Montag, 20. August 2012

Logbuch einer Reise


5:10 Uhr: Der Wecker klingelt. Drei Minuten später stelle ich erstaunt zwei Sachen fest: 1. Um diese Uhrzeit ist es ja noch dunkel! 2. Freilaufende Puten auf der Autobahn aus einem umgekippten Laster erzeugen scheinbar auch um diese Uhrzeit schon einen längeren Stau. Das muss deprimierend sein. 5:10 Uhr und man steht im Stau. Dann doch lieber gerade aufstehen und Radio hören. 

5:16 Uhr: Ich update pflichtbewusst meinen Wohnort bei Facebook. 

5:24 Uhr: Frühstück und Brötchen für die Fahrt schmieren. Dabei stellt sich wieder einmal heraus, dass ich kein Verpackungsgenie bin. Alufolie von Mitbewohnerin geklaut -> zu kurz und passt nicht um die Brötchen. Frischhaltefolie von anderer Mitbewohnerin geklaut -> auch zu kurz und hält nicht die bereits halb in Alufolie gepackten Brötchen zusammen. Also doch alles in (m)eine Plastiktüte.

5:45 Uhr: Ich stehe in meinem Zimmer vor einem großen Haufen, der laut meiner Liste heute noch in meinen Rucksack gepackt und mitgenommen werden soll. 

5:59 Uhr: Alles ist im Rucksack. Vielleicht mutiere ich doch noch zum Verpackungskünstler.

6:20 Uhr: Es geht los. Mit einer Handtasche, einer Sporttasche, einem Rucksack, einem Koffer und einem Fahrrad. Dazu bekleidet mit Stiefeln, Jeans, Top und zwei Jacken, was sich nach wenigen Metern bei Hannovers tropischen Temperaturen von 25°C  als denkbar ungeeignet heraus stellt. Aber man soll ja einmal am Tag so richtig schwitzen. 

6:45 Uhr: Irgendwie bin ich am Bahnhof angekommen. Ein Glück.

6:59 Uhr: Pünktlich rollt der Zug ein. Ein Mitfahrer erbarmt sich und bietet mir seine Hilfe beim Transport meiner Sachen in den Waggon an. Puh. Erster Schritt geschafft und wir rollen bei klarem Himmel und aufgehender Sonne in Richtung Hamburg. 

8:27 Uhr: Wir erreichen Hamburg und fahren dabei am großen Frachthafen vorbei. Sieht irgendwie… cool aus. Manche Kräne sind sogar mit blauen Leuchtgirlanden geschmückt. 

8:49 Uhr: Der Regionalexpress nach Flensburg fährt etwas verspätet ab. Nun tucker ich durch Schleswig-Holstein. Es regnet. Aha. Ich bin also jetzt im Norden. 

9:00 Uhr: Mein Mitfahrer versucht in seinem Handy zu googlen, auf welchem Gleis ich in Flensburg weiter fahren muss. Leider ohne Ergebnis. 

10:29 Uhr: Wir verlassen Schleswig mit zehnminütiger Verspätung. In Flensburg habe ich elf Minuten Umsteigezeit. Der Zugfahrer drückt merklich auf’s Gas und versucht alles aus seiner Bimmelbahn heraus zu holen. Schneller geht nun wirklich nicht mehr. Immerhin scheint wieder die Sonne. 

10:54 Uhr: Alles ganz entspannt. Vier Minuten bleiben am Ende noch zum Umsteigen, was kein Problem ist, da der Anschlusszug am gegenüberliegenden Bahngleis bereit steht.

12:17 Uhr: Eigentlich sollte ich jetzt in Kolding in einen anderen IC umsteigen. Allerdings fährt mein aktueller Zug auch nach Kopenhagen und kommt zur gleichen Zeit wie der Anschlusszug dort an. Der dänischen Durchsage entnehme ich, dass wir jetzt einen anderen Zug einsammeln? Wahrscheinlich werden die beiden Züge gekoppelt… Ich beschließe einfach auf meinem Platz sitzen zu bleiben. Ich komm schon an. 

12:29 Uhr: Der dänische IC ist übrigens ein Witz. Da ist jede deutsche S-Bahn schneller unterwegs. Aber die Sitze sind gemütlich. 

13:49 Uhr: Die Aufregung steigt. Bald bin ich in Kopenhagen. Es kommt mir ein wenig wie Urlaub vor und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich für zwei (!) Jahre hier leben soll. 

Wie dann alles in Kopenhagen weiter lief kommt später, muss jetzt erstmal zum Supermarkt essen jagen :)

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