Donnerstag, 23. August 2012

Fahrräder in Kopenhagen

Ich bin froh, dass ich mein Fahrrad mitgenommen habe. Damit kommt man schnell und einfach überall hin. Gerade mitten in der Stadt wo ich wohne müsste man ein gutes Stück bis zur nächsten S-Bahn laufen, welche zudem auch ziemlich teuer ist.
Kopenhagener fahren generell gerne Fahrrad, und das Straßensystem ist auch voll auf Zweiräder ausgerichtet. Teilweise ist der Radweg (der in der Regel sehr deutlich von Fußwegen/Autostraßen abgegrenzt ist) fast so breit wie die Straße für die Autos.


Auch gibt es ein ganzes Verkehrsystem für das Fahrrad, mit eigenen Ampeln, Abbiegespuren usw., wo sich auch strikt daran gehalten wird. Auf der linken Straßenseite auf dem Radweg zu fahren geht z.B. gar nicht.


Außerdem gibt es diverse Handzeichen. Wenn man die nicht beherrscht (wie ich) wird man schnell mal überfahren. Mittlerweile weiß ich: Egal wohin man abbiegt, "blinken" mit der Hand ist Pflicht, auch wenn eigentlich nur links überholt werden darf. Deshalb auch immer rechts fahren, sonst kommt es wie im Autoverkehr schnell zu Unfällen, da rechts überholen nicht erlaubt ist und der Kopenhagener sich daher links durchquetschen möchte.
Am allerwichtigsten ist aber (und das wusste ich nicht): Beim Anhalten, egal wie und wo, immer die linke Hand heben. Sonst wird einem hinten rein gefahren. Manche haben das scheinbar so verinnerlicht, dass sie sogar bei einer roten Ampel die Hand heben, um ihr Bremsen zu signalisieren, obwohl das in dem Fall eigentlich klar sein sollte.
Abgesehen von all den Regeln gibt es hier (wie ich finde) sehr sportliche Fahrradabstellplätze in der Stadt, um irgendwie alle Räder unterzubringen. 


Auch sonst gilt: Wer bummelt wird überfahren! Die Theorie vom Windschattenfahren ist hierbei allerdings sehr nützlich, da man prinzipiell Gegenwind hat.

2 Kommentare:

  1. Wie oft bist Du schon überfahren worden? Gibt es da eine "Lernkurve"?
    Ansonsten machen sich die Dänen wenigstens Gedanken um effektive und sinnvolle Prävention. (Anders als die Deutschen, die lieber teure und nutzlose oder gar gefährliche Krebs"vorsorge"programme zur strafbewehrten Pflicht machen wollen.) So stammt die einzige verwertbare Studie zu Risiken der Radwegbenutzung aus Dänemark. Darum darf dort der linke Radweg nicht benutzt werden (relatives Unfallrisiko über 11 mal erhöht).
    Daß Du nochmal das Radfahren als Fortbewegungsmöglichkeit entdeckst...

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    1. Die Lernkurve folgt in etwas einer Sinuskurve. Erst deutlich ansteigend, und wenn man eigentlich der Meinung ist, dass sich ein Lerneffekt eingesetzt haben sollte, wieder abfallend.
      Interessante Studie. Vielleicht sollte ich sie mir mal raussuchen und detaillierter studieren. Könnte überlebenswichtig werden.
      Aber bitte, Radfahren als Fortbewegungsmöglichkeit habe ich schon seit der Zeit in Schweden für mich entdeckt!

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