Die letzten Tage waren sehr vollgepackt. Zunächst ging es Dienstag früh wieder acht Stunden zurück nach Hannover. Dort sollte mich meine Mutter abholen. Ihr Handy ging nicht und so konnte sie mir nicht mitteilen, dass sie im Stau stand. Also habe ich drei Stunden am Bahnhof auf sie gewartet (mittlerweile wusste ich durch Telefonkonferenzen mit Markus, dass sie höchstwahrscheinlich im Stau, verursacht durch einen umgekippten Truthahnlaster, steckt), ehe ich nach Hause aufgebrochen bin, in der Hoffnung, dass sie direkt dort hin kommt. Kam sie zum Glück auch. Durch die Warterei war es aber schon 18 Uhr und wir hatten nur wenig Zeit meine Sachen zu packen, das Zimmer zu putzen und noch ein letztes Mal im Café Safran essen zu gehen ehe sie wieder nach Berlin fahren musste.
Am nächsten Tag musste ich noch ein paar Mal in die Uni fahren und habe endlich meine Bachelornote bekommen. Das Zeugnis habe ich allerdings immer noch nicht, da das Prüfungsamt bereits um 12:30 Uhr Feierabend macht. Ich hoffe, dass sie mir alle Unterlagen schnell zusenden, da ich sie eigentlich schon lange eingereicht haben müsste. Zwischendurch ging es nochmal in die Eisdiele am Kröpcke, dann habe ich das Zimmer nochmal grundgereinigt und letztendlich meine Schlüssel abgegeben. Abends ging es noch ein letztes Mal zum Schwimmtraining und anschließend mit meiner Mitbewohnerin zum besten Dönerladen Hannovers.
Donnerstag musste ich dann auch schon um 5:11 Uhr wieder den Zug nach Kopenhagen nehmen. Glücklicherweise hat mein Mitbewohner seit kurzem ein Auto, sodass er mich mit meinem ganzen Gepäck (zwei Rucksäcke, ein Schlafsack, ein Koffer, eine Sporttasche, eine Handtasche und zwei Pflanzen) zum Bahnhof fahren konnte. Kaum in Kopenhagen angekommen (zwischendurch nur der Verlust eines Blumentopfes, als sich Ortrud die Große von meinem Koffer gestürtzt hat, der aber schnell durch eine Tasse ersetzt und die Pflanze gerettet werden konnte), bin ich zur Uni geradelt um das Masterbüro über die Verzögerung meines Zeungisses in Kenntniss zu setzen. Auf dem Weg zurück habe ich bei diversen Radläden gehalten und schrittweise meine Fahrrad wieder reparieren lassen. Abends ging es dann zu einer brasilianischen Party mit Vipin (dem Inder aus Belgien), Aline und Marciej (meinen Mitbewohnern). Dort haben wir eine Einführung in Kizumba und Salsa bekommen, und konnten zusätzlich brasilianische Frauen in ihren Kostümen tanzen sehen.
Freitag war dann der Master Introduction Day. Das Programm fing erst um 11 Uhr an, sodass ich vorher noch kurz beim Bürgeramt vorbeischauen und meine Personennummer beantragen konnte. Jetzt bin ich vollständig in Dänemark samt Aufenthaltsgenehmigung und eben jener Personennummer. Mir wurde dann auch gleich "mein" Arzt zugeteilt an den ich mich bei Problemen immer wenden soll.
Das Programm ging dann von 11-22 Uhr inklusive Mittagessen, Kaffeepause, Keksen, Abendessen, viele Vorträgen usw. War interessant und gut um seine Kommilitonen kennen zu lernen. Insgesamt sind wir 51 Studenten, davon 11 Auslandsstudenten. Die Dänen waren aber bis auf vier nicht anwesend, da sie die Uni usw. ja schon kennen. Kaum war ich zuhause ging es dann mit meinen Mitbewohnern noch ins Studentenhuset, wo eine dänische Liveband spielte.
Am Wochenende frühstücken wir in meiner WG gerne etwas ausgiebiger zusammen. Letzte Woche gab es Rührei, Samstag durfte ich dann Armer Ritter machen. Anschließend sind Marciej, Aline und ich noch zu einem Kulturfest gefahren. Das war recht groß, aber nicht so spannend, sodass wir uns anschließend zum Ziel gesetzt haben in Kopenhagen einen Drucker zu finden, damit Aline ihr Laborprotokoll ausdrucken konnte. Nach drei Stunden und fünf Shops/Bibliotheken/Archiven später haben wir aufgegeben, da sie entweder geschlossen waren, man sich sehr umständlich hätte anmelden müssen oder sie gar nicht erst einen Drucker hatten. Danach haben wir noch Applepie gebacken, ich bin mit Marciej noch eine Runde durch den Hafen laufen gegangen, und jetzt habe ich endlich Zeit lange und ausführlich die letzten Tage zusammen zu fassen. Eigentlich gäbe es noch viel mehr zu erzählen, aber man muss ja auch noch mysteriös und spannend bleiben und ich möchte keinen mit seitenlangen Texten überfordern ;) Auf jeden Fall kommt im Moment keine Langeweile auf und ich fühle mich schon ganz wohl hier. Montag geht auch schon die Uni wieder los, auf die ich mich auch freue (mal schauen wie lange das anhält).
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