Frühlingseinbruch! 5 Grad, strahlender Sonnenschein, und das schon seit zwei Tagen! Kaum zu glauben. Während der März in Deutschland der Kälteste seit 130 Jahren war, war er in Dänemark der Sonnigste der letzten 10 Jahre. Ich weiß allerdings nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. Schließlich hatten wir maximal fünf Tagen eitlen Sonnenschein.
Das momentane gute Wetter schlägt sich auch auf das kopenhagensche Radlerherz nieder. Auf meiner Standardstrecke zur Uni ist ein Radfahrerzähler installiert, der die Anzahl der Radler des aktuellen Tages und des laufendes Jahres zählt. Während zu meiner Referenzzeit um 8:10 Uhr bisher die Zahl der sportlich aktiven Kopenhagener von 800 (schlechtes Wetter) bis 1000 (gutes Wetter) schwankte, erreichten wir heute einen Wert von 1596! Da bekommt das Wort Rushhour auf dem Zweirad eine realistische Nuance, denn die 596 neuen Mitradler sind nicht unbedingt die Schnellsten. Aber bei dem Wetter nimmt man sich doch gerne fünf Minuten mehr Zeit für den Fahrtweg in Kauf.
Zu dem Thema Fahrrad möchte ich dann auch gleich meine jüngste Leidensgeschichte ergänzen. Nachdem mein altes Rad eine Acht, diverse gebrochene Speichen und eine abmontierte Hinterradsbremse hatte, war es zwar noch fahr-, wenn auch nicht TÜV-tüchtig. Es wurde trotzdem Zeit für einen neuen Wegbegleiter. Ein Glück, dass einer meiner Freunde 20 Kilometer außerhalb in der Pampa wohnt und daher täglich durch einen Wald fährt. Seine Strecke zierten mehrere Wochen lang ein paar ältere Radmodelle. Als er von meinen Leiden erfuhr testete er kurerhand einige dieser Objekte und brachte mir ein wunderbar funktionierendes Rad mit. Sogar mit magnetischem Frontlicht, was automatisch leuchtet sobald sich das Rad dreht. Bis auf gelegentliches Herausspringen der Kette machte es keine Probleme. Vorletzte Woche verhakte sich die Kette dabei jedoch so stark zwischen Rad und Kettenblatt, sodass es kein vor und zurück mehr gab. Dadurch stieg ich wieder auf meinen alten Weggefährten um. Dienstag gab es fünf Fahrminuten von meiner Wohnung entfernt ein lautes "Knack" und jetzt ist das Hinterrat völlig im Eimer. Die insgesamt 2 Stunden anschließenden Fußweg zur Uni und wieder zurück nach Hause wurden allerdings durch den Sonnenschein gebührend entschädigt. Mittlerweile habe ich Hammer und Schraubenzieher für mich entdeckt, wodurch mein neues Fahrrad auch wieder bewegungsfähig ist. Ende gut, alles gut! Zumindest vorrübergehend. Dazu thematisch äußerst passend kommen jetzt ein paar Bilder aus Polen, genauer gesagt Stettin, wo ich meinen Vater kurz vor Ostern besucht habe.
Wirklich kurios: Mein Berliner Wald ist noch immer stellenweise fahrraduntauglich. Ich bewege mich in ihm bis auf den heutigen Tag ---- auf Skiern.
AntwortenLöschen... und die Portraits sind sehr gelungen - alle drei.
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