Montag, 27. August 2012

die letzten Tage

Vor genau einer Woche bin ich in Richtung Dänemark aufgebrochen. Seitdem habe ich etwas Bürokratie erledigt, mein Zimmer eingerichtet, die Stadt erkundet (langsam weiß ich wo in welche Richtung Einbahnstraßen sind) und viele Menschen kennengelernt.

Freitag und Sonntag war ich - man höre und staune - im Museum. Einmal im Nationalmuseum, was jederzeit kostenlos offen ist. Dort wollten wir vor allen Dingen eine tote Frau mit langen dunklen Haaren finden, die irgendwo in einem dunklen Raum in einer Flüßigkeit schwimmt. Wir haben das ganze Museum abgesucht (und das ist groß!), sind die Abteilungen zur Antike, dänischen Geschichte, Menschen der Welt, Kinderspielzeugen, Mittelalter und Steinzeit abgelaufen und haben sie nicht gefunden. Naja. Dafür gibt es dort das Skelett einer Meerjungfrau.
Schöner fand ich die Glyptothek, wo es Sonntags kostenlose Führungen gibt. Dort werden diverse Skulpturen und Gemälde dänischer Künstler ausgestellt, aktuell zusätzlich auch noch Gemälde französischer Maler (+ Van Gogh, der die Qualifikation scheinbar darüber erreicht hat, dass er ab und an auch Bilder von Frankreich gemalt hat). Und wenn man so viel Kenntnisse über Kunst hat wie ich, ist es einfach hilfreich wenn jemand einem etwas darüber erzählt.

Freitagabend fanden meine niederländische Mitbewohnerin Aline und ich uns dann in einer Runde von sechs Polen wieder, iniziiert von Marciej, ebenfalls ein Mitbewohner. Dabei haben Aline und ich im Uno gegen die anderen gewonnen, was zur Folge hatte, dass wir am nächsten Tag Frühstück gekocht bekommen haben. Marciej, der immer wieder betont wie wenig (nämlich gar nicht) er kochen könnte, hat doch tatsächlich für vier Leute Rührei mit Schinken, Zwiebeln und Vollkornbrot gezaubert.

Nachmittags habe ich dann einen alten Freund aus Brüsseler Zeiten wieder getroffen. Seit ich vor ca. sechs Jahren dort weggezogen bin, hatten wir kaum/keinen Kontakt. Dann auf einmal am Montag die Mail: Er hätte bei Facebook gesehen, dass ich in Kopenhagen wäre. Er würde jetzt auch für zwei Jahre hier studieren. Die Freude über diesen Zufall war groß, und so haben wir uns schnell verabredet. Das Treffen hat auch viel Spaß gemacht. Aber interessant wie die Zeit einen verändert. Damals haben wir französisch miteinander gesprochen, jetzt englisch. Ich dachte, er sei einen Kopf größer als ich, aber jetzt bin ich genauso groß. Ich hatte ihn als recht ruhig und schüchtern in Erinnerung, aber jetzt ist er ziemlich redselig und plappert drauf los. War aber schön ihn wieder zu sehen und das werden wir sicher noch öfter tun.
Sonntag habe ich dann wiederrrum einen Freund aus Schweden getroffen, der aus Kopenhagen kommt. Eigentlich wollten wir mit dem Rad an der Küste entlang fahren und uns dann besondere Bäume anschauen (ja, wir studieren beide was mit Pflanzen). Allerdings hat es genau in den zwei Stunden in Strömen geregnet. Zu Beginn haben wir uns alle 50 Meter untergestellt und gewartet, bis es etwas weniger wurde. Dann wollten wir stattdessen in ein Cafe gehen, ehe wir festgestellt haben, dass wir zusammen auf 3 Kronen kommen (umgerechnet ca. 40 Cent). Da wir nach einer Weile eh nass waren, haben wir es durchgezogen und sind zu den Bäumen geradelt. In einem kleinen Waldstück stehen hier nämlich welche aus der ganze Welt und wachsen vor sich hin. War sehr interessant, zumal mein Däne sich etwas besser damit auskennt und mir sagen konnte welcher woher kommt und ggf. was für eine Mutante ist. 
Abends gab es noch ein Dinner im Wohnheim, mit Bewohnern anderer Stockwerken. War nett die auch mal kennenzulernen, und ich freue mich darauf mit ihnen noch etwas mehr zu erleben.

Und hier die beiden einzigen Bilder, die ich in den letzten Tagen gemacht habe: Das Nationalmuseum und der Blick aus dem Hafen


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