5:10 Uhr: Der Wecker klingelt. Drei Minuten später stelle
ich erstaunt zwei Sachen fest: 1. Um diese Uhrzeit ist es ja noch dunkel! 2.
Freilaufende Puten auf der Autobahn aus einem umgekippten Laster erzeugen
scheinbar auch um diese Uhrzeit schon einen längeren Stau. Das muss
deprimierend sein. 5:10 Uhr und man steht im Stau. Dann doch lieber gerade
aufstehen und Radio hören.
5:16 Uhr: Ich update pflichtbewusst meinen Wohnort bei
Facebook.
5:24 Uhr: Frühstück und Brötchen für die Fahrt schmieren.
Dabei stellt sich wieder einmal heraus, dass ich kein Verpackungsgenie bin.
Alufolie von Mitbewohnerin geklaut ->
zu kurz und passt nicht um die Brötchen. Frischhaltefolie von anderer
Mitbewohnerin geklaut -> auch
zu kurz und hält nicht die bereits halb
in Alufolie gepackten Brötchen zusammen. Also doch alles in (m)eine
Plastiktüte.
5:45 Uhr: Ich stehe in meinem Zimmer vor einem großen
Haufen, der laut meiner Liste heute noch in meinen Rucksack gepackt und
mitgenommen werden soll.
5:59 Uhr: Alles ist im Rucksack. Vielleicht mutiere ich doch
noch zum Verpackungskünstler.
6:20 Uhr: Es geht los. Mit einer Handtasche, einer
Sporttasche, einem Rucksack, einem Koffer und einem Fahrrad. Dazu bekleidet mit
Stiefeln, Jeans, Top und zwei Jacken, was sich nach wenigen Metern bei Hannovers
tropischen Temperaturen von 25°C als
denkbar ungeeignet heraus stellt. Aber man soll ja einmal am Tag so richtig
schwitzen.
6:45 Uhr: Irgendwie bin ich am Bahnhof angekommen. Ein
Glück.
6:59 Uhr: Pünktlich rollt der Zug ein. Ein Mitfahrer erbarmt
sich und bietet mir seine Hilfe beim Transport meiner Sachen in den Waggon an.
Puh. Erster Schritt geschafft und wir rollen bei klarem Himmel und aufgehender
Sonne in Richtung Hamburg.
8:27 Uhr: Wir erreichen Hamburg und fahren dabei am großen
Frachthafen vorbei. Sieht irgendwie… cool aus. Manche Kräne sind sogar mit
blauen Leuchtgirlanden geschmückt.
8:49 Uhr: Der Regionalexpress nach Flensburg fährt etwas
verspätet ab. Nun tucker ich durch Schleswig-Holstein. Es regnet. Aha. Ich bin
also jetzt im Norden.
9:00 Uhr: Mein Mitfahrer versucht in seinem Handy zu
googlen, auf welchem Gleis ich in Flensburg weiter fahren muss. Leider ohne
Ergebnis.
10:29 Uhr: Wir verlassen Schleswig mit zehnminütiger
Verspätung. In Flensburg habe ich elf Minuten Umsteigezeit. Der Zugfahrer
drückt merklich auf’s Gas und versucht alles aus seiner Bimmelbahn heraus zu
holen. Schneller geht nun wirklich nicht mehr. Immerhin scheint wieder die Sonne.
10:54 Uhr: Alles ganz entspannt. Vier Minuten bleiben am
Ende noch zum Umsteigen, was kein Problem ist, da der Anschlusszug am
gegenüberliegenden Bahngleis bereit steht.
12:17 Uhr: Eigentlich sollte ich jetzt in Kolding in einen
anderen IC umsteigen. Allerdings fährt mein aktueller Zug auch nach Kopenhagen
und kommt zur gleichen Zeit wie der Anschlusszug dort an. Der dänischen
Durchsage entnehme ich, dass wir jetzt einen anderen Zug einsammeln?
Wahrscheinlich werden die beiden Züge gekoppelt… Ich beschließe einfach
auf meinem Platz sitzen zu bleiben. Ich komm schon an.
12:29 Uhr: Der dänische IC ist übrigens ein Witz. Da ist
jede deutsche S-Bahn schneller unterwegs. Aber die Sitze sind gemütlich.
13:49 Uhr: Die Aufregung steigt. Bald bin ich in Kopenhagen.
Es kommt mir ein wenig wie Urlaub vor und ich kann mir nicht vorstellen, dass
ich für zwei (!) Jahre hier leben soll.
Wie dann alles in Kopenhagen weiter lief kommt später, muss jetzt erstmal zum Supermarkt essen jagen :)
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