Freitag, 30. Dezember 2011

endlich Fakten

Schon lange wurde es gemunkelt und vermutet, doch nun wurden alle Vermutungen durch Tatsachen belegt: Ich habe einen der wärmsten Winter in Schweden seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erwischt. So wurden in Gävle (ca. 100km nördlich von Uppsala) am Dienstag 11,3 °C gemessen, was dort die zweithöchste jemals gemessene Temperatur im Dezember seit 1858 ist. In Stockholm wurde den ganzen Monat über durchschnittlich 3 °C über der Normaltemperatur gemessen, im Norden Schwedens sogar Durchschnittswerte von 7-10 °C über dem Normalwert.
Tja, soweit zu meinen Skilernplänen. Aber es hat auch sein Gutes: Man kann problemlos in Röcken und Strumpfhosen durch die Gegend wandern, und für Läufer ist dieser Winter nahezu ideal. Bis auf vereinzelte Tage konnte man ohne Schwierigkeiten laufen gehen.

Montag, 26. Dezember 2011

God Jul!

Mittwoch ging es wieder nach Hause, nach Berlin. Zunächst hieß es die zwei Koffer 2km durch den Schnee zum Bahnhof zu zerren (etwas unüberlegt habe ich zuvor meine Buskarte an eine Amerikanerin verliehen). Dort habe ich glücklicherweise Jesus getroffen, der mir mit den Koffern etwas geholfen hat. Beide wurde in den überfüllten Bus gestopft und ich konnte gerade so auch noch mit rein, ehe es dann los zum Flughafen ging.
In Berlin war der Donnerstag dann sehr entspannt.
frohe Weihnachten!
Es wurde Karottenkuchen und Kakaoplätzchen gebacken, und da mein gut durchorganisierter Bruder nicht mit meiner Anwesenheit an Weihnachten gerechnet hat, auch noch in die Stadt gefahren damit ich mir etwas aussuchen konnte. Schon mal dort, haben wir noch Nachos gegessen und uns Sherlock Holmes im Kino angeschaut. Der Film war übrigens überraschend gut.
Freitag bin ich laufen gegangen, und habe endlich mal einen richtigen Weihnachtsmarkt besucht. Heiligabend wurde dann zwar in kleiner Runde aber doch sehr gemütlich verbracht. Es gab jede Menge zu essen, diverse Filme, einen kleinen Weihnachtslauf und natürlich auch ein paar Geschenke. Schön war, dass mal ein etwas längeres Gespräch in den Süden stattfand, auch wenn dieses alle 5 Minuten neu verbunden werden musste.
Sonntag sind wir ins ca. 100km entfernte Belitz gefahren um dort den Tag in der Therme zu verbringen. Besonders schön war dort die Saunalandschaft. Dort gab es alles, von diversen Dampfbädern, verschiedene finnische Saunen, Biosaunen, Fußbäder, usw.
Morgen treffe ich mich mit ein paar Freundinnen aus der Schule, ehe es Mittwoch wieder zurück nach Uppsala geht um dort meine letzten drei Wochen zu verbringen und zu genießen.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Abschiede

Diese Woche steht im Zeichen der Abschiede. Erste Abschiede gab es schon bei Ningchens Geburtstagsfeier am Freitag, und Samstag feierte noch ein deutscher Austauschstudent ebenfalls seinen Geburtstag, allerdings auch unter dem Zeichen "letztes großes Zusammentreffen von allen". Er wohnt recht weit weg von Uppsala, ca. 8 km südlich. Das Fahrradfahren erwies sich als schwerlich, da es zuvor stark sehr nassen Schnee geregnet hat. Er wohnt dort mit einem Mann zusammen, der sich von seiner Frau getrennt hat und da seine Kinder flügge sind ein großes Haus besitzt.
Gruppenbild
Während der Feier kam eine recht gemütliche Atmosphäre auf, auch weil mehrere Räume zur Verfügung standen und man daher nicht immer von Musik zugedröhnt wurde die jegliches Unterhalten unmöglich macht. Mit am Schönsten fand ich dann Mitternacht (er hat reingefeiert), wo ihm dann Geburtstagsständchen in allen möglichen Sprachen gesungen wurde (deutsch, französisch, niederländisch, finisch, schwedisch, dänisch, spanisch usw.).
Der Sonntag danach war sehr entspannt und so wie ich mir einen fast idealen Sonntag vorstelle. Zunächst habe ich mich mit dem Dänen und dessen Freund aus meinem Haus getroffen, sind in die Stadt gegangen und haben dort noch ein paar Freunde getroffen. Eigentlich wollten wir in eine Nation zum Brunch, allerdings hat die 15 Minuten nach Öffnung ihre Pforten auf Grund von Essensmangel geschlossen. Wir sind daher weiter gezogen, haben sämtliche Nations abgeklappert und kurz bevor wir in ein teueres Cafe gehen wollten hat die erste Nation wieder aufgemacht. Leider gab es da keinen Brunch sondern die Reste des Weihnachtsessens vom Vortag - und die waren noch nicht mal warm sondern kalt. Das war nicht so das Highlight, aber Hauptsache es gab etwas zu essen.
die vegetarische Kochtruppe
Nachmittags fand dann die Mixedstaffel statt welche ich zusammen mit den beiden Dänen geschaut habe. Die einzige Biathleten die sie kannten waren allerdings die norwegischen - und die sind nicht mal gestartet. Aber immerhin haben sie den Namen von Andrea Henkel schonmal gehört! Am späten Nachmittag ging es weiter in eine Sportsbar in Uppsala. Die ist wirklich nett gemacht. Es gibt ganz viele Tische und jeder Tisch hat seinen eigenen Fernseher. Zusätzlich hängen überall noch kleine und großer Fernseher und Leinwände herum. Da kann man wirklich von überall gut sehen. Angeschaut habe ich mir mit ein paar Bekannten die Premiersleague. Ich bin ja offen für vieles ;) Und zugegebenermaßen spielen die dort (zumindest aus Laiensicht) schon nochmal ein gutes Stück besser als in der Bundesliga. Macht Spaß sich das anzuschauen. Und so habe ich jede Menge englische Fußballvokabeln lernen können.
So ist der Sonntag dann sehr entspannt und passiv-Sportreich zu Ende gegangen. Montag hat es dann auch endlich mal richtig geschneit, sodass ich auch mal ein paar Bilder aus meinem Garten schicken kann:

  
27.08.2011
13.10.2011
29.10.2011
13.11.2011
6.12.2011
19.12.2011

Sonntag, 18. Dezember 2011

taiwanesische Geburtstagsfeier

Donnerstag und Freitag haben wir eine etwas andere Vorlesungsform erleben dürfen. Der Dozent ist einer der weltweit führenden Bioinformatiker auf dem Gebiet des Next-Generation-Sequencings und wohnt in Süditalien. Daher wurde er via Skype mit uns verbunden. Das hat den Vorteil, dass auch die Studenten die bereits nach Hause geflogen sind am Unterricht teilnehmen konnten. So wurde Mexiko mit der Mongolei, Indonesien, Italien und Schweden verbunden. Dabei hat es die Studentin in Mexiko am Härtesten getroffen, da die Vorlesung bei ihr bereits um 2 Uhr morgens angefangen hat.
Milchsuppe
In Uppsala ist dann sogar noch der Kursleiter gekommen, um persönlich bei Ansage die PowerPoint-Präsentation weiter zu klicken. Für die Übung am Freitag wurde die Verbindung wieder hergestellt, allerdings hat nichts funktioniert. Im Endeffekt saßen wir von 9-16 Uhr vor den Computern und haben gerätselt warum das Programm scheinbar am Tag zuvor, aber nicht mehr am Freitag funktioniert hat. Kaum zu Hause musste ich auch fast schon wieder los, da abends noch eine taiwanesische Geburtstagsfeier stattgefunden hat. Zuerst gab es ein taiwanesisches Essen (ja, in letzter Zeit muss ich selten (alleine) kochen), und anschließend kamen noch mehr Gäste und es gab eine entsprechende Feier. Ob ich so ein Fan von taiwanesischen Essen bin weiß ich allerdings noch nicht. Als Vorspeise gab es eine Art Eipudding, als Hauptspeise Gemüsesuppe mit oder ohne Fleisch (die war lecker), Milchsuppe mit Gemüse, Lachs und Shrimps (die war auch lecker), Dumplings (eine Art wabbelige Tortellini mit Fleisch- oder Lauch-Zwiebel-Mais-Füllung, war auch gut) und als Nachtisch Eier in Sojasoße und Zucker.
Dumplings machen
Letzteres war ein wenig merkwürdig. Zu Trinken gab es Bubble-Tea. Das ist definitiv nicht ganz so mein Ding. Es ist schwarzer Tee mit Milch und Zucker und als besonderes Highlight die Bubbles: etwas zähe Glibberkugeln aus Reis, allerdings ohne großen Geschmack. War aber interessant. Da es in Taiwan so Tradition ist, sollten alle Gäste etwas rotes tragen damit das Geburtstagskind im kommenden Lebensjahr Glück hat. Wobei es gar nicht ihr richtiger Geburtstag war, da dieser erst im Januar ist. Aber in Taiwan hat jeder zweimal im Jahr Geburtstag, einmal dem westlichen Kalender folgend, und einmal den Mondkalender. Der funktioniert aber recht kompliziert. Alle zwei-drei Jahre gibt es einen Monat doppelt, um mehr oder weniger mit dem westlichen Kalender gleichauf zu bleiben. Und dem Mond folgend hat sie scheinbar dieses Jahr auch am 20. Dezember Mondgeburtstag. Irgendwie so, ganz so verständlich ist das für mich noch nicht ;)

Samstag, 17. Dezember 2011

Gustavianum

Yvana und ich haben eine Liste mit Dingen gemacht, die wir unbedingt vor unserem Abschied aus Uppsala noch machen müssen.
Sicht vom Seziertisch
Einer der wichtigsten Punkte war dabei das Gustavianum. Es ist eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Uppsala, doch aus irgendeinem Grund war keiner von uns beiden bisher da. Dabei liegt es nicht mal einen Kilometer vom Wohnheim entfernt direkt gegenüber der großen Kathedrale und kostet keinen Eintritt für Studenten. Wie auch immer, dieses Manko haben wir Dienstag beseitigt.
Im Gustavianum gibt es zunächst ein kleines Museum mit Ausstellungsstücken der Universität Uppsala und auch ein paar afrikanischen Mumien (warum auch immer). Der bekannteste Teil ist jedoch der ehemalige Anatomiesaal. Viele Jahre wurde hier seziert. Damit alle Studenten gut sehen können, ist der Saal recht klein aber dafür steil angelegt. In einer Ecke hängen auch noch die Totenmasken von den sezierten Menschen. Ist auf jeden Fall sehenswert.
Sicht von oben
Nach dem Besuch im Gustavianum haben wir uns noch mit Annika getroffen und den leckeren Karottenkuchen und scrambled Pancakes gebacken.
Mittwoch gab es ein niederländisches Abendessen, was wohl das günstigste Abendessen überhaupt ist. Für 6 Personen hat Annika gerade mal 2 € ausgegeben. Damit weiß ich, was es beim nächsten Running Dinner bei mir gibt. Das Gericht heißt Hutspot und besteht ansich aus Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten. Alles wird gekocht, zerstampft und fertig. Schmeckt aber lecker. Für uns nicht-Vegetarier hat sie allerdings noch Würstchen aus Holland importieren lassen. Chieh, ein Freund aus Taiwan, hat uns alle dann sogar noch mit einem Andenken überrascht. Ein Schlüsselanhänger mit einem taiwanesischen Dollar und einer Karte von Taiwan auf der Rückseite. Jetzt kann ich alle Gebiete in Taiwan auswendig lernen :)

Hutspot!

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Feuerwerk und Schweineorgane

Sonntag Nachmittag ging es spontan zu einem Feuerwerk, dass nicht unweit des Studentenwohnheims beim Schloss in Uppsala stattgefunden hat. Da es hier um 16 Uhr stockdunkel ist konnte man auch problemlos zu dieser Zeit das Feuerwerk starten.
Das Schloss liegt auf einem kleinen Hügel, von wo aus stufenweise Treppenabschnitte hinunter zum botanischen Garten führen.
Feuerwerk!
Auf diesen Abschnitten standen wirklich tausende von Leuten und haben zum Garten geschaut, von wo aus die Raketen gefeuert wurden. Wie viele Zuschauer es waren hat man aber erst mitbekommen als es nach der Veranstaltung in die Stadt ging. Alle Straßen waren voll und für die Autos gab es kein Durchkommen mehr.
Das Feuerwerk ansich war auch sehr schön. Sie haben drei verschiedene Lieder angespielt und dazu die Raketen gefeuert. Nur das letzte Lied war ein bisschen merkwürdig. Die erste Zeile des Refrains hat mich jedes Mal an die französische Nationalhymne erinnert und das ganze Lied wurde von unrhythmischen schrillen Pfeiftönen begleitet. Aber es hat sich gelohnt es sich anzusehen und hat Vorfreude auf die Feuerwerkswettbewerbe in Hannover im kommenden Jahr gemacht.
Montag habe ich dann endlich meinen zweiten Kurs hier abgeschlossen. Welche Note ich habe weiß ich allerdings noch nicht.
und nochmal :)
Wir mussten neben der Klausur noch eine Literaturarbeit schreiben, diese dann vorstellen und gleichzeitig noch die Arbeit von jemand anders bearbeiten und ihm dann Fragen stellen. Das Thema konnte man frei wählen, sodass ich zunächst etwas über gentechnisch veränderte Pflanzen und deren potentiellen Einfluss auf die Umwelt schreiben wollte. Nach den ersten paar wissenschaftlichen Artikeln dazu wurde mir das aber zu langweilig und ich wechselte kurzerhand zu Schweineorganen, die in Menschen transplantiert werden (könnten). Das ist ganz interessant, und mit am Interessantesten dabei war für mich, dass der Papst diese Idee voll unterstützt. Noch ist es aber nicht so weit. Einzig in Russland kann man sich genetisch veränderte Schweinezellen in die Bauchspeicheldrüse implantieren lassen, um so Diabetes 1 behandeln zu lassen. Dieses Thema präsentierte ich dann am Montag und habe somit meinen Kurs abgeschlossen. Jetzt gilt es nur noch Bioinformatik zu überleben :)
Den Schock des Wochenendes haben mir meine niederländischen Freundinnen bereitet. Pien, Annika und Nina heißen gar nicht Pien, Annika und Nina sondern Josefine, Anna-Maria und Judith! Scheinbar ist es in den Niederlanden Gang und Gebe den Kindern einen 'Ausweisnamen' und einen völlig anderen Rufnamen zu geben. Find ich cool, wenn ich irgendwann mal Kinder haben sollte mach ich das auch so ;)

Sonntag, 11. Dezember 2011

Klassische Konzerte und schwedische Polka

Diese Woche ging es etwas kultivierter in Uppsala zu. Angefangen hat es am Mittwoch mit der Spela Open Mic, der letzten für dieses Semester. Diesmal haben sogar zwei Bekannte von mir ihr bestes auf der Bühne gegeben. Chris hat wieder gesungen und Gitarre gespielt und Fede hat seinen Einstand mit einem selbstgeschriebenen Lied auf einer argentinischen Gitarre gegeben.


Donnerstag bin ich dann mit Yvana und Ningchen in die V-Dala Nation gegangen, da deren Orchester 50-jähriges Bestehen gefeiert hat. Dazu haben sie eine kleine Gruppe angeheuert, die allen Interessierten Grundschritte der schwedischen Polka beigebracht haben. In der Mitte saßen drei Musiker, die immer die entsprechende Musik gespielt haben und zwei Lehrer haben uns dann die Schritte gezeigt. Zunächst war das alles etwas ungewohnt. Wir sollten nur der Musik zuhören und dabei im Kreis gehen. Das steigerte sich immer weiter, bis man ein paar Schritte konnte. Im Endeffekt ist schwedische Polka ein sehr entspannter Tanz. Jeder kann ihn mit jedem tanzen da es keine bestimmten Männer- oder Frauenschritte gibt. Wenn man der Meinung ist, dass jemand zu lange mit jemanden getanzt hat geht man einfach hin und "klaut" der Partner. Dabei wird immer im Kreis gelaufen, gehüpft, gedreht.
Nach dem Tanzkurs gab es dann ein Konzert des Orchesters. Das war ganz schön, zumal sie nicht immer klassische Lieder gespielt haben sondern auch viele traditionell schwedische Lieder dabei waren oder auch gesungen haben. Nach dem Konzert stand dann ca. die Hälfte des Orchesters weiter auf der Bühne und hat Musik gespielt, währenddessen man dazu schwedischen Polka tanzen konnte. Das war ganz lustig und sieht auch ziemlich cool aus (allerdings nur mit Musik und wenn mans kann).


Freitag ging es dann zu einem richtigen klassischen Konzert. Ein deutscher Austauschstudent hat sich der königlichen akademischen Kapelle angeschlossen und alle zu deren Aufführung in Uppsala eingeladen. Sie haben Mahler, Symphonie Nr. 2 gespielt (falls das irgendjemanden etwas sagen sollte). Besonders gut gefallen hat mir, dass zum Ende noch zwei Solistinnen dazu kamen und gesungen haben.
Ich habe diesmal versucht ein paar Videos zu drehen und die sind qualitativ auch gar nicht so schlecht. Wenn man sie hier hoch lädt verlieren sie aber scheinbar die Hälfte der Qualität. Aber immerhin kann man den Ton noch ganz gut hören.

Freitag, 9. Dezember 2011

Weihnachtsmarkt Stockholm

Schon am Montag bin ich mit ein paar anderen Austauschstudenten nach Stockholm gefahren um dort auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen. Das Freilichtmuseum Skansen soll einen sehr schönen Markt haben, hat aber leider auch nur an den Wochenenden auf. Jedoch gab es noch zwei in der Stadt - unter anderem in Gamla Stan - die wir uns anschauen wollten.
Zunächst sind wir nach Gamla Stan gelaufen. Der Markt dort ist zwar ganz schön, aber wirklich klein. Nach 5 Minuten hat man alles gesehen. Auch sind die Preise sehr hoch. Alkohol darf in Schweden nicht öffentlich ausgeschenkt werden, weswegen man nur Kinderpunsch kaufen kann. Ein wirklich kleiner Pappbecher (mit vielleicht 2,5 dl) mit einem Pfefferkeks hat 3€ gekostet. Als zwei sich den Kinderpunsch gekauft haben war ich davon überzeugt, dass sie ein Probegetränk bekommen haben, weil das die gleichen Becher waren die es auch umsonst beim Biathlonweltcup gab. Aber nein, sie haben jeweils 25 Kronen bezahlt.
Bald sind wir daher weiter zu einem anderen Markt in der Innenstadt. Dort war eine Eisbahn zum Schlittschuhlaufen aufgebaut. Da die beiden Taiwanesen noch nie Schlittschuh gefahren sind haben wir uns alle welche ausgeliehen und sind etwas gefahren. Das hat Spaß gemacht, auch wenn es kleinere und größere Unfälle gab. Das Mädchen aus Taiwan hatte Abends zerschürfte grün-blaue Knie (aber es hat ihr Spaß gemacht) und der Junge aus Taiwan hat Yvana beinahe erdrosselt als sie ihm fahren helfen wollte. Aber es haben alle überlebt und sind mittlerweile wieder wohlauf ;) Zum Glück gab es dort diese Bahn, denn der anschließende Weihnachtsmarkt war noch kleiner als der zuvorige. Auch gibt es dort wenig weihnachtliche Sachen zu kaufen, sondern nur die typischen Lebkuchenherzen und irgendwelchen Kleinkram. Also die Märkte in Stockholm waren wirklich etwas enttäuschend, auch wenn die restliche Stadt ganz hübsch geschmückt war.

Sonnenuntergang
Weihnachtsmarkt in Gamla Stan

beim Schlittschuhlaufen
Weihnachtsdeko im Autokreisel

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Running Dinner

Schon vor Wochen wurde das Running Dinner angekündigt und geplant, und gestern Abend war es dann endlich soweit.
Aber von vorne: Bei einem Running Dinner meldet man sich zu zweit als Team an. Im Laufe des Abends gibt es eine Vorspeise, ein Hauptgericht und einen Nachtisch. Jedes Team muss eines der drei Gerichte ausrichten und empfängt dabei zwei andere Teams. Dann löst sich die Gruppe auf, und alle gehen zu einem anderen Platz wo sie das nächste Gericht mit zwei anderen Teams essen bzw. richten selber das Essen aus.
unser Einkauf
Mein Teampartner war Yvana. Vor 1-2 Wochen kam dann eine Mail mit den Adressen unserer anderen beiden Gerichte und der Nachricht, dass wir das Hauptgericht kochen sollten. Dabei haben wir ziemlich auf das Dessert spekuliert. Aber gut, wir haben die Herausforderung angenommen :)
Um 14 Uhr haben wir uns getroffen um einkaufen zu gehen. Wir haben uns in den Tagen zuvor darauf geeinigt gefüllte Paprika und Zucchini mit Reis zu kochen. Dann ging es zu Yvana um alles zu schnippeln und zu kochen. Glücklicherweise haben wir genug Zeit eingeplant, sodass wir um kurz nach 17 Uhr fertig waren und uns nach kurzer Pause wieder treffen konnten, um gemeinsam zu unserer Vorspeise zu fahren. Unglücklicherweise mussten wir dafür an den so weit wie möglich entfernten Platz fahren. Aber es hat sich gelohnt. Jesus (aus Mexiko) und Katharina (aus Deutschland) haben eine sehr schöne Vorspeise vorbereitet.
die Vorspeise
Es gab Salat mit gefüllten Pilzen und Bruschetta. Leider war nicht viel Zeit und wir mussten dann schon wieder die ganze Strecke zurück fahren um unser Hauptgericht vorzubereiten. Das Gemüse wurde in den Ofen gesteckt, der letzte von Yvanas Mitbewohnern aus der Küche verscheucht und der Tisch gedeckt. Dabei mussten wir etwas improvisieren, da ihre Küche zwar größer ist als meine, aber trotzdem nicht allzu viel Platz bietet. Auch musste Yvana auf einem umgedrehten Mülleimer sitzen, da wir nicht genug Stühle hatten. Aber es hat alles funktioniert. Kurz darauf kam auch schon das erste Team. Das zweite Team hat sich jedoch nicht blicken lassen, sodass wir schon angefangen haben zu essen. Schließlich war nur eine Stunde für das Hauptgericht eingeplant, ehe es schon weiter zum Dessert gehen sollte. Das zweite Team kam dann 40 Minuten zu spät (sie hätten zumindest mal anrufen können....) und konnte aus Zeitmangel auch nicht mehr viel essen. Aber es hat zum Glück gut geschmeckt.
bei der Vorspeise
Das Dessert war dann nur ein paar Häuser weiter bei einer Französin und einer Peruanerin, die keiner vorher kannte. Aber es gab leckere Crèpes mit einer sehr leckeren spanischen Schokoladensoße und Bananen. Die Schokoladensoße bestand scheinbar nur aus Kakao mit ein bisschen Milch, aber sie hat toll zu den Pfannkuchen gepasst.
Zum Schluss haben sich die meisten Teilnehmer noch in einer Nation getroffen, um zu besprechen wer was wie gekocht hat. War auf jeden Fall eine tolle Idee und hat viel Spaß gemacht! Am Besten war eigentlich die Spannung vor dem Dinner.
bei unserer Hauptspeise
Zu wem gehen wir? Wer wird mit uns essen und was gibt es? Und wer kommt zu uns? Da man vorher aber nicht wusste wer zu Besuch kommt war es etwas schwer die Essensmenge zu kalkulieren. Wir hatten mit dem schlimmsten Fall (4 Jungs) gerechnet und haben so ziemlich das Gegenteil bekommen (4 Mädchen von denen zwei kaum was gegessen haben). Aber so haben Yvana und ich noch für heute und morgen etwas zu essen ;)

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Recipe: Filled Peppers and Zucchini with Rice and Yoghurt Sauce

Alle Teams wurden gebeten das Rezept des Running Dinners (Blog dazu kommt morgen) zu veröffentlichen. Da wir während des Kochens recht viele Bilder gemacht haben, machen wir dies hier. Natürlich in Englisch (obwohl es ziemlich ungewohnt ist ein Rezept auf englisch zu schreiben), damit es auch alle verstehen.

So, we made a lot of pictures, that is why we decided to publish our "recipe" on my blog. It's not a real recipe, so just make it like you want to and change the vegetables etc.

You need: Peppers (try in the supermarket if they stand, because otherwise they'll fall over in the oven) and zucchini. You can fill them with a lot of different things. We used: Minced meat for the non-vegetarian variant, onions, tomatoes, garlic, mushrooms and feta cheese. It's also nice to have some other cheese for the topping.
For the rice you need rice (of course), curry and raisins. For the sauce you only need some turkish yoghurt and garlic.


First cut everything into pieces and hollow the zucchini and peppers.



You should now start to cook the rice. Therefore put some oil in a pan and add the rice, the curry and the raisins and roast everything for a while. Then add the water to cook the rice. 


In the same time you can start to first roast the onions and the garlic, and then add the mushrooms and at the end the tomatoes. Don't forget to roast the meat (and flavor it with a lot of salt and pepper).


Now the filling is ready and can be filled into the zucchini and peppers. With the four different fillings (rice, meat, feta cheese and vegetables) it's easy to vary. We made two variants, vegetarian and non-vegetarian.



The most important part at the end: Add lots of cheese on the top :)




For the sauce you only mix the turkish yoghurt with some garlic and salt.

Put the vegetables for about 40 minutes in the oven, until their skin starts to wave a little bit. And don't forget: Always have fun :)



Biathlonweltcup - die Dritte

Sonntag war der ultimative Biathlontag, da zwei Rennen auf dem Programm standen. Wieder bin ich recht früh aufgestanden, bin anschließend noch zu dem See an dem Östersund liegt gewandert, habe einen Minischneemann gebaut (Smally Junior) und habe dann aus meinem Zimmer ausgecheckt.
Sonnenaufgang am See
Glücklicherweise konnte ich meine Tasche im Hotel stehen lassen, denn ich hätte sie ungerne den ganzen Tag mit mir herumgeschleppt.
Obwohl ich auch für diesen Tag einen Platz am Schießstand hatte, bin ich wieder an die Strecke gegangen. Da ist man einfach viel näher dran und man sieht auch mal was, was nicht sowieso im Fernsehen gezeigt wird.
Smally Junior
Zwischen den beiden Rennen bin ich ins Zelt gegangen und habe mich bei kostenlosen Kinderpunsch und Pfefferkeksen aufgewärmt und dabei auf großen Leinwänden weitere Wintersportübertragungen von Eurosport angesehen. Da war es gut, dass ich alleine in Östersund war: Für eine einzelne Person gibt es - auch in einem vollen Zelt - immer noch irgendwo einen Platz.
Kurz bin ich noch an den Fanstand der schwedischen Nationalmannschaft gegangen. Da nur noch ein Rennen bevorstand waren viele Dinge schon ausverkauft oder deutlich reduziert. Doch ich konnte für 10€ noch ein original Wettkampfoberteil der schwedischen Nationalmannschaft ergattern. Es hat sogar Plastikeinsätze an den Ellenbogen :)
Sicht von der Strecke
Wer gaaanz genau beim Verfolgungsrennen der Frauen hingeschaut hat, konnte mich dann sogar in der Fernsehübertragung sehen. Bzw. eher meine Flagge. Ich habe mich beim Zieleinlauf hinten zu den Werbeschildern gestellt und wild mit meiner Deutschlandflagge gewedelt. Man konnte es sehen! ;)
Nach den Rennen ging es dann auf den Heimweg. Kurz wollte ich noch bei dem örtlichen Weihnachtsmarkt vorbeischauen, allerdings hätte man dort alleine 60 Kronen (sprich ca. 7 €) Eintritt zahlen müssen, sodass ich dann darauf verzichtet habe.
Dann ging es noch 7 Stunden in den Zug, mit zweimal umsteigen. Zwischenstopp hatte ich auch in Gävle, einer kleinen schwedischen Stadt. Ansich keine besondere Stadt, aber in ihr steht jedes Jahr der weltgrößte Julbock. Sprich eine ca. 14 Meter hohe Weihnachtsstrohziege.
Start Verfolgung der Männer
Da ich dort 20 Minuten Aufenthalt hatte wollte ich sie mir anschauen, allerdings musste ich dann erfahren dass sie am 2. Dezember niedergebrannt wurde und nur noch ihr Skelett zu sehen war. Bei Wikipedia gibt es eine ganz interessante Auflistung über alle Aktivitäten rund um diese Weihnachtsziege. Beim groben Durchsehen gab es seit 1966 gerade man 6 Jahre, in denen der Ziege nichts passiert ist. Dazwischen wurde sie diverse Male abgefackelt, zertreten oder von Autos gerammt.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Biathlonweltcup - Tag 2 mit dem Frauensprint

Da ich Freitag recht müde war bin ich früh ins Bett gegangen. Daher konnte ich auch pünktlich um 8 Uhr morgens ohne Wecker im zur Pension gehörigen Hotel zum Frühstück auf der Matte stehen.
Sonnenaufgang
Die recht frühe Uhrzeit hatte den Vorteil, dass ich als erste und alleine beim Buffet war, und mir so viel Zeit lassen konnte und noch den Rest des Nutellaglases abbekommen habe.
Anschließend bin ich zurück in mein Zimmer wo ich aus dem Fenster erste Zeichen eines schönen Sonnenaufgangs gesehen habe (das ist das tolle an Skandinavien: Hier bekommt man die Sonnenaufgänge problemlos auch ohne frühes Aufstehen mit). Also habe ich schnell warme Sachen angezogen und bin etwas durch Östersund gelaufen. Auch wenn es mittlerweile kurz vor 9 Uhr war, war ich mehr oder weniger der einzige Mensch auf der Straße. Ich kam mir vor als wäre es 6 Uhr morgens. Mein kleiner Spaziergang endete in der Shoppingstraße Östersunds. Dort habe ich mir ein wärmeres Paar Handschuhe gekauft. Mit denen konnte ich jedoch keine Fotos machen, sodass es immer reichlich Zeit gekostet hat bis ein Foto zustande kam: Warme Handschuhe ausziehen, nicht ganz so warme Handschuhe anziehen, Kamera aus der Tasche holen und anschalten, Foto machen, Kamera ausmachen und in die Tasche stecken, nicht ganz so warme Handschuhe ausziehen und warme Handschuhe wieder anziehen.
Den Rest des Vormittags habe ich dann mit dem schwedischen Fernsehprogram zugebracht. Glücklicherweise sind ca. 50% aller Sendungen auf Englisch.
schwedische Fantruppe
Allerdings - ich weiß nicht - so sonderlich hohe Qualität haben die übertragenen Sendungen aus Amerika nicht unbedingt immer. Mangels Alternativen habe ich mir eine Quizshow angesehen, bei denen die Kandidaten bei jeder Buzzerbetätigung einen Stromschlag bekommen haben. Später wurden die Stromschläge dann immer zufällig verteilt. In der nächsten Runde mussten sie dann die Antworten von irgendwelche nackten (natürlich bepixelten...) Frauen fischen. Naja. Umso froher war ich dann, als es endlich wieder Zeit für Biathlon war.
Diesmal hatte ich einen Platz in der Tribüne.
Magdalena Neuner
Ich war recht früh da, sodass ich mir einen wunderbaren Platz mit toller Übersicht gesichert habe - solange, bis kurz vor dem Rennen eine Truppe mit ca. 50 Schweden kam und vor mir mit ihren Flaggen Stellung bezogen hat. Daher musste ich zwangsläufig nochmal den Platz wechseln, aber von dort aus konnte ich auch gut sehen. Der Stadionsprecher hat auch während des Rennens alles kommentiert, sodass man viel vom Renngeschehen mitbekommen hat. Der Sprecher war auch gut; er konnte schwedisch, deutsch, englisch und singen. Hat er auch alles durchgeführt :)
deutsche Fantruppe
Auf meinem Weg zurück in die Pension bin ich noch etwas in meiner Straße entlang gewandert. Auf einmal sehe ich zwei Männer am Schaufenster sehen, die ich auch locker übersehen hätte, wenn der eine nicht eine Jacke mit Team Germany getragen hätte. Das waren Michael Greis und Arnd Peiffer! Ich war so überrascht, dass ich gleich an ihnen vorbei gelaufen bin. Irgendwann bin ich stehen geblieben und habe so getan, als würde ich einen Weihnachtsbaum fotografieren. Da sind sie wieder an mir vorbei und ich habe (ganz stalkermäßig ;) ein Foto von hinten von ihnen gemacht. Ich habe mich doch nicht ganz getraut sie anzusprechen... Wobei ich es wohl einfach hätte machen sollen, schließlich waren wir die einzigen drei Personen in der Straße und wenn man eine Jacke mit Team Germany trägt, darf man sich auch nicht ärgern wenn man angesprochen wird. Aber sei es drum, ich habe sie gesehen :)

Arnd Peiffer - Michael Greis

Montag, 5. Dezember 2011

Biathlonweltcup - Ankunft und erstes Rennen

Ich freue mich, dass ich jetzt endlich die Gelegenheit habe wieder einen Blogeintrag zu schreiben.
Zugfahrt
Denn nach dem letzten Wochenende in Abisko folgte die letzten Tage das zweite Spezialwochenende in Schweden. Und zwar ging es zum Biathlonweltcup nach Östersund.
Freitag morgen ging es los. Zu (für mich) ungewöhnlich früher Stunde musste ich aufstehen um um 8:05 Uhr den Zug nach Östersund zu nehmen. Die Fahrt dauerte ca. 5 Stunden und war schon ein Ereignis an sich. Da ich ausnahmsweise mal tagsüber bei Licht gefahren bin konnte ich die wunderschöne Landschaft Schwedens ansehen. Die Sonne schien, und wir fuhren an einem See nach dem anderen vorbei.
erste Zeichen einer
Veranstaltung
Gegen Mittag bin ich angekommen und habe meine Schlüssel für das Pensionszimmer abgeholt. Mein Zimmer war ziemlich klein (es hatte noch nicht mal einen Schrank), aber gemütlich und für mich sowieso ausreichend. Was ich zuvor nicht wusste, aber unheimlich praktisch ist, ist dass die Pension über eine Küche verfügt, die jeder benutzen kann. So bin ich kurz nach meinem Einzug losgezogen um einen Supermarkt zu finden und etwas Essen einzukaufen.
Um 16:15 Uhr fing auch schon der Herrensprint an. Zuvor habe ich mir im Internet den Weg zum Stadion herausgesucht. Von meiner Pension aus waren es ungefähr 2,5 km, also noch in fußläufiger Distanz. Allerdings habe ich mir nur grob den Weg rausgeschrieben, da ich davon ausgegangen bin eh genug Schilder o.ä. zu finden. Aber: nichts. Hätte ich nicht am Bahnhof ein kleines Schild mit Werbung für den Biathlonweltcup gesehen hätte ich sogar daran gezweifelt ob ich überhaupt in der richtigen Stadt bin.
voll ausgestattet
Der Weg führte etwas raus aus Östersund und ich war so ziemlich die einzige die an der Straße entlang gelaufen ist. Irgendwann sah ich dann jedoch kleine Kerzen am Wegesrand. In Schweden stellen sie bei Dunkelheit immer Kerzen an den Weg wenn irgendwo eine Veranstaltung stattfindet. So wusste ich zumindest, dass irgendwas stattfindet. Bald kam dann auch zum Glück das Stadion :)
Der Weltcup in Östersund ist von der Zuschauerzahl her recht klein, und daher war die ganze Veranstaltung sehr familiär. Kurz nach dem Eingang wurde kostenlos warmer Kinderpunsch verteilt, es gab selbstgebastelte Flaggen aus allen möglichen Ländern und man konnte sich auch Flaggen ins Gesicht schminken lassen. Das habe ich natürlich ausgenutzt. Für Freitag hatte ich ein Ticket an der Strecke. Das ist auch total toll, weil man da wirklich direkt dran ist. Das Stadium war fast voll, aber an der Strecke war kaum einer.
Michi Greis
Ich habe mich dann kurzerhand zu den italienischen, französischen und russischen Betreuern gestellt, und auch Uwe Müßiggang war nur 10 Meter von mir entfernt. Die Streckenführung war auch recht zuschauerfreundlich gelegt. Auf ca. 100 Meter konnte man die Sportler immer wieder vorbeifahren sehen. Zwar bekommt man an der Strecke (vor allem im Sprint) nicht wirklich mit wie das Rennen läuft, aber das ist auch egal. Wenn man auf einmal die ganzen Sportler mit ihren Betreuern sieht, wie alle ihr Bestes geben, da wünscht man sowieso jedem den Sieg. Unüberhörbar war jedoch,
Ole-Einer Björndalen
dass Carl-Johan Bergmann als Schwede das Rennen gewonnen hat.
Nach dem Rennen habe ich mich kurz in einem Zelt aufgewärmt (meine Finger waren sehr kalt und haben ziemlich weh getan), um mich dann wieder auf den Heimweg zu machen.

Dienstag, 29. November 2011

Abisko Nationalpark

Samstag morgen war eigentlich eine Huskyschlittentour geplant. Allerdings ist die auf Grund des Schneemangels ausgefallen. Stattdessen haben uns die Hostelleiter eine Tour im Nationalpark empfohlen. Wir sind also früh aufgestanden und waren um 9 Uhr abmarschbereit. Schließlich muss man das Licht ausnutzen. Nicht ohne Grund viel auf dem Rückweg der Satz: "Es wird dunkel, wir müssen langsam mal zu Mittag essen!". Diesmal konnten wir auch noch weitere von den Vorzügen eines Schneeanzuges überzeugen.
Gruppenbild am Canyon
Zunächst ging es 2 Kilometer an einer kleinen Straße entlang. Unser Ziel war der Abisko Canyon. Nach etwas Hilfe durch das Toursitenbüro haben den auch gefunden. Es ist sehr schön dort. Ein kleiner Fluß fließt durch eine kleine Schlucht in den großen See bei Abisko. Das Wasser ist sehr klar und immer mal wieder kommen ein paar Eisschollen vorbei geschwommen. Auf dem Weg zurück sind wir direkt an der Schlucht entlang gewandert. Als wir wieder bei der Straße waren hat sich die Gruppe etwas geteilt. Zwei Mädchen wollten lieber zum Hostel zurück um die Huskys wenigstens bei der Fütterung zu sehen. Der Rest wollte lieber noch etwas weiter durch die Natur wandern.
am Canyon
Im Abisko-Nationalpark beginnt (oder endet) der Kungsleden. Das ist ein recht bekannter Fernwanderweg in Schweden. Den sind wir ein paar Kilometer entlang gewandert und dann einen anderen Wanderweg wieder zurück gegangen. Wobei Wanderweg etwas übertrieben ist. Im Prinzip läuft man durch die Natur ohne irgendwelche Anzeichen von Menschen zu sehen und folgt roten Kreuzen, die in Abständen an Bäumen hängen. Auf dem zweiten Wanderweg hatten wir Glück, dass eine Frau mit einem Hund uns entgegen gekommen ist und dadurch Spuren im Schnee hinterlassen hat.
Blick auf den Nationalpark
Die Zeichen dieses Weges (eine kleine gelbe Blume) konnte man ansonsten nämlich nur schwer sehen. Die Wanderung wurde nach einiger Zeit etwas anstregend, da wir immerhin vier Stunden unterwegs waren, aber sie führte durch eine sehr schöne Landschaft. Teilweise konnte man kilometerweit sehen und sah nur schneebedeckte Berge im Hintergrund. Da kam ich mir etwas wie am Nordpol vor. Interessant war, dass man die ganze Zeit das Gefühl hatte, dass entweder gerade Sonnenaufgang oder -untergang war. Die Sonne haben wir nämlich den ganzen Tag nicht gesehen, nur die Berge wurden zeitweise angestrahlt.
Nach der Wanderung waren wir alle ziemlich müde und sind nur noch schnell in den Supermarkt um uns eine studentengerechte Tiefkühlpizza zu holen. Kurz haben wir uns auch noch die Huskys in den Käfigen angeschaut. Die sehen kleiner aus als erwartet. Im Hostel haben wir uns dann viel Zeit beim Essen und Sachen packen gelassen. Um 16:27 Uhr kam dann auch schon wieder unser Zug.
Gruppenbild im Nationalpark
Diesmal mussten wir um 21 Uhr umsteigen. Ein paar andere Austauschstudenten haben am gleichen Wochenende eine Tour nach Kiruna gemacht (ca. 100km südlich von Abisko). Wir sind schon auf der Hinfahrt mit ihnen zusammen gefahren und hatten auch den gleichen Zug zurück. Als sie eingestiegen sind, wurde dann erstmal ausführlich über die verschiedenen Erlebnisse berichtet.
Im Schlafzug haben wir uns dann auch recht früh hingelegt. Im Gegensatz zur Hinfahrt habe ich diesmal ganz oben geschlafen. Dort ruckelt es noch mehr und man merkt noch stärker die Bewegungen des Zuges. Dafür hat man aber minimal mehr Platz.
Leider hatte unser Zug etwas Verspätung. Um 9:20 Uhr sollte er in Uppsala ankommen und um 10 Uhr musste ich eine Klausur schreiben. Ich konnte erst um kurz vor 10 Uhr den Bus am Bahnhof nehmen und kam daher etwas zu spät. Aber ich habe es zeitlich doch noch geschafft, auch wenn die Klausur mit Sicherheit nicht eine meiner Glanzleitungen war :)
Lappland
Aber ich muss noch eine Literaturarbeit schreiben, welche auch mit in die Note fließt.
Als Fazit des Wochenendes muss ich sagen: Ich will unbedingt nochmal zurück. Am Besten irgendwann wenn es etwas schneesicherer ist. Das Hostel bietet diverse Aktivitäten an. Die Schlittenhundefahrt würde ich sehr gerne mal machen, und auch die Höhlentour klingt spannend. Man kann dort auch Eisfischen oder vereiste Wasserfälle hochklettern. Im Sommer lohnt es sich bestimmt auch noch mal wieder zu kommen, weil die Landschaft dort wirklich sehr schön ist.

Fiona hat viele unserer Bilder nochmal zusammen gestellt und als Video hochgeladen: