallen hat mir auch das Ende des Konzert. Mumford & Sons haben mit ihren beiden Vorgruppen zusammen ein Lied einstudiert. Das zeigt, dass sie diese Bands nicht nur unterstützen (müssen), sondern auch gut finden. Durch die vielen Musiker wurde es ein ziemlich buntes Lied. Es waren bestimmt zehn Gitarristen, diverse Schlagzeuger, mehrere Sänger und allerhand Schrammelinstrumente auf der Bühne.

Nach dem Konzert wollten Aline und ich nach Alines Konzerttradition eigentlich noch Pfannkuchen essen. Von der Pfannenpizza waren wir allerdings noch so satt, dass wir es auf unser heutiges Frühstück verschoben haben. Ein schöner Abschluss zu einem noch schöneren Abend!

1. Vor dem Konzert
2. Warten zwischen den Vorbands
3. Die Halle füllt sich
4. Schön, dass ich nicht putzen musste :)
5. Der Versuch eines Videos. Allerdings ist die Tonqualität meiner Kamera katastrophal und zum Höhepunkt des Liedes der Speicherplatz meiner SD-Karte voll. 



Donnerstag, 4. April 2013

Sommer, Sonne, Fahrradglück

Frühlingseinbruch! 5 Grad, strahlender Sonnenschein, und das schon seit zwei Tagen! Kaum zu glauben. Während der März in Deutschland der Kälteste seit 130 Jahren war, war er in Dänemark der Sonnigste der letzten 10 Jahre. Ich weiß allerdings nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. Schließlich hatten wir maximal fünf Tagen eitlen Sonnenschein.
Das momentane gute Wetter schlägt sich auch auf das kopenhagensche Radlerherz nieder. Auf meiner Standardstrecke zur Uni ist ein Radfahrerzähler installiert, der die Anzahl der Radler des aktuellen Tages und des laufendes Jahres zählt. Während zu meiner Referenzzeit um 8:10 Uhr bisher die Zahl der sportlich aktiven Kopenhagener von 800 (schlechtes Wetter) bis 1000 (gutes Wetter) schwankte, erreichten wir heute einen Wert von 1596! Da bekommt das Wort Rushhour auf dem Zweirad eine realistische Nuance, denn die 596 neuen Mitradler sind nicht unbedingt die Schnellsten. Aber bei dem Wetter nimmt man sich doch gerne fünf Minuten mehr Zeit für den Fahrtweg in Kauf.

Zu dem Thema Fahrrad möchte ich dann auch gleich meine jüngste Leidensgeschichte ergänzen. Nachdem mein altes Rad eine Acht, diverse gebrochene Speichen und eine abmontierte Hinterradsbremse hatte, war es zwar noch fahr-, wenn auch nicht TÜV-tüchtig. Es wurde trotzdem Zeit für einen neuen Wegbegleiter. Ein Glück, dass einer meiner Freunde 20 Kilometer außerhalb in der Pampa wohnt und daher täglich durch einen Wald fährt. Seine Strecke zierten mehrere Wochen lang ein paar ältere Radmodelle. Als er von meinen Leiden erfuhr testete er kurerhand einige dieser Objekte und brachte mir ein wunderbar funktionierendes Rad mit. Sogar mit magnetischem Frontlicht, was automatisch leuchtet sobald sich das Rad dreht. Bis auf gelegentliches Herausspringen der Kette machte es keine Probleme. Vorletzte Woche verhakte sich die Kette dabei jedoch so stark zwischen Rad und Kettenblatt, sodass es kein vor und zurück mehr gab. Dadurch stieg ich wieder auf meinen alten Weggefährten um. Dienstag gab es fünf Fahrminuten von meiner Wohnung entfernt ein lautes "Knack" und jetzt ist das Hinterrat völlig im Eimer. Die insgesamt 2 Stunden anschließenden Fußweg zur Uni und wieder zurück nach Hause wurden allerdings durch den Sonnenschein gebührend entschädigt. Mittlerweile habe ich Hammer und Schraubenzieher für mich entdeckt, wodurch mein neues Fahrrad auch wieder bewegungsfähig ist. Ende gut, alles gut! Zumindest vorrübergehend. Dazu thematisch äußerst passend kommen jetzt ein paar Bilder aus Polen, genauer gesagt Stettin, wo ich meinen Vater kurz vor Ostern besucht habe.




Mittwoch, 13. März 2013

Einführung in die dänische Aussprache

Wenn man dänisch lernen möchte, muss man im Endeffekt zwei Sprachen lernen: die Geschriebene und die Gesprochene. Beides hat nämlich erschütternd wenig miteinander zu tun. Etwas ähnlich dem Französischen - allerdings fährt man dort recht gut wenn man grob das letzte Drittel des geschriebenen Wortes nicht ausspricht. Dänisch ist da etwas komplexer. Daher nun eine kleine Einführung in die dänische Aussprache. Ohne Anspruch auf irgendeine Regel, weswegen es eher eine Übersicht ist. as bedeutet ausgesprochen, ich war nur zu faul das jedes Mal auszuschreiben und habe keine bessere Abkürzung gefunden.

1. Auch Dänen lassen gerne Buchstaben weg. Allerdings am Liebsten nach einem völlig randomisierten Prinzip. Nicht umsonst gibt es im Unterricht regelmäßige Buchstabenstreichübungen.
Beispiel:
selvfølgelig (dt. selbstverständlich, natürlich), as: selvlgelig = säföli
Amager (Bezirk in dem ich wohne),  as: Amager = Amma


2. Dänen nuscheln gerne. Je mehr desto besser. Daher werden oft mehrere Worte zu einem zusammengefügt. Gemeinsam mit Punkt 1 wird so oft ein Satz zu einem Wort reduziert.
Beispiel:
Hvad er med dig? (dt. Wie steht's mit dir?), as: Hvadermeddig? =Wämmädai?


3. Das führt gleich zu dem nächsten Punkt. Das g. Wird oft verwendet und je nach Bedarf kann es jeden gewünschten Laut annehmen oder weggelassen werden.
Beispiel:
dig (dt. dir, dich), as: dai
kedelig (dt. langweilig), as: kedeli (zu dem d-Abschnitt kommen wir später)
i går (dt. gestern), as: igor (endlich mal wie es sein sollte)
fordrage (dt. vertragen), as: fordrau
kage (dt. Kuchen), as: käe


4. Wie erwähnt, Dänen nuscheln gerne. Dadurch werden manchmal Buchstaben 'eingeweicht'.
Beispiel:
lukket (dt. geschlossen), as.: loghl (aus kk mache g)
Lotte (Name), as.: Lodde (aus tt mache d)


5. Das D. Eine Sache für sich. Hier wird nicht nur genuschelt, sondern gleichzeitig mit einer Tomate im Mund leicht gewürgt. Anders kann man den Laut nicht beschreiben. Echt. Fragt mal einen Dänen, dass er røde (dt. rote) für euch aussprechen soll. Bei einfacheren d-Wörtern hilft es einfach die Zunge unten zu lassen.
Beispiel:
hedder (dt. heiße), as.: he-er (Zunge zu keinem Zeitpunkt vom Unterkiefer lösen!)
lavede (dt. machte), as.: läwilllll (laaanges lll, ansonsten wird aus der Vergangenheit Präsenz)


6. Aus Endungen wird gerne ein -ill. Egal ob da nun -et, -ed oder -le steht.
Beispiel: 
universitetet (dt. die Universität), as.: universitetill


7. U's mögen alle. Deswegen ist nicht nur U ein U, sondern auch mal ein G oder V. Hauptsache U.
Beispiel:
fordrage (dt. vertragen), as: fordrau
hoved (dt. Kopf), as: houl (man erinnere sich beim Wortende an Punkt 6)
blev (dt. wurde), as: bliu


8. Manche Sachen kann man nicht erklären. Keine Fragen stellen, einfach hinnehmen.
Beispiel:
nogle (dt. manche im Plural), as: nohl
noget (dt. manche für et-Wörter), as: nohl (ja, genauso wie nogle)
meget (dt. sehr, viel), as: mahl 


So, das war meine kleine Einführung in die dänische Aussprache. Manchmal wünsche ich mir in Schweden oder Norwegen zu studieren. Immerhin hat es mich nicht nach Finnland verschlagen.


Montag, 11. März 2013

Bilder am See Teil 2

Noch ein paar Bilder von der Tour mit Camille, meiner Kommilitonin. Diesmal der Teil ohne Gänse. Das Erste gefällt mir dabei wieder am Besten, da ich den Kontrast zwischen der Natur im Vordergrund und den Gebäuden im Hintergrund interessant finde. War natürlich nicht so geplant, sondern ist mir erst im Nachhinein aufgefallen ;)
Heute schaue ich mir außerdem mein erstes Unterwasserrugbyspiel an. Ich gehe davon aus, dass ich mit ins Wasser kann um mir das Geschehen unter der Oberfläche anschauen zu können. Zumindest wollte mir mein Trainer einen Neopren mitbringen.



Samstag, 9. März 2013

Gänse am See

Heute traf ich mich mit einer meiner Kommilitoninnen. Nachdem wir uns mit Nudeln gestärkt haben, ging es hinaus in das zwar sonnige, aber ziemlich windige und kalte Wetter. Unser Ziel war ein kleiner See bei ihr in der Nähe, wo sich diverse Vögel tümmeln. Wir haben es allerdings nur sehr kurz draußen ausgehalten, da recht bald unsere Finger in einen zunächst schmerzhaft kalten und anschließend tauben Zustand übergegangen sind. Aber alle Finger sind noch dran, und ich darf mich an Gänsebildern erfreuen. Das erste ist dabei mein Lieblingsbild von allen.

 


Dienstag, 5. März 2013

Strategien zum günstigen Leben

Kopenhagen ist bekanntlich keine sonderlich günstige Stadt. Daher muss man alle Möglichkeiten ausnutzen, um trotzdem bestmöglich über die Runden zu kommen. Besonders effektiv konnten wir das am Samstag ausnutzen.
Um 15:30 Uhr bekamen Aline und ich mit, dass in einer dänischen Eiskette bis 16 Uhr kostenlos Eis vergeben wird. Glücklicherweise wohnen wir genau gegenüber einer Filiale der besagten Kette, sodass wir noch schnell hinlaufen und jeweils zwei Kugel abgreifen konnten. Zwar hatten wir keinen Appetit auf Eis, allerdings warten jetzt zwei schöne Becher in unserem Gefrierfach darauf, um im Frühling verspeist zu werden.
Abends trafen wir uns mit zwei Freunden. Anfang Februar gab es in Kopenhagen eine "Food-Woche". In dessen Rahmen wurde auch eine Aktion gestartet, bei der es zwei Kilo frische Muscheln gab. Wir haben alle Bedingungen erfüllt und waren schnell genug, sodass wir am Samstag unser Paket abholen konnte. Ich habe zwar noch nie (wissentlich) Muscheln gegessen, aber einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul. Zu viert haben wir unser Abendessen vorbereitet und es hat mich wirklich überrascht. Haben wirklich lecker geschmeckt die Tierchen. Dazu gab es Backkartoffeln, Dips, Brot und als Nachtisch Schokomuffins mit Vanilleeis. Definitiv ein gelungenes Menu.
Diese Woche scheint in Dänemark sogar die Sonne. Da sind gleich alle aus dem Häuschen und die Straßen voll mit Menschen, die draußen Kaffee und Kuchen genießen. Tageshöchsttemperaturen sind zwar immer noch um die 3-4 Grad, aber: Bei Sonne hält es hier keinen drin!


Freitag, 1. März 2013

Glitzer Glitzer im Park

Nach Yvanas Rückkehr gab es für mich erstmal viel Arbeit nachzuholen. Mittwoch musste ich allerdings erst um 11 Uhr in der Uni sein, weswegen ich die Zeit davor genutzt habe laufen zu gehen. Ich hatte wahnsinnig viel Glück: In der Nacht hatte es gefroren, morgens schien aber die Sonne. Dadurch war es sehr schön durch den Park/Wald bei mir um die Ecke zu laufen. Alles hat geglitzert und gefunkelt.
Donnerstag ist der anstrengste Tag in meiner Woche. Ich gehe um 8 Uhr aus dem Haus und komme um 23 Uhr zurück. Dazwischen habe ich von 8:30-17:00 Uhr Uni, von 18:00-19:45 Uhr gehe ich zum Dänisch und von 20:30-22:30 zum Unterwasserrugby. Dafür kann ich abends wenigstens ziemlich gut einschlafen.
Freitag morgen musste ich nicht zur Uni und habe diesmal die Zeit genutzt um ein paar Fotos am Rande meiner Laufstrecke zu nehmen. Zwar gab es diesmal nicht so viel Glitzer Glitzer, aber allein die Tatsache, dass die Sonne zweimal in einer Woche scheint grenzt in Kopenhagen schon beinahe an eine Sensation.


Montag, 25. Februar 2013

Besuch aus Hannover

Letzte Woche kam Yvana (vergleiche hierzu die Blogeinträge aus der Zeit in Uppsala) zu Besuch. Obwohl sie Mittwoch schon recht früh ankam, bestand der Großteil des Tages aus Essen einkaufen, Essen machen, Tee trinken und reden. Donnerstag musste ich leider den ganzen Tag in die Uni, weswegen ich abends allerdings dänisch ausfallen gelassen habe. Immerhin konnte Yvana die Zeit gut nutzen sich eigenständig alle Sehenswürdigkeiten Kopenhagens anzuschauen.
Freitag schliefen wir zunächst aus, und fuhren dann zu einem Boulderingkomplex etwas südlich von meiner Wohnung um Yvanas neuem Lieblingssport - dem Klettern nachzukommen. Leider ist die dänische Definition von "einfache Bahn" scheinbar eine andere als die deutsche, aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht und es war interessant eine andere Sportart auszuprobieren. Abends wollten wir noch in die Freitagsbar meiner Uni gehen, allerdings haben die das erste Mal seit meiner Ankunft in Dänemark die Ausweise kontrolliert und nur Studierende der Copenhagen University eingelassen. Daher ging es für uns wieder in die Stadt ins Café Retro. Das ist ein kleines etwas alternatives, aber sehr gemütliches Café/Bar.
Samstag morgen ging es in die Stadt Postkarten shoppen, Plätzchen backen und nachmittags mit ein paar meiner Freunde Schlittschuhlaufen. Alle zusammen sind wir noch zu Sebastian geradelt um uns von ihm nach der Bewegung und der Kälte bekochen zu lassen und ein paar Spiele zu spielen. Sonntag stand dann im Zeichen von Kathi: Sie hatte Geburtstag, und so haben Yvana und ich unsere Origamikünste entdeckt um irgendwie ihr Geschenk ohne verfügbares Geschenkpapier einzupacken und unsere Backkünste beim Krümelmonstermuffin kredenzen vertieft. Um die Kultur nicht zu kurz kommen zu lassen ging es vormittags noch schnell in mein Standard-Sonntags-wenn-ich-Gäste-habe-Museum, die Glyptotek. Da es allerdings ziemlich überheizt und sauerstoffunterversorgt war, haben wir unseren Besuch dort eher kurz gehalten. Abends fuhren wir bei bestem Kopenhagener Schnee-Wind-Regen-Misch-Masch-Wetter zu Kathi, feierten ihren Geburtstag bei Unmengen an Kuchen und einer Runde Cranium (was auf englisch eine ziemliche Herausforderung sein kann).
Heute morgen habe ich Yvana noch schnell zum Bahnhof gebracht, und so ging das verlängerte Wochenende leider viel schnell zu Ende!


Donnerstag, 21. Februar 2013

Unterwasserrugby

Auf Grund meiner hervorragend belastbaren Beine habe ich beschlossen, ein Jahr deutlich weniger zu laufen. Daher musste schnell ein anderer Sport her; Kraftübungen im Zimmer werden auf Dauer etwas langweilig. Auf der Suche nach einen Schwimmverein in meinem Viertel landete ich bei Unterwasserrugby. Nach diversen Video bei Youtube und der ausführlichen Recherche auf Wikipedia, habe ich diese Sportart für interessant befunden und bin Montag zum Probetraining gegangen.
Für alle, die (wie ich) noch nie etwas von Unterwasserrugby gehört haben, hier ein Video vom Training meines Vereins:



Das Training am Montag hat auch wirklich Spaß gemacht. Man trägt im Wasser lange Flossen, hat einen Kopf-/Ohrenschutz und einen Schnorchel. Letzteres war zu Beginn schonmal ein Problem, da so ein Schnorchel echt nervig sein kann, wenn man nicht gewohnt ist dadurch zu atmen. Daran gewöhnt man sich allerdings schnell.
Anschließend bekam ich ein paar private Übungen um ein Gefühl für das Fangen/Stoßen des Balles zu bekommen, während die andere Torübungen gemacht haben. Zum Ende haben wir noch ca. eine Stunde gespielt. Zunächst sollte ich dem Ball nur folgen, aber nach einer Weile kommt man ins Spiel rein, sodass ich auch ein paar mehr oder weniger gewollte Ballkontakte bekam. Und kaum berührte ich den Ball, kamen schon drei große Männer von allen Seiten auf mich zugeschossen und wollten ihn mir wieder abnehmen. Alles in allem aber ein sehr schnelles und lustiges Spiel, das übrigens von ein paar gelangweilten deutschen Tauchern erfunden wurde.

Jetzt muss ich mich nur noch an ein paar Dinge gewöhnen:
- Es ist schneller auf der Seite, als auf dem Bauch zu Schwimmen (jetzt weiß ich auch, warum wir das nach der Wende immer machen sollte. Mit Flossen merkt man den Unterschied deutlicher)
- Den Wasserdruck ab 3-5 Metern Tiefe
- Die Flossen, die für meine Füße ziemlich ungewohnt sind
- Den Schnorchel. Nicht nur das Atmen, sondern auch 2 Stunden mit einem großen Gummi im Mund.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Reiseziele



Dieser Karte werden dann im Sommer hoffentlich noch zumindest vier weitere Länder hinzugefügt. Gebucht habe ich bereits den Flug von Berlin nach Buenos Aires, und zurück von Bogota nach Kopenhagen. Dazwischen soll es dann laut unseres bisherigen Plans von Argentinien nach Brasilien, über Peru nach Kolumbien gehen.

Dienstag, 19. Februar 2013

weitere Richtung

Ich habe mich entschlossen, das Blogprojekt nun zunächst einmal etwas abzuschwächen. Schließlich ist jetzt mehr oder weniger der Alltag eingekehrt, was nicht mehr allzu interessant ist bzw. brauche ich auch noch ein paar Geschehnisse, die ich bei meinen Besuchen in Deutschland erzählen kann. Ab und an, vor allen Dingen wenn das Wetter wieder etwas besser wird, werde ich wohl noch das ein oder andere Foto hochladen. Und darüber schreiben, falls es typisch dänische Feste/Traditionen/Aktivitäten/Eigenschaften gibt. Einfach weil es Spaß macht und eine schöne Erinnerung für mich ist.

Im Sommer geht es dann allerdings blogintensiver weiter. Nicht mit einem neuen Studienprojekt, sondern mit einer Reise. Ab Anfang Juli geht es für mich nämlich für 7.5 Wochen nach Südamerika, und dort werde ich versuchen bestmöglich alles zu dokumentieren.

Mittwoch, 6. Februar 2013

Geburtstag Hoch Drei

Letzte Woche hatte ich Geburtstag, und der wurde durch diverse Zufälle gleich drei Tage lang gefeiert. Meinen Geburtstag ansich habe ich mit meiner Mutter und eher ruhig mit Essen gehen und Stadtbummeln verbracht. An dem Tag haben wir auch endlich mein Zimmer fertig gemacht, sodass ich mich noch den ganzen Abend daran erfreuen konnte.
Am Samstag gab es dann eine Überraschungsparty von ein paar Freunden. Meine Mitbewohnerin Aline hat mich dabei so unglaublich gut reingelegt, dass ich wirklich gar keine Ahnung davon hatte. Sie meinte, dass meine Mentorin Kathi auf Grund ihres Engagements in der Uni für ausländische Studenten zwei Freikarten für das Kino bekommen hat, jedoch nicht hingehen konnte. Aline und ich hätten die Karten angeboten bekommen und könnten hingehen. Wir sollten nur die Tickets kurz vorher bei Kathi abholen. Da mein Fahrrad allerdings kaputt ist, habe ich darauf bestanden direkt zum Kino zu gehen, und wollte meine Mitbewohnerin vorher alleine zu Kathi zu schicken um die Tickets abzuholen. Man muss ja keine unnötigen Wege laufen. Aline wusste allerdings nicht für welches Kino die Karten waren, und in der (gefälschten) SMS von Kathi stand wiederrum nur, dass es ein kleines Kino direkt bei ihr um die Ecke sei und wir daher problemlos bei ihr vorbei laufen könnten.
So konnte ich letztlich doch überzeugt werden zu Kathi zu laufen (4.5 Kilometer!). Als ich in deren Küche ankam, war alles dunkel und ich meinte nur noch: "There's nobody..." und dann wurde schon laut "Surprise!!!" gerufen, woraufhin ich mich ziemlich erschrocken habe :D
An dem Abend gab es dann leckeren dänische Kuchen, und wir haben diverse Spiele gespielt.
Am nächsten Tag war meine "offizielle" kleine Geburtstagsfeier. Bis auf zwei Leute waren es allerdings die gleichen wie am Vortag. Wir haben wieder Kuchen gegessen, selbstgebasteltes Tabu gespielt und sind anschließend Salsa tanzen gegangen. Das waren noch zwei sehr schöne und lustige Geburtstagsabende.

Sonntag, 3. Februar 2013

Besuch aus Berlin

Nach Daniel und Max kam meine Mutter für ein paar Tage zu Besuch. Die ersten beiden Tage wurden größtenteils damit zugebracht mein Zimmer zu Ende einzurichten. Der Schrank musste aufgebaut werden (pflichtbewusst musste ich in der Zeit allerdings zum Dänischunterricht...) und es ging nochmal zu Ikea um einen Spiegel und ein paar Schubladen und Kissen einzukaufen. Jetzt ist aber alles fertig und es sieht sehr schön aus :)
An meinem Geburtstag waren wir Mittags bei dem Italiener um die Ecke essen und ich habe das erste Mal etwas länger dänisch außerhalb des Unterrichts gesprochen. Statt einer Flasche Wasser bekamen wir zwar zwei, aber ansonsten ist alles angekommen und sogar die Sache mit dem Trinkgeld wurde problemlos geregelt. Geht eigentlich ganz gut, wenn man sich mal traut.
Am nächsten Tag ging es mit dem Auto etwas weiter aus Kopenhagen raus. Wir fuhren am Meer entlang zum Karen Blixen Museum (welches von Oktober bis März geschlossen hat...) weiter zum Lousiana Museum. Das ist ein - zumindest in Dänemark - sehr bekanntes Museum für Moderne Kunst. Besser als die Ausstellung ansich hat mir aber die Anlage des Gebäudes gefallen. Direkt an einem Hang am Meer gelegen, mit großem Garten mit diversen Skulpturen. Auch das Haus war interessant durch eine Mischung aus altem Gutshaus und moderne Glastunneln.
Nach Lousiana ging es weiter nördlich nach Helsingør. Dort liegt das Schloss Kronsborg, eine alte spätmittelalterliche rustikale Burganlage. An dieser Stelle ist der Öresund zwischen Dänemark und Schweden mit neun Kilometern Breite am Schmalsten, sodass hier früher die Zolle der Schifffahrt einkassiert wurden. Auch spielt Shakespears Hamlet in dem Schloss. Gut gefallen hat mir auch die Altstadt Helsingørs, die aus vielen kleinen bunten Häusern besteht.
Am Vormittag vor ihrer Abfahrt am Samstag fuhren wir noch nach Dragør, einem kleinen Fischerdorf im Süden Kopenhagens. Im Sommer ist es hier bestimmt sehr voll. Der Besuch lohnt sich aber, da man sich durch die vielen verwinkelten Gassen und kleinen, gelben Häuser sofort 200 Jahre in der Geschichte zurück versetzt fühlt. Angeblich kann man im Hafen an den wärmeren Tagen auch wunderbar Eis essen :)

Die Bilder sind der Reihe nach:
1. Am Meer am Schloss Kronsborg
2. Auf der Wehrmauer am Schloss Kronsborg
3. Das Beweisfoto: Wir waren auch bei der kleinen Meerjungsfrau
4. Bei Dragør am Strand mit Blick auf die Öresundbrücke




Montag, 28. Januar 2013

Besuch aus Uppsala

Wie erwähnt gab es dieses Wochenende Besuch von Daniel aus Uppsala. Er kam zusammen mit einem seiner Freunde - Max. Die beiden sollten Freitag Mittag ankommen, allerdings hatte ihr Zug über 2.5 Stunden Verspätung. Da ich nachmittags meine Prüfung hatte (die im Übrigen ganz gut verlief), konnte ich sie nicht abholen. Durch die 1.5 Stunden, die die beiden im Touristenbüro auf mich wartend zubringen mussten, waren sie anschließend jedoch wenigstens gut auf den Kopenhagenbesuch bei mir vorbereitet. Abends wurden dann nur noch 1kg Fleisch und 1kg Nudeln souverän zu einem Nudelauflauf als Nahrungsgrundlage für die nächsten Tage zubereitet, und ein kleiner Nachtspaziergang in Christiania veranstaltet.

Samstag nahmen wir an einer der freien Stadtrundführungen in Kopenhagen teil. Die habe ich im Sommer schon einmal mitgemacht. Bei der dreistündigen Tour sind 20 Grad und Sonnenschein allerdings deutlich angenehmer als -6° und starker Wind. Aber wir haben bis zum Ende durchgehalten! Anschließend ging es nur noch (sehr) schnell zur kleinen Meerjungfrau und dann zu meiner alten Wohnung, um uns endlich aufzuwärmen. Die beiden Jungs sind dann noch ins Designmuseum, während ich in meine andere Wohnung lief um Hefeteig vorzubereiten. An dieser Stelle lohnt sich im Übrigen ein italienischer Mitbewohner, der aus irgendeinem Grund den Teig um einiges hübscher hinbekommt als ich. Dann ging es für mich weiter zu einem Freund, vor dessen Tür ich auch Daniel und Max wieder traf. Mit ein paar weiteren Freunden haben wir den Abend mit selbstgemachter Pizza (daher der Hefeteig) und vielen Spielestunden zugebracht.

Nach dem Samstagsprogramm waren die Jungs scheinbar so geschafft, dass sie bis 13 Uhr (!!) geschlafen haben. Daher ging es nur noch in die Glyptotek, die Sonntags kostenlos geöffnet ist, in ein sehr nettes kleines Café, welches wir auf der Stadttour kennen gelernt haben, und samt restlichen Nudelauflauf in meiner alte Wohnung. Dort aßen wir zu Abend, um anschließend in einem etwas längeren Abendsspaziergang am Hafen entlang und einem Abstecher bei Christiania wieder in mein anderes Zuhause zu laufen.

Der Montag wurde auch wieder recht entspannt zugebracht und bestand eigentlich nur aus einer Christianiatour - diesmal bei Tageslicht. Eben sind die beiden abgereist und ich muss die Wohnung wieder etwas auf Vordermann bringen, ehe morgen meine Mutter zu Besuch kommt!

Bilder:
1. Stadttour
2. Schlittertour in Christiania
3. In Christiania etwas abseits des touristischen Bereichs
4. In der Glyptotek