Montag, 31. Oktober 2011

Beitrag zur Erhaltung von Uppsalas Artenvielfalt

Ich will mich gar nicht weiter über den Sauberkeitswahn meiner Mitbewohner auslassen, aber als kurze Zusammenfassung für diejenigen, bei denen ich mich noch nicht darüber beschwert habe:
Nach 2 Monaten Zusammenleben habe ich beschlossen meinen eigenen Mülleimer zu gründen. Ausschlaggebend war dafür, dass ich das Gefühl hatte die einzige zu sein die ab und an den Müll raus bringt. Um diesen Verdacht weiter nachzugehen habe ich über einen längeren Zeitraum nichts gemacht (was nicht leicht ist, da es alles andere als appetitlich ist). Vor zwei Wochen war ich dann über das Wochenende weg und schon vor dem Wochenende waren die Mülleimer am Überquellen. Eigentlich musste man sie leeren. Ich kam Sonntag Abend wieder und statt die Eimer auszuleeren haben meine Mitbewohner scheinbar beschlossen ihren Müll drumherum zu verteilen. Das wollte ich dann auch nicht mehr weg machen und erst recht nicht mehr weiter ansehen, sodass ich jetzt in einem anderen Schrank meinen eigenen Mülleimer nutze.
Seit den zwei Wochen wurden die Mülleimer immer noch nicht geleert (ab und an schaue ich interessehalber dann doch in den Schrank). Das hat zu einem beträchtlich erhöhten Beitrag der hiesigen Fauna in Form von Fruchtfliegen geführt.
Aber, nun darf ich die positive Nachricht überbringen: Es wurden weitere Bemühungen angestellt die Artenvielfalt in Uppsala zu erhalten, weswegen unsere Spüle konstant mit organischen Material angereichert wurde. Sprich ein nicht zu unterschätzender Anteil des gekochten Essens wurde geopfert und zu diesem Zweck in der Spüle gelassen. Im Nachhinein war das vielleicht der Grund weswegen meine Mitbewohnerin mich nicht mehr in die Wohnung lassen wollte: unwissend wie ich war habe ich gelegentlich die Spüle gereinigt. Aber die Bemühungen haben Früchte getragen. Unser Spektrum wurde erweitert und wir können stolz sein verkünden zu können, dass wir nun auch einen Beitrag zur Uppsalas Flora leisten. Außerdem sind wir wohl die einzige WG mit einer Pflanze in der Spüle:

Sonntag, 30. Oktober 2011

Lasertag

Samstag Nachmittag habe ich mich mit ein paar Austauschstudenten getroffen und wir sind zusammen Lasertag spielen gegangen. Die meisten (inkl. ich) haben das noch nie vorher gemacht - zumal es in Deutschland auch verboten ist - aber es macht sehr viel Spaß!
Man bekommt spezielle Westen mit einem Lasergewehr:


Anschließend geht es auf ein Spiefeld. Dieses erstreckt sich über zwei Etagen, welche an zwei Seiten mit Treppen verbunden sind. Unsere Gruppe wurde in zwei Teams aufgeteilt und jedes Team hat eine Etage bekommen, auf der sich die sog. Base befand. Die Planübersicht sah so aus:


Ziel ist es möglichst viele Punkte zu bekommen. Punkte gibt es entweder dafür, wenn man jemand anders abschießt (Pluspunkte wenn der aus dem anderen Team ist, Minuspunkte wenn man selber getroffen wird oder jemanden aus dem eigenen Team trifft) oder indem man 10 Mal die gegnerische Base trifft. Wenn man getroffen wurde, konnte man für ein paar Sekunden selber nicht schießen. Man hatte 6 Leben mit je 20 Schuss. Wenn man getroffen wurde oder die 20 Schuss aufgebraucht waren, wurde einem ein Leben abgezogen. Wenn man alle 6 Leben verloren hat, muss man zurück zum eigenen "Energiser" und das Gewehr wieder aufladen:


Das Gelände war recht abgedunkelt und es lag ein leichter Nebel in der Luft. Überall waren jedoch leuchtende Farben angebracht, um Kanten/Treppen etwas besser sehen zu können. Es gab auch diverse Fässer hinter denen man sich verstecken konnte.


Das war mein Team:


Zu Beginn des ersten Spiels waren die meisten größtenteils noch zurückhaltend. War auch etwas gruselig :) Da wurde dann noch sehr stark gesichert, während man im zweiten Spiel teilweise einfach die Treppen hoch/runter gestürmt ist und versucht hat möglichst in Bewegung zu bleiben um nicht getroffen zu werden, aber selber viele zu treffen. Naja, wie auch immer, macht so oder so Spaß! Es war allerdings gut, dass wir zwei Spiele gespielt haben. Im ersten konnte man sich gut einfinden und im zweiten dann richtig los legen. Hoffentlich ist meine Schießquote im Biathlon allerdings kommende Saison besser als die im Lasertag. Im ersten Spiel habe ich immerhin noch 15,3% getroffen, im zweiten nur noch 7 % :)

Danach ist ein Teil der Gruppe noch in ein chinesisches Restaurant gegangen, da es dort (für schwedische Verhältnisse) ein günstiges Buffée gab.


Die ganzen Bilder habe nicht ich gemacht, sondern mir von unserem taiwanischen Fotografen Chieh entliehen :)

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Vortrag mit Improvisation

Diese Woche ist irgendwie sehr unilastig. Da muss man durch. Montag ging es das letzte Mal ins Labor. Dienstag bin ich extra wieder von Uppsala nach Ultuna geradelt um mit zwei Kommilitonen einen Vortrag für Mittwoch vorzubereiten. Thema: "Genetic mapping of the sex-linked Inhibitor of Dermal Melanin gene in the chicken" Ich habe aber auch erst irgendwann kurz vor Abschluss des Projekts verstanden was der Titel überhaupt bedeutet und musste auch eben in der Präsentation nachschauen wie der Titel "offiziell" heißt. Sonst heißt es bei mir immer nur: "Mappierung eines Gens für Hühnerfußfarbe".
Auf jeden Fall habe ich den Ergebnisteil, und die anderen beiden jeweils die Einführung bzw. Material und Methode. Letzterer bestand meiner Meinung nach aus völlig überflüssigen Folien, die auch alles in allem ziemlich ihren Sinn verfehlt haben. Aber gut, mein zuständiger Partner war von ihnen überzeugt und sie waren nun auch kein totaler Blödsinn. Das keiner von uns dreien die Rechnungen auf denen die eine Folie basierte im Nachhinein noch nachvollziehen konnte hat ihn auch nicht weiter gestört. Aber gut, sein Ding, jeder hat eben andere Weisen Thematiken darzustellen und ich muss es ja nicht vortragen. Nachmittags habe ich dann noch den Laborbericht zu einem Praktikum geschrieben und bin nun mit den ganzen Berichten endlich durch.
Mittwoch früh waren dann zwei Stunden für die Vorträge vorgesehen. Jede Gruppe hatte nur 20 Minuten Zeit mit jeweils 15 Präsentation und 5 Minuten Diskussion. Meine Gruppe war zuerst dran. Um 8:30 Uhr waren dann alle bereit, bis auf meinen Material-und-Methoden-Abschnitt-Partner. Der war nämlich gar nicht erst da. Der Terminplan war eng und so mussten wir ohne ihn anfangen. Daher hatten mein anderer Partner und ich die Ehre seinen Teil vorzustellen. Ein großartiges Erlebnis mit ernster Mine überzeugend Tabellen darzustellen, die überall hingehören nur nicht in einen solchen Vortrag.
Mein fehlender Partner ist dann übrigens ein paar Vorträge später gekommen. Er war so nervös vor dem Vortrag, dass er die Nacht davor nicht einschlafen konnte (er hat mir gegen 3:45 Uhr auch noch eine E-Mail geschickt), sodass er heute komplett verschlafen hat.
Heute habe ich den Tag damit verbracht an meinem Homeexam zu arbeiten. Das ist ein ziemlicher Aufwand. Um Fragen für die man 3-4 Punkte bekommt beantworten zu können muss man teilweise ewig diverse Artikel durchlesen, bis man sich die Antwort zusammen gebastelt hat. Ich muss aber sagen, dass mir diese Form der Prüfung deutlich mehr Spaß macht als wenn man stupide tausend Sachen auswendig lernt.
Im Moment ist zwei Etagen unter mir eine wilde Party zu Gange. Zu einem schwedischen Schlagerhit nach dem nächsten gröhlen und hüpfen jede Menge Schweden durch die Gegend. Nur eben bei einem Lied  konnte ich als einzige mitsingen:

Montag, 24. Oktober 2011

Biathlon-Orientierungslaufweltcup

Freitag morgen ging es los in Richtung Stockholm und von dort aus mittels U-Bahn und Bus weiter auf die Insel Lidingö. Ich war relativ früh da und konnte somit in Ruhe vor den meisten anderen Startern anschießen. Nebenbei hat sogar Anna-Karin Strömstedt trainiert, einer schwedischen Nationalkaderbiathleten. Laut Wikipedia ist sie erst 2010/2011 von den Langläufern zu den Biathleten gewechselt, aber man hat trotzdem gemerkt, dass sie in einer ganz anderen Liga spielt. Sie hat wirklich ziemlich schnell geschossen. Ich weiß zwar nicht ob sie getroffen hat, da sie auf Papier geschossen hat, aber es war trotzdem interessant ihr zuzusehen.
die deutsche Frauenstaffel
Ich hatte eine Leihwaffe. Die war nicht sonderlich gut auf mich eingestellt und vor allem das Korn was riesig (ich habe beim Zielen teilweise noch die Nachbarscheiben sehen können), sodass ich das Anschießen bald aufgegeben und auf Frank gewartet habe. Der sollte gegen 12 Uhr landen und gegen 13 Uhr da sein und da wir zu zweit eine Staffel gelaufen sind, hätten wir uns seine Waffe teilen können. Um 13:30 Uhr war Start, und er war immer noch nicht da. Es ging also in den Wald. Die erste Runde ging einigermaßen, war allerdings auch recht kurz. Zusammen mit einer Schwedin bin ich in den Schießstand eingelaufen. Von Frank immer noch keine Spur, auch nicht von seiner Waffe. Mit viel Glück habe ich nur einen Fehler liegend (mit den drei Nachladern) geschossen und konnte vor der Schwedin aus dem Schießstand. Die anderen waren sowieso schon weg. Die zweite Runde war deutlich länger. Irgendwann war ein kleiner Fehler auf der Karte, den man mit etwas Aufmerksamkeit aber hätte entdecken können, sodass ich völlig von meiner Route abkam. Der Schwedin ist jedoch das gleiche passiert, sodass wir zusammen 10 Minuten gesucht haben, bis wir unseren Fehler feststellten und irgendwann den richtigen Posten gefunden haben. Wie sich herausstellte: zum Glück erst so spät! Als ich zum Stehendschießen in den Schießstand einlief, ist Frank gerade mal 10 Minuten zuvor angekommen. Also schnell geschossen, gewartet bis Frank seine Schuhe anhatte und die Staffel übergeben.
Im Endeffekt sind wir sowieso außer Konkurrenz gestartet, da Frank und ich bei den Frauenstaffeln teilgenommen haben.
Übernachtet haben wir die Tage bei einer Bekannten von Frank, die in einem schönen kleinen Schwedenhaus etwas außerhalb von Stockholm lebt.

das Militärschloss
Samstag standen dann die Sprintwettkämpfe auf dem Programm. Gleich zu Beginn habe ich die Karte "eingesüdet", sodass ich erstmal 2-3 Minuten in die falsche Richtung gelaufen bin. Irgendwann habe ich das gemerkt und bin zurück. Bei Posten 1 habe ich dann die Tschechin getroffen, die 4 Minuten nach mir gestartet ist und angeblich auch nicht so viel Orientierungslauferfahrung hat. Auch wenn wir teilweise unterschiedliche Routen gewählt haben, sind wir gleichzeitig in den Schießstand eingelaufen. Ich 3 Fehler, sie 2 Fehler. Damit war sie weg, zumal die Strafrunden relativ groß waren. Die zweite Runde war sehr klein und ging relativ schnell, sodass ich nach 5 Minuten wieder da war. Stehend zum Glück nur ein Fehler, und somit war ich im Ziel. Die Tschechin und die vor mir startende Schwedin müssen sich aber wohl bei dem einen Posten auf der zweiten Runde ziemlich verlaufen haben, sodass sie auf einmal erst 15 Minuten nach mir ankamen. Dadurch habe ich überraschenderweise doch noch gewonnen.
Abends ging es dann mit in ein Militärschloss, wo die Siegerehrung stattfand und es ein kaltes Buffee gab.

Sonntag gab es dann noch den Wettkampf über die klassische Distanz. Der lässt sich grob in drei Teilen unterscheiden:
1) Punkt-OL. Man hat eine Karte und im Wald ist eine Strecke durch Fähnchen markiert. Auf einer 3km-Distanz trifft man auf insgesamt 10 Posten, wo man entweder seine eigene Position oder die eines Postens in Sichtweite auf der Karte markieren muss. Je Milimeter Abweichung gibt es eine Strafminute, maximal je Posten 10.
2) direkt im Anschluss: normaler OL über eine (wie ich finde) lange Distanz
3) nach dem normalen OL läuft man zum Schießstand, schießt 10xliegend, läuft eine markierte Runde und schießt 10xstehend. Je Fehler gibt es zwei Minuten Strafe.
der Glücksbringer
Mein Ziel war: maximal eine Stunde Strafe, bei insgesamt 2h20 Maximalzeitstrafe. Habe ich auch geschafft. Beim Punkt-OL habe ich teilweise etwas Glück gehabt und insgesamt nur 27 Strafminuten bekommen. Nur ist gut, Frank hatte gerade mal eine. Aber ich war zufrieden :) Das Liegendschießen hat wieder nicht gut geklappt, sodass dort 6 Fehler dazukamen, zusätzlich zu einem Fehler stehend.
Der ganze Wettkampf war ziemlich anstrengend. Abschnittsweise konnte ich mit Frank zusammen laufen und habe da erstmal gemerkt, was richtiger Orientierungslauf ist. Ich jogge mehr durch die Gegend und bleibe alle 100 Meter stehen um zu schauen ob ich immer noch richtig bin, aber Frank düst durch die Wälder ohne Pause zu machen.
Den schönsten Moment hatte ich allerdings beim Punkt-OL. Dort ging es recht steil einen Berg hoch, und als man oben ankam stand man auf großen Felsen mit einem sehr schönen Blick über die Schären. Wasser, Inseln, rot-goldene Bäume, Sonne,... Da habe ich ein paar Sekunden Pause gemacht und die Aussicht genossen :)

Franks Liegendanschlag in der
Staffel
Alles in allem haben die Wettkämpfe sehr viel Spaß gemacht. Obwohl so eine klassische Distanz (da war ich insgesamt fast 2 Stunden unterwegs) wohl noch eine Nummer zu groß für mich ist. Wer etwas über Franks Wettkämpfe erfahren möchte, sollte ihn nach Posten 200 fragen! Netterweise haben mich dann noch drei schwedische Sportler mit nach Uppsala genommen, wo ich dann erstmal los bin um alles für vegetarische Tortillas einzukaufen. Die haben am Donnerstag so gut geschmeckt, dass ich sie nach den ganzen Wettkämpfen unbedingt nochmal essen wollte!

Donnerstag, 20. Oktober 2011

SPELA Open Mic

Bevor ich morgen bis Sonntag nach Lidingö, eine Insel bei Stockholm, zum Biathlon-Orientierungslaufweltcup fahre wollte ich noch kurz über die vergangenen Tage berichten.
Mittwoch Abend ging es zunächst zur Kalmar Nation wo die SPELA Open Mic stattfand. Diese Veranstaltung findet alle drei Wochen dort statt und ist bei den hiesigen Studenten scheinbar sehr beliebt. Jeder der will kann etwas vortragen, es stehen auch entsprechende Instrumente zur Verfügung. Nein, ich habe nicht gesungen :) Die meisten Beiträge waren dann auch musikalischer Art, aber es wurde auch ein schwedisches Gedicht vorgetragen. Lustigerweise konnte der Autor selber aber auch kein schwedisch und eigentlich hat auch keiner verstanden was er gesagt hat. Aber alle fanden es gut :)
Chris
Chris, ein Brite der ein Haus weiter wohnt und der auch in Yvanas Kurs geht, hatte sogar zwei Auftritte. Er hat zwar nicht die voluminöste Stimme, aber man merkt dass er Spaß an der Musik hat und im Gegensatz zu den meisten anderen hat er auch etwas mehr Energie auf die Bühne gebracht. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, sodass nur ein paar wenige, nicht allzu gute Handybilder vom Abend übrig sind. Nach Chris ersten Auftritt sind Annika (eine Niederländerin) und ich allerdings weiter in die Östgöta Nation gegangen. Dort sollte nämlich ein Filmeabend stattfinden. Als wir um 21 Uhr dort waren, sollte eigentlich der zweite Film anfangen. Allerdings haben sie es in den zwei Stunden zuvor noch nicht geschafft den Projektor zum Laufen zu bringen. Aber da es kostenloses Popcorn gab haben alle geduldig gewartet. Als wir dann da waren hat es auch recht bald funktioniert. Es gab einen Vampirfilm. Ein bisschen gruselig. Ich habe auch nicht den ganzen Film gesehen, da ich irgendwann zu müde wurde und nach Hause gegangen bin.
Heute musste ich dann leider mal mehr oder weniger strukturiert arbeiten. Mittwoch haben wir unsere Home exams ausgeteilt bekommen, die wir nun in zwei Wochen bearbeiten müssen, bis Montag muss ein Laborbericht fertig sein und Mittwoch muss ich einen Vortrag halten. Dazwischen müssen noch diverse Versuch im Labor durchgeführt werden und am Wochenende bin ich ja gar nicht erst zu Hause.
Beim  Schreiben des Laborberichts musste ich allerdings zum ersten Mal zugeben, dass es vielleicht doch nicht so schlecht ist etwas Ordnung zu halten. Mein Schreibtisch in Uppsala ist sehr groß und entsprechend befinden sich diverse Papierstapel auf ihm. Bestimmt die Hälfte der Zeit habe ich damit zugebracht irgendeinen Zettel zu suchen, nur um festzustellen, dass es ihn wahrscheinlich gar nicht gibt und ich die Ergebnisse wirklich nicht aufgeschrieben habe. Aber mittlerweile habe ich weitesgehend alles zusammen.
Man beachte das aufgeräumte
Bett!
Abends habe ich mich noch mit Yvana und Annika zu einem Abendessen verabredet. Es gab vegetarische Tortillas die erstaunlich lecker waren! Auch ohne echtes Hackfleisch. War auf jeden Fall auch sehr nett und ist um einiges besser als alleine zu kochen :) Jetzt werde ich noch schnell meine Sachen für die kommenden Tage packen und morgen früh wieder in Richtung Stockholm aufbrechen.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Schwimmweltcup

Nachdem ich Sonntag in meine Wohnung gekommen bin, bin auch ich recht bald wieder in Richtung Stockholm aufgebrochen. Da hat dieses Wochenende nämlich der Schwimmweltcup stattgefunden. Für die Vorläufe war ich schon zu spät dran, deswegen habe ich mir die Zeit in diversen Shoppingzentren vertrieben. Leider habe ich im ganzen Trubel um meine Wohnungskarte ganz vergessen genau rauszusuchen wo das Schwimmbad überhaupt ist. Ich hatte im Kopf: Ganz im Süden auf der Insel Södermalm, im Centralbadet. Daher bin ich recht früh in diese Richtung aufgebrochen. Irgendwann kam ich bei einem großen Marktplatz an und habe auch ein Schwimmbad gefunden. Das war allerdings recht klein, weswegen ich den Kassierer gefragt habe, wo sich denn das Centralbadet befindet. Er hat mir das auch sehr ausführlich auf der Karte erklärt. Im Endeffekt lag es genau da wo ich herkam, nämlich zwei Inseln weiter nördlich. Ich war schon etwas knapp dran und habe mir deswegen ein U-Bahn Ticket gekauft, um es noch rechtzeitig zu schaffen. Das Centralbadet habe ich auch schnell gefunden, allerdings war das noch kleiner als das vorherige und dort findet mit Sicherheit kein Weltcup statt.
schwedisches Team + Fans
Ich habe daher nochmal auf meine Karte geschaut und gemerkt, dass ich zuvor nicht ganz im Süden auf Södermalm, sondern irgendwo in der Mitte der Insel war. Im Süden war noch ein anderes Schwimmbad - das Eriksbad. Keine Ahnung wie ich auf Centralbadet gekommen bin. So schnell wie möglich bin ich dann zum Schwimmbad gefahren/gerannt und das war es dann tatsächlich :) Ich habe auch nur ein 1500m Freistil Männerrennen verpasst.
Der Wettkampf hat dann Spaß gemacht. Leider waren nur recht wenige deutsche Athleten vor Ort, was ich aber vorher schon wusste. Aber immerhin: Paul Biedermann hat seine 200m Freistil gewonnen, ebenso wie Theresa Michalak die 100m Lagen und Daniela Schreiber wurde Dritte über 100m Freistil.
Start 100m Lagen
Es war auch wirklich interessant mal einen Wettkampf aus einer anderen Perspektive zu sehen. Soweit ich es mitbekommen habe war ich die einzige deutsche Zuschauerin und bei den Rennen in Deutschland ist ja immer der Großteil der "Fans" deutsch.
Auch wenn der Eintrittspreis unwahrscheinlich teuer war (150 Kronen), so hat es sich doch gelohnt :)

Sonntag, 16. Oktober 2011

obdachlos für einen Tag

Naja gut, das ist etwas übertrieben. Genau gesagt waren es 17 Stunden und ich konnte bei Yvana schlafen.

Alles fing damit an, dass ich Samstag voll motiviert laufen gegangen bin. Dafür muss ich meine Karte für die Wohnung natürlich mitnehmen, was ich auch getan habe. Der Lauf war sehr schön. Trotz der 6-7 Wochen Pause fühle ich mich erstaunlich fit. Allerdings tut das Schienbein jetzt auch wieder weh.
Abends war der Plan zu einem Dinner meiner Nation zu gehen. Natürlich nicht ohne Verkleidung. Thema war (etwas verfrüht): Halloween. Da ich schon immer mal meine Laborkleidung bei irgendeiner Kostümparty tragen wollte, habe ich mich dazu entschieden als verrückter Professor zu gehen. Ich habe mich pünktlich fertig gemacht, Tonnen von Haarspray in meinen Haaren versenkt um sie so wuschelig wie möglich zu bekommen und Klopapier im Waschbecken angezündet, um mit dessen Asche eine Explosion in meinem Gesicht zu malen. Gegen 17:40 Uhr bin ich los um mich mit Yvana zu treffen. Dabei ist mir eingefallen, dass ich Lichter für mein Fahrrad brauche. Ich wollte also zurück in die Wohnung und merke dabei: Nach dem Laufen habe ich vergessen die Karte zurück in mein Portemonnaie zu stecken.
Ich habe kurz bei allen meinen Mitbewohnern geklingelt - aber keine Reaktion. Gut, sind sie nicht zu Hause. Ich bin schnell zu Yvana gelaufen um ihr Bescheid sagen, damit sie schonmal alleine losgehen kann. Anschließend habe ich mich vor die Tür gesetzt um zu warten, dass jemand nach Hause kommt und mir auf machen kann. Auf einmal sehe ich durch meinen Briefkastenschlitz: Durch den Bewegungsmelder ist Licht im Flur angegangen, also muss ja doch jemand da sein! Ich freue mich und klingel alle Zimmer durch. Mehrmals. Keine Reaktion. Dann sehe ich durch den Briefkastenschlitz wie meine Nachbarin im Flur steht. Ich klopfe mehrmals an der Tür. Irgendwann geht sie in ihr Zimmer.
Eine Weile später (nachdem ich regelmäßig bei ihr geklingelt habe) steht sie wieder im Flur. Diesmal rufe ich auch noch nach ihr und bitte sie mich rein zu lassen, da ich meine Karte doch vergessen habe. Sie bleibt stehen und rührt sich keinen Zentimeter. Von ihrer Fußstellung aus zu urteilen starrt sie an die Tür. Ich versuche 5 Minuten mein Glück, als dann immer noch keine Reaktion kommt gebe ich auf. Mit der Zeit werde ich langsam sauer, da ich noch Pläne für den Abend hatte und vor allen Dinge nicht umsonst meine Haare mit dem Spray verschandelt haben wollte. Ich klingel also mehr oder weniger ununterbrochen. Zwischenzeitlich kommen schon Studenten aus den anderen Wohnungen um zu schauen was los ist. Aber alles ist zwecklos. Irgendwann ruft Yvana mich an und wir beschließen, dass ich einfach zum Dinner komme und danach bei ihr schlafe.

Gesagt, getan. Zumindest der Teil des Abends war schön. Wir waren eine recht kleine Gruppe. Scheinbar ist in Schweden Halloween aber nicht sonderlich gruselig, da wir auch einen Baum, zwei Mickey Mäuse und zwei Katzen dabei hatten. Es gab auch sehr leckeres Essen: Wraps zum selber belegen und Bananen mit Schokolade und Eis. Anschließend sind wir noch in eine andere Nation gegangen, die an diesem Abend ein "Rückwärtsdinner" hatten. Sprich das gesamte Programm läuft anders herum ab.

Am nächsten morgen bin ich gegen 9 Uhr wieder zu meiner Wohnung. Nett wie ich bin habe ich nicht geklingelt (ich will ja auch keinen wecken) und habe wieder an meinem Briefkastenschlitz Position bezogen um etwaige Bewegungen in der Wohnung mitzubekommen. Meine Mitbewohnerin ließ auch nicht lange auf sich warten. Diesmal habe ich gleich losgeklopft, ihren Namen gerufen und sie gebeten mich doch bitte endlich reinzulassen. Wieder keine Reaktion. Mittlerweile bin ich kurz davor die Idee aus der vorherigen Nacht, ihre Klingel mit Tesafilm festzukleben, zu verwirklichen. Einzig die Nachbarn über uns, die scheinbar auch die Klingel etwas hören, halten mich davon ab. Also klingel ich fröhlich alle zwei Minuten bei ihr im Zimmer, sehe ab und an wie zögerlich ein Fuß um die Ecke kommt und rufe ihr zu, dass ich sie sehen würde, und sie mir ruhig öffnen kann. Bringt aber alles nichts. Bis zum Glück irgendwann mein anderer Mitbewohner auftaucht und mich rein lässt. Kaum sind wir in der Wohnung, kommt meine Mitbewohnerin auf einmal aus ihrem Zimmer und fragt mich, ob ich die ganze Zeit bei ihr geklingelt hätte. Sie bittet mich dies zukünftig zu unterlassen, da sie um diese Uhrzeit noch schlafen würde (es war mittlerweile 10:30 Uhr). Auf meine Antwort, dass ich sowohl heute als auch gestern gesehen hätte, dass sie da war und auch wach war und sie mich durchaus hätte reinlassen können, meinte sie, dass das wohl unser anderer Mitbewohner gewesen sein muss. Sie wäre gestern Abend auf einer Party gewesen und heute morgen hätte sie bis eben gerade noch geschlafen und nicht das Zimmer verlassen. Da muss sie sich aber vor unserem Mitbewohner in Acht nehmen, wenn der immer in ihr Zimmer geht...

ABER: Zwei Sachen: Ich werde NIE wieder meine Karte vergessen. Und: Ich lasse mich nicht ärgern :)

Freitag, 14. Oktober 2011

schwedische Musik

Für alle, die immer schon einmal schwedischen Pop hören wollten, und zwar Pop in seiner reinsten Form:
Hier der aktuelle Hit aus Schweden, der die ganze Zeit im Radio hoch und runter läuft (zumindest höre ich das Lied immer in den Nations und Läden).

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Wohnheim im Nirgendwo

Nachdem ich mit meiner Mutter und Markus am Samstag den ganzen Tag durch Stockholm gelaufen bin, haben wir es Sonntag etwas ruhiger angehen lassen. Zum einen, weil wir Markus keinen zweiten Stockholm-Trip zumuten wollten, und zum anderen weil es in Uppsala einfach nicht viel zu sehen gibt. Den Dom, das Schloss, die Universität - das alles haben die beiden ja schon Freitag auf eigene Faust erkundet als ich in den Vorlesungen war.
Sonntag morgen sind Mama und ich mit dem Bus nach Gamla Uppsala gefahren. Darüber habe ich hier schon mal geschrieben als ich im August dort war. Hat sich nicht viel verändert. Ich wollte eigentlich unbedingt in das Sockenmuseum. Als ich das letzte Mal dort war, habe ich gelesen, dass es von 12-15 Uhr auf hat. Ich war damals erst kurz nach 15 Uhr da. Also haben wir diesmal beide in Gamla Uppsala bis 12 Uhr gewartet bis wir feststellen mussten, dass es nur in den Sommermonaten geöffnet hat. Schade, das Museum ist zwar in etwa nur so groß wie mein Zimmer hier, aber für ein Museum reicht das auch. Würde zumindest Markus sagen.
Montag habe ich dann auch das Ergebnis des Midtermexams bekommen. Ich habe bestanden :) Wobei erstaunlich viele durchgefallen sind (6 von 15 haben bestanden, wobei zwei nicht teilgenommen haben). Aber es freut mich, so habe ich quasi eine Bonusaufgabe in dem Homeexam.
Dienstag sind Mama und Markus dann auch schon wieder abgereist. Aber es ist schön gewesen, dass beide hier waren.
Gestern wurde ich dann zu einem mexikanischen Mittagessen eingeladen. Es gab - wie fast erwartet - so eine Art Wraps. Ich bring die ganzen verschiedenen Arten immer durcheinander. Hat aber sehr gut geschmeckt. Dazu musste ich in ein anderes Studentenwohnheim nach Lila Sunnersta fahren. Das ist nochmal südlicher von dem Campus, also ungefähr 8km außerhalb von Uppsala. Aber es ist sehr schön da. In kleinen Häusern hat jeder sein eigenes Apartment mit Küche und Bad. Kostet natürlich auch etwas mehr. Dafür leben die aber wirklich fast am Ende vom Nirgendwo. Um zu dem Wohnheim zu kommen musste ich halb über Zäune klettern und dann eine Weile auf einem Trampelpfad durch den Wald (ich gebe aber zu, ich habe wahrscheinlich den Haupteingang verpasst). In der Umgebung gibt es auch nicht viel. Ein schönes Moor, wo man über Holzplanken laufen kann, Wald, ein kleines Dorf aber ohne Supermarkt. Dort kann man gut leben, aber außer laufen und die Natur genießen kann man da auch nichts machen. Der Großteil meines Kurses wohnt dort, weshalb das Essen auch dort stattgefunden hat. Ich bin auf jeden Fall froh in Uppsala zu leben.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Stockholm die Zweite

Wenn man bei mir in Uppsala zu Besuch ist, muss man eigentlich einen Ausflug nach Stockholm unternehmen. Das liegt zum einen daran, dass man ganz Uppsala nach spätestens zwei Tagen gesehen hat, und zum anderen, dass Stockholm einfach eine schöne Stadt ist.
vor dem Reichstag
Gestern morgen sind Markus, Mama und ich also mit dem Zug wieder in Schwedens Hauptstadt gefahren. Nachdem ich bei meinem letzten Besuch eher den Westen der Stadt erkundet habe, ging es diesmal mehr in den Osten. Pflicht war zu Beginn natürlich erstmal die Altstadt mit ihren kleinen Häusern, dem Reichstag und dem Schloss. Dann ging es mit einer kleinen Fähre auf die Insel Djurgården. Wir haben direkt neben einem kleinen Freizeitpark mit Achterbahnen usw. angelegt. Der hat aber nur bis September auf. Unser Ziel war jedoch das Vasamuseum. Dort hatten wir das Glück, dass Markus mit 17 Jahren sogar noch umsonst rein gekommen ist. In dem Vasamuseum befindet sich ein großes Schiff, welches im 17. Jh. nach zwei Jahren Bauzeit nach gerade mal ein paar hundert Metern Fahrt gekentert ist.
die Vasa
Mich hat vor allen Dingen verwundert, dass dieses riesige Schiff, was mehr oder minder mitten in Stockholm auf Grund lag, erst Mitte des 20. Jh. gefunden wurde. Auf jeden Fall wurde es dann aufwändig restauriert und sieht wirklich pompös aus. Schon bitter, dass es gesunken ist.
Um das Schiff herum befinden sich unterschiedliche Ausstellungen, die aber alle sehr nett gemacht sind. Dort geht es um Schweden allgemein im 17. Jh., um den Untergang selbst und über Details zu den verschiedenen Einzelheiten/Ornamente, die sich überall am Schiff befinden und dem Schiff selbst.
Nach dem Museumsbesuch sind wir auf die "Hauptinsel" Östermalm zurück gelaufen und haben auf Wunsch eines einzelnen Herrens Stockholm nach einem China-Imbiss abgesucht. Gefunden haben wir keinen, aber mit einem amerikanischen Spezialitätenrestaurant konnte ein allgemein gebilligter Kompromiss eingegangen werden.
Anschließend ging es wieder in Richtung Bahnhof. Auf dem Weg dorthin sind wir an einem großen Shopping-Center vorbei gekommen. Markus wollte gerne in einen Technikladen und Mama nach einem Rock schauen. Also haben wir uns darauf geeinigt uns nach einer Stunde wieder zu treffen.
Sicht auf Östermalm
Ich bin dann fröhlich durch die Läden gezogen und eine Stunde später zum Treffpunkt gekommen. Mama und Markus waren schon dort - angeblich seit 58 Minuten. Markus Technikläden waren wohl ziemlich klein und Mama hat dann auch nicht mehr wirklich nach Klamotten für sich geschaut. Aber ich hatte Spaß :)
Am Bahnhof haben wir den Zug knapp verpasst, sodass wir noch eine knappe Stunde Zeit bis zur nächsten Abfahrt hatten. Daher sind wir noch kurz zum Stadshuset. Meiner Meinung nach auch ein Pflichtbesuch, da es wirklich nicht weit weg vom Bahnhof liegt und sehr schön ist. Markus Highlight war wohl eher die Entdeckung des World Trade Centers in Stockholm, von dem ich jetzt auch diverse Fotos besitze :)

Freitag, 7. Oktober 2011

Besuch aus Berlin

Langsam habe ich mich von meiner Erkältung erholt. Ich habe noch NIE so viele Packungen Taschentücher an einem Tag wie am Mittwoch verbraucht. Aber dafür geht es jetzt wieder besser, und hoffentlich habe ich damit sämtliche Halsschmerzen und sämtlichen Schnupfen für diesen Winter vertrieben.
Donnerstag Nachmittag sind Markus und Mama hier in Uppsala angekommen. Obwohl ihr Flug scheinbar zwei Stunden Verspätung hatten, kamen sie nur 20 Minuten später als erwartet an. Hier geht es am Flughafen immer recht schnell, was Koffer usw. angeht. Abends habe ich erstmal eine Monatsration Süßigkeiten überreicht bekommen. Leider ist es in Schweden nämlich sehr schwer an Schokorosinen ranzukommen, aber das Problem ist jetzt zwischenzeitlich auch gelöst. Außerdem habe ich eine richtig wasserdichte Jacke und Hose als frühes Weihnachtsgeschenk bekommen.
In meiner Wohnung hat Mama dann erstmal angefangen die Küche zu putzen (vielleicht sollte ich sie jede Woche einladen). Das war aber auch nötig. Manchmal verstehe ich meine Mitbewohner absolut nicht. Derjenige, der vor uns gekocht hat, hat beinahe eine gesamte Portion Nudeln im Abguss liegen gelassen!! Da hätten wir fast nicht mehr kochen müssen.
Was die Regensachen anging, habe ich beides abens auch gleich ausprobieren können. Heute bin ich jedoch wieder komplett nass geworden. Wer erwartet denn auch bei strahlendem Sonnenschein einen Wolkenbruch auf dem Rückweg von der Uni? Das Problem hatten allerdings auch Mama und Markus. Nachdem ich Markus extra meinen Regenschirm mitgegeben habe, haben die beiden Helden beide Schirme im Hotel liegen gelassen (war ja schönes Wetter). Dafür durften die dann einen 2km Sprint vom Schloss zum Hotel einlegen, als es auf einmal anfing zu strömen.
Da ich bis 16 Uhr Uni hatte, haben wir uns Nachmittags zum Kaffee trinken getroffen (man erinnere sich dann den Snickerskuchen). Danach ist Markus zurück in das Hotel, sodass ich mit meiner Mutter meine Winterausrüstung kaufen gehen konnte. Ich bin jetzt um ein Paar Winterstiefel, eine Wollmütze und ein Paar Wollsocken reicher :) Die Frage ist nur, wie ich das je alles wieder nach Deutschland schaffen soll...

Dienstag, 4. Oktober 2011

Dugga

Montags und dienstags muss ich zur Zeit immer ins Labor. Das ist nicht weiter anstrengend, nur zeitintensiv und viel Spaß macht Protokolle schreiben selten. Die letzten beiden Tage haben wir versucht in Lebensmitteln gentechnisch veränderte Pflanzen nachzuweisen. Leider gibt es sowas in Schweden aber so gut wie kaum, sodass unsere Chancen ziemlich gering sind ein positives Ergebnis zu bekommen. Die Methode ist aber erstaunlich simpel, funktioniert allerdings nur bei der Annahme, dass keiner versucht illegal gentechnisch veränderte Pflanzen als gentechnik-frei zu verkaufen.

Heute stand zudem ein sogenanntes Dugga, also Zwischenexam an. Da ging es lediglich darum Zusatzpunkte für die Abschlussklausur zu sammeln. Das Ergebnis ist natürlich noch nicht da, aber ansich habe ich ein ganz gutes Gefühl. Auf jeden Fall bin ich froh nicht mehr Arbeit investiert zu haben, denn sonderlich schwer war sie nicht. Man weiß natürlich nicht wie die Dozenten die einzelnen Aufgaben bewerten, denn dann kann man trotz richtiger Antworten noch durchfallen, aber eigentlich war die Klausur gut machbar. Ich wusste zwar nicht alles, aber das muss man ja auch nicht :)

Abends habe ich dann noch die Benachrichtigung bekommen, dass ein Paket für mich gekommen sei. Ich weiß nicht warum der Paketbote nicht einfach geklingelt hat, denn als er bei mir war, war ich ganz sicher zuhause. Stattdessen bin ich dann eben wieder in den 3km entfernten Supermarkt geradelt.
das Paket
Das Paket, das ankam, habe ich eigentlich nicht mehr erwartet. Vor vier Wochen habe ich mir nämlich ein Genetikbuch bestellt. Hier vor Ort in der Buchhandlung war es teuer, Amazon Deutschland hatte es nicht im Sortiment, Amazon Amerika war auch nicht so günstig und hätte drei Wochen zu Verschiffung benötigt. Daher habe ich bei Amazon Frankreich bestellt. Wie gesagt, das war vor vier Wochen und ich wollte eigentlich schon längst eine E-Mail schreiben, wo denn mein Buch sei. Jetzt ist es da. Ich weiß nicht was das Paket in den vier Wochen alles erlebt hat, aber es scheinen eine Menge Abenteuer gewesen zu sein! Auf jeden Fall ist es total zerfleddert. Hat allerdings den Vorteil, dass ich nicht umständlich das Päkchen aufmachen muss, sondern das Buch direkt so entnehmen kann. Bis auf Dellen und einen kleinen Wasserschaden unten rechts ist es auch noch ganz gut erhalten. Ich bin froh, dass es kein Geschenk ist, und dass es pünktlich nach der Klausur auch endlich da ist! Aber gut, es wird auch noch zur Endklausur zu seinem wohlverdienten Einsatz kommen :)

Sonntag, 2. Oktober 2011

Wanderung Jälla-Storvreta

Samstag ging es auf eine kleine Wandertour von Jälla nach Storvreta. Wir waren insgesamt zu fünft, zwei Niederländerinnen, eine Kanadierin, ein Student aus Taiwan und ich.
Mit dem Bus sind wir nach Jälla gefahren. Dort standen wir erstmal mitten im Nichts, von einem Wanderweg keine Spur.
Nach kurzer Zeit haben wir den Linné-Stig gefunden, welcher aber nicht nach Storvreta sondern nach Nyby führt. Etwas ziellos sind wir dann an den 5 Häusern in Jälla vorbeigelaufen, bis wir zum Glück auf einen Läufer mit fünf kleinen agressiven Hunden trafen. Der wusste zwar nicht den genauen Weg nach Storvreta, aber meinte Schilder gesehen zu haben. So haben wir letztendlich doch noch den Wanderweg gefunden. Er ist nur knappe 7 Kilometer lang, aber trotzdem haben wir fast 3 Stunden gebraucht. Zu Beginn lag es daran, dass wir alle fünf Meter halten mussten, da jemand ein Foto machen wollte. Ansonsten war der Weg einfach schwer zu begehen, da er durch viele Steinlandschaften führt. Ich dachte erst, dass ich nochmal hier her kommen könnte um Laufen zu gehen, aber das geht auf dem Weg ganz sicher nicht. Aber zum Wandern ist er schön :) Man kommt auch durch sehr unterschiedlich Landschaften. Mal hat man einen Birkenwald mit Moor, wo man auf Holzstegen entlang läuft, dann oft auf richtige Steinberge. Wir hatten auch sehr viel Glück mit dem Wetter. Es war nicht warm, aber die Sonne schien die ganze Zeit.
Wanderweg
Bilder habe ich nicht viele gemacht, da die anderen schon die ganze Zeit am Knipsen waren. Man braucht ja nicht fünfmal die gleiche Ausführung von einem besonders großen Felsen.
Als wir dann in Storvreta angekommen sind waren wir trotzdem froh mit dem Bus wieder gen Uppsala zu fahren. Direkt im Anschluss sind wir noch einkaufen gegangen, da abends ein anderer deutscher Austauschstudent seinen Geburtstag gefeiert hat. So haben wir noch diverse Grillartikel geholt. Zumindest bei den Kräuterbaguettes konnte ich mich durchsetzen :)
Die Feier war dann auch ganz schön. Zu meiner Überraschung konnte der Däne, der eine Etage über mir wohnt, Millionär von den Prinzen beinahe akzentfrei singen. Woher auch immer er das Lied kennt. Dann wurde mir noch erzählt, dass bei dem Barbeque am Freitag von meinem Kurs (wo ich allerdings nicht war) scheinbar heftige Debatten über die Aussprache meines Namens geführt wurden. "Maiki?" "Maika!" "Maika Sumpf?" "No, Stampf!" Wobei ich mir auch nicht zutraue die ganzen Namen meiner Kommilitonen auch nur zu schreiben, geschweige denn auszusprechen ;)