Gestern Abend fand die Culture Night in Kopenhagen statt. Das ist ein großes, großes Event, wo an mehr als 500 Orten in der erweiterten Innenstadt diverse Shows, geöffnete Museen, Büchereien, Sehenswürdigkeiten, Lesungen, Konzerte usw. stattfinden. Man kauft sich für 90 Kronen ein Ticket und kann dann die ganze Nacht von einem Ort zum anderen gehen und auch kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Soweit zur groben Erklärung.
Zusammen mit fünf Freunden bin ich also los gezogen. Zunächst ging es für uns in den Zoo. Der kostet normalerweise schon 140 Kronen Eintritt, mit dem Kulturpass kam man aber so rein (allein deswegen hat sich das Ticket also schon gelohnt). Da es sich bei dem Ganzen um eine Culture Night handelt fing alles erst um 18 Uhr an. Es dämmerte schon leicht und der ganze Zoo war mit Lampions und Fackeln beleuchtet. Dort entstand auch das einzige Bild des Abends:
Nach dem Zoo radelten wir zur Heilsarmee, wo den ganzen Abend Gospelkonzerte stattfanden. Zur schönen Musik gab es auch noch Kekse und Tee - passt. Weiter ging es zum Dänischen Designmuseum. Dort gibt es eine recht kleine Ausstellung über das dänische Design von 1940-heute. Das eigentlich Highlight ist aber die Dachterasse, von der aus man einen tollen Blick auf den bunt beleuchteten Freizeitpark Tivoli und den Rest Kopenhagens hat. Nachdem vor dem Gefängnis eine viel zu lange Schlange war, verschlug es uns stattdessen zu einer leckeren Stärkung in einem kleinen italienischen Bistro (das wohl an diesem Abend den Umsatz seines Lebens machte). Anschließend ging es zum Nyhavn - meiner Lieblingssehenswürdigkeit in Kopenhagen. An dem kleinen Hafen liegen mehrere alte Segelboote, die man während der Culture Night begehen konnte. Mittlerweile war es schon recht spät, sodass zum Glück nicht mehr allzu viele Leute da waren. Das war sehr gemütlich - dampfende Suppe bei wenigen Plusgraden, mit Kerzen beleuchtete Holzschiffe und dabei den Blick auf's Wasser. Zu guter Letzt ging es für uns noch in die Ruinen der Frederiksborg. Hier bin ich sehr froh nicht den teueren Eintritt gezahlt zu haben, da es außer einer Reihe alter Steine nicht viel zu sehen gab. Das ganze wurde aber durch Mittelaltermönche und Spielmänner nett gestaltet. Man geht um eine Ecke und auf einmal steht man vor drei Nonnen, die einem Kekse anbieten. An der nächsten Ecke sieht man einen Spielmann, der sich bei einer Dame über den König beschwert und zwei Schritte weiter singen einem Mönche diverse alte Lieder vor.
Alles in allem war es ein sehr schöner Abend. Mittlerweile ist es hier zwar schon sehr kühl, aber glücklicherweise hat es zumindest nicht geregnet.
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