Montag, 6. Mai 2013

Radtour nach Helsingør

Aus einer Wochenendradtour wurde eine Ein-Tages-Tour am Samstag und schließlich eine Ein-Tages-Tour am Sonntag. Doch dann wurde aus Plan Realität, und pünktlich um 9:24 Uhr radelten fünf motivierte Kopenhagenbewohner in Richtung Helsingør. Bisher hatten wir erst einen Verlust zu vermelden. Ein Teil des französischen Teams, Thomas, hatte verschlafen. Nach 15 von den geplanten 100 Tageskilometern legten wir daher einen Stopp in Klampenborg ein, damit er aufschließen konnte. Laut Telefonkonferenz wollte er eine Viertel Stunde später eintreffen. Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten: Er kam nicht mit Sack und Pack und Rad im Zug, sondern radelte. Zur Bahnstation fahren und dort zu warten stellte sich daher im Nachhinein als uneffektiv heraus. Was er nicht wusste: Er hatte einen anderen Weg als wir genommen und Klampenborg bereits voller Elan im Windschatten einer Rennradtruppe passiert. Wir warteten und warteten auf ihn, er radelte und radelte um in Klampenborg anzukommen. Nach mehreren Telefonversuchen konnten wir unsere beiden Positionen stückweise bestimmen und eine weitere halbe Stunde später waren wir alle glücklich vereint.

Den Weg nach Helsingør bestritten wir bei schönsten dänischen Wetter. Für alle Interessierten, gestern haben wir vermutlich erstmalig in 2013 mehr als 15° Grad erreicht. Die Strecke war abwechslungsreich. Am Meer entlang, durch kleine Dörfer und auch ein Stück durch einen sehr hügeligen Wald. Während man den einen Berg hinunter sauste und bereits das entsprechend steile Gegenstück auf einen zukommen sah, seine Gangschaltung und Beinkraft verdammte, kam immer wieder ein freudestrahlender Anfeuerungsruf von unserem Radfahritaliener Amedeo: "Look guys, another one!!". Auf den Abfahrtstrecken entsprechend: "Don't break, Maike, don't break!".

Nach 3.5 Stunden (inklusive der Klampenborg-Thomas-Pause) und ca. 50 Kilometern, kamen wir mehr als glücklich an unserem Ziel an. Wir stürmten den dortigen Supermarkt und genossen anschließend ein Mittagessen auf dem Marktplatz. Dann ging es weiter zur Kronsborg - einer großen Burg, die früher jede Menge Zoll am Øresund zwischen Dänemark und Schweden abkassiert hat. Dort verbrachten wir weitere Zeit, bis wir Thomas zum Bahnhof brachten. Er musste abends noch ein Konzert in einer Kirche geben. Wir anderen suchten eine kleine Eisdiele auf, ehe wir uns auf den Rückweg machten. Wir legten etwas längere Pausen ein als auf dem Hinweg und genossen den Sonnenschein. Pünktlich zu den 20-Uhr-Nachrichten war ich wieder zuhause. Ein anstrengender, aber wirklich schöner Tag!


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