Dänemark gilt nicht unbedingt als religiöses Land. Nicht ohne Grund wird dieses Jahr fast jede zweite Kirche "geschlossen". Daher hätte es mich nicht überraschen dürfen, als mir nach dem Swingtanzen ungewohnte Töne aus der gegenüberliegenden Kirche entgegen schalten. Neugierig betrat ich das Gebäude und stand im Gang zum Altar. Auf den Bänken saßen Menschen, im Gang waren Matratzen verteilt, auf welche man sich legen/setzen konnte. Kerzen leuchteten an den Enden der Kirchbänke. Und vor dem Altar: Ein Schlagzeug, E-Gitarren und große Boxen. Die Wand wurde mit unterschiedlichen visuellen Effekten beleuchtet, nur die Jesusstatue in der Mitte wurde ausgelassen und verblieb dunkel.
Ein ungewohntes Bild. Aber keine schlechte Idee. Die Musik war mittelmäßiger Rock, aber die Aukustik einer Kirche reißt so einiges heraus. So kam es letztendlich, dass ich statt des Fußballspiels Dortmund-Madrid auf dem Boden einer Kirche saß, und wild beleuchteten Rock vor einem Altar ansah.
In dem Moment habe ich es wirklich bereut, weder mein Handy noch eine Kamera dabei gehabt zu haben.
Als Fan von Livemusik ist es in Kopenhagen beinahe Pflicht, sich eine Jahreskarte für den Freizeitpark Tivoli zu besorgen. Tivoli liegt mitten in der Stadt, gerade einmal 2 Kilometer von meinem Zimmer entfernt. Jeden Freitag gibt es dort ein Live-OpenAir-Konzert, meist mit dänischen Pop-/Rockkünstlern. Allerdings haben dort auch schon Coldplay gespielt, und dieses Jahr kommen u.a. 30 Seconds to Mars. Mit der Jahreskarte kann man sich die Konzerte "kostenlos" anschauen. Vor zwei Wochen ging es los, und letzte Woche haben wir es auch geschafft. Gespielt haben drei junge dänische Popkünstler. Den kreischenden Mädchenmassen nach zu urteilen sind sie hierzulande recht bekannt. Und tatsächlich, im Laufe des Abends haben wir auch drei Lieder aus dem Radio wieder erkannt! Ansonsten hat Pop die angenehme Eigenschaft, dass man auch bei erstmaligen Hören der Lieder bereits den zweiten Refrain mitsingen kann (oder im Falle dänischer Songtexte: mitsummen). War auf jeden Fall ein schöner Abend. Konzerte unter dem Sternenhimmel, umgeben von leuchteten Achterbahnen, haben einen interessanten Flair.
Dienstag, 30. April 2013
Donnerstag, 18. April 2013
dänische Frühlingsgefühle
Dänen sprechen gerne über das Wetter. Überhaupt ist es Gesprächsthema Nr. 1, knapp gefolgt von dem dänischen Königshaus und der aktuell geplanten Verminderung des Bildungsbudgets. Dementsprechend passe ich mich an und warf kürzlich folgende Aussage in eine Diskussionsrunde:
"Eigentlich bin ich froh, dass es noch so kalt ist. Lieber ist es lange kühl und steigert sich dann ins Wärmere, als im April hohe Temperaturen zu haben und im Mai enttäuscht zu werden."
Die Antwort darauf lautete:
"Du bist eine richtige Dänin! Die denken auch immer: 'Es könnte ja noch schlimmer kommen.' Wahrscheinlich sind sie deswegen unter den glücklichsten Menschen der Welt."
Und es stimmt. Während der Rest Europas sich an Sonnenschein und Temperaturen um die 20 °C erfreut, bummeln wir aktuell bei 9 °C mit gelegentlichen Regenschauern herum.
Aber: Der Däne flippt aus! Sonne da oder nicht, es ist über fünf Grad warm, also muss die Sonnenbrille her! Stürmische Böen oder laues Lüftchen, ab jetzt wird ausschließlich draußen in den Cafés gesessen! Notfalls eingewickelt in eine der Decken, die an jedem Sitzplatz angeboten wird. Schließlich ist es ein unausgesprochenes Verbot bei Plusgraden mehr als eine leichte Jacke zu tragen. In den Cafés wird die komplette Speisekarte umgekrempelt und ein 'Sommer-Spezial! Sommer-Spezial!' ausgeschrieben.
Die Kinder werden aus den Christianiabikes geworfen (man erinnere sich, das sind die Fahrräder mit den großen Sitzkörben davor) und durch Musikboxen ersetzt, mit denen dröhnend durch die Straßen gefahren wird. Überhaupt nimmt mit jedem zusätzlichen Plusgrad die Radfahrgeschwindingkeit überproportional ab (man muss das Wetter genießen!), sodass ich letztens auf Grund eines Fahrradstaus fast zu spät zur Uni gekommen wäre.
Sobald Temperaturen die magische 10 °C-Marke überschreiten, bekommen die meisten Dänen einen Hitzekollaps, sodass sie sich sogar ihrer Schuhe entledigen und Barfuss durch die Straßen laufen.
Egal wohin man sich dreht: Menschen, Menschen, Menschen. Denn letztendlich heißt es: Wer weiß, vielleicht schneit es morgen wieder.
"Eigentlich bin ich froh, dass es noch so kalt ist. Lieber ist es lange kühl und steigert sich dann ins Wärmere, als im April hohe Temperaturen zu haben und im Mai enttäuscht zu werden."
Die Antwort darauf lautete:
"Du bist eine richtige Dänin! Die denken auch immer: 'Es könnte ja noch schlimmer kommen.' Wahrscheinlich sind sie deswegen unter den glücklichsten Menschen der Welt."
Und es stimmt. Während der Rest Europas sich an Sonnenschein und Temperaturen um die 20 °C erfreut, bummeln wir aktuell bei 9 °C mit gelegentlichen Regenschauern herum.
Aber: Der Däne flippt aus! Sonne da oder nicht, es ist über fünf Grad warm, also muss die Sonnenbrille her! Stürmische Böen oder laues Lüftchen, ab jetzt wird ausschließlich draußen in den Cafés gesessen! Notfalls eingewickelt in eine der Decken, die an jedem Sitzplatz angeboten wird. Schließlich ist es ein unausgesprochenes Verbot bei Plusgraden mehr als eine leichte Jacke zu tragen. In den Cafés wird die komplette Speisekarte umgekrempelt und ein 'Sommer-Spezial! Sommer-Spezial!' ausgeschrieben.
Die Kinder werden aus den Christianiabikes geworfen (man erinnere sich, das sind die Fahrräder mit den großen Sitzkörben davor) und durch Musikboxen ersetzt, mit denen dröhnend durch die Straßen gefahren wird. Überhaupt nimmt mit jedem zusätzlichen Plusgrad die Radfahrgeschwindingkeit überproportional ab (man muss das Wetter genießen!), sodass ich letztens auf Grund eines Fahrradstaus fast zu spät zur Uni gekommen wäre.
Sobald Temperaturen die magische 10 °C-Marke überschreiten, bekommen die meisten Dänen einen Hitzekollaps, sodass sie sich sogar ihrer Schuhe entledigen und Barfuss durch die Straßen laufen.
Egal wohin man sich dreht: Menschen, Menschen, Menschen. Denn letztendlich heißt es: Wer weiß, vielleicht schneit es morgen wieder.
Dienstag, 9. April 2013
Konzert Mumford & Sons
Die Geschichte beginnt bereits am 09. November 2012 an zwei unterschiedlichen Stätten in Kopenhagen. An der einen Stelle bin ich und jubel mit meinem Besuch aus den Niederlanden durch die Weltgeschichte. An der anderen hat Aline einen wichtigen Auftrag zu erfüllen. Kurz vor 10 Uhr wird von ihrem Freund in Richtung Dusche gerufen: "Du musst dich beeilen! Es ist gleich soweit!". Aline stolpert zu ihrem Laptop und lädt eine Internetseite mehrmals neu, ehe sie endlich den gewünschten Inhalt anzeigt: Die Buchungsseite für Tickets für ein Mumford & Sons Konzert. Weniger Minuten später werden diese schon ausverkauft sein und einige frustrierte dänische Spätaufsteher hinter sich zurück gelassen haben.
Unschwer zu erahnen, dass wir erfolgreich waren und eines der gerade einmal 2000 Tickets für das Konzert kaufen konnten! Gestern war es dann auch endlich soweit. Schon tagelang spielten die CDs der Band in unserer Wohnung rauf und runter. Wir stimmten uns mit einem tollen Abendessen ein. Es gab Pfannenpizza. Klingt ungewöhnlich und habe ich zum ersten Mal ausprobiert, schmeckt aber unheimlich lecker. Nicht wirklich kalorienarm, dafür aber beruhigend zu wissen, dass ich auch in einer ofenlosen Wohnung nicht den Konsum italienischer Spezialitäten reduzieren müsste.
Da wir Stehplatzkarten hatten, waren wir eine halbe Stunde vor Öffnung der Türen vor der Konzerthalle. So waren wir unter den ersten, die in den Innenraum gelassen wurden und bekamen einen tollen Platz nur wenige Meter von der Bühne entfernt. Bereits der Konzertbeginn hat dann mein deutsches Herz höher schlagen lassen: 5 Sekunden vor angekündigtem Konzertstart stürmte die erste Vorgruppe auf die Bühne. Die Band spielte eine halbe Stunde diverse leicht psychadelisch angehauchten Rocklieder. Nach dem Umbau kam die zweite Vorband, diese mit etwas flotteren Liedern im Gepäck. Durch die zwei Vorgruppen und der Zeit für die Umgestaltung der Bühne dauerte es allerdings fast zwei Stunden, ehe Mumford & Sons auftraten. Da wir schon lange vor Konzertbeginn unsere Plätze ergattern und verteidigen mussten, fand ich es etwas lang.
Dann allerdings das eigentliche Konzert. Mit unheimlicher Energie und Gitarrengewirbel spielten Mumford & Sons. Es wäre fast perfekt gewesen, wenn ich nicht genau hinter einen 2-Meter-und-200-Kilo-Mann geschoben worden wäre, welcher ununterbrochen seine Arme hob um entweder zu jubeln, oder zu filmen. Sehen unmöglich. Auch seine Tanzhüpfer arteten zu sportlich beindruckenden Hockstrecksprüngen aus (allerdings leider ohne die Hockphase). Es war leicht frustrierend. Nach einiger Zeit erbarmte sich jedoch ein netter Mann und ließ mich vor sich. So stand ich neben dem dänischen Hühnen und hatte eine hervorragende Sicht auf die Band. Den Sänger und mich trennten maximal fünf Meter! Da lohnt sich ein Konzert wenigstens.
Besonders gefallen hat mir auch das Ende des Konzert. Mumford & Sons haben mit ihren beiden Vorgruppen zusammen ein Lied einstudiert. Das zeigt, dass sie diese Bands nicht nur unterstützen (müssen), sondern auch gut finden. Durch die vielen Musiker wurde es ein ziemlich buntes Lied. Es waren bestimmt zehn Gitarristen, diverse Schlagzeuger, mehrere Sänger und allerhand Schrammelinstrumente auf der Bühne.
Nach dem Konzert wollten Aline und ich nach Alines Konzerttradition eigentlich noch Pfannkuchen essen. Von der Pfannenpizza waren wir allerdings noch so satt, dass wir es auf unser heutiges Frühstück verschoben haben. Ein schöner Abschluss zu einem noch schöneren Abend!
1. Vor dem Konzert
2. Warten zwischen den Vorbands
3. Die Halle füllt sich
4. Schön, dass ich nicht putzen musste :)
5. Der Versuch eines Videos. Allerdings ist die Tonqualität meiner Kamera katastrophal und zum Höhepunkt des Liedes der Speicherplatz meiner SD-Karte voll.
Unschwer zu erahnen, dass wir erfolgreich waren und eines der gerade einmal 2000 Tickets für das Konzert kaufen konnten! Gestern war es dann auch endlich soweit. Schon tagelang spielten die CDs der Band in unserer Wohnung rauf und runter. Wir stimmten uns mit einem tollen Abendessen ein. Es gab Pfannenpizza. Klingt ungewöhnlich und habe ich zum ersten Mal ausprobiert, schmeckt aber unheimlich lecker. Nicht wirklich kalorienarm, dafür aber beruhigend zu wissen, dass ich auch in einer ofenlosen Wohnung nicht den Konsum italienischer Spezialitäten reduzieren müsste.
Da wir Stehplatzkarten hatten, waren wir eine halbe Stunde vor Öffnung der Türen vor der Konzerthalle. So waren wir unter den ersten, die in den Innenraum gelassen wurden und bekamen einen tollen Platz nur wenige Meter von der Bühne entfernt. Bereits der Konzertbeginn hat dann mein deutsches Herz höher schlagen lassen: 5 Sekunden vor angekündigtem Konzertstart stürmte die erste Vorgruppe auf die Bühne. Die Band spielte eine halbe Stunde diverse leicht psychadelisch angehauchten Rocklieder. Nach dem Umbau kam die zweite Vorband, diese mit etwas flotteren Liedern im Gepäck. Durch die zwei Vorgruppen und der Zeit für die Umgestaltung der Bühne dauerte es allerdings fast zwei Stunden, ehe Mumford & Sons auftraten. Da wir schon lange vor Konzertbeginn unsere Plätze ergattern und verteidigen mussten, fand ich es etwas lang.
Dann allerdings das eigentliche Konzert. Mit unheimlicher Energie und Gitarrengewirbel spielten Mumford & Sons. Es wäre fast perfekt gewesen, wenn ich nicht genau hinter einen 2-Meter-und-200-Kilo-Mann geschoben worden wäre, welcher ununterbrochen seine Arme hob um entweder zu jubeln, oder zu filmen. Sehen unmöglich. Auch seine Tanzhüpfer arteten zu sportlich beindruckenden Hockstrecksprüngen aus (allerdings leider ohne die Hockphase). Es war leicht frustrierend. Nach einiger Zeit erbarmte sich jedoch ein netter Mann und ließ mich vor sich. So stand ich neben dem dänischen Hühnen und hatte eine hervorragende Sicht auf die Band. Den Sänger und mich trennten maximal fünf Meter! Da lohnt sich ein Konzert wenigstens.
Besonders gefallen hat mir auch das Ende des Konzert. Mumford & Sons haben mit ihren beiden Vorgruppen zusammen ein Lied einstudiert. Das zeigt, dass sie diese Bands nicht nur unterstützen (müssen), sondern auch gut finden. Durch die vielen Musiker wurde es ein ziemlich buntes Lied. Es waren bestimmt zehn Gitarristen, diverse Schlagzeuger, mehrere Sänger und allerhand Schrammelinstrumente auf der Bühne.
Nach dem Konzert wollten Aline und ich nach Alines Konzerttradition eigentlich noch Pfannkuchen essen. Von der Pfannenpizza waren wir allerdings noch so satt, dass wir es auf unser heutiges Frühstück verschoben haben. Ein schöner Abschluss zu einem noch schöneren Abend!
1. Vor dem Konzert
2. Warten zwischen den Vorbands
3. Die Halle füllt sich
4. Schön, dass ich nicht putzen musste :)
5. Der Versuch eines Videos. Allerdings ist die Tonqualität meiner Kamera katastrophal und zum Höhepunkt des Liedes der Speicherplatz meiner SD-Karte voll.
Donnerstag, 4. April 2013
Sommer, Sonne, Fahrradglück
Frühlingseinbruch! 5 Grad, strahlender Sonnenschein, und das schon seit zwei Tagen! Kaum zu glauben. Während der März in Deutschland der Kälteste seit 130 Jahren war, war er in Dänemark der Sonnigste der letzten 10 Jahre. Ich weiß allerdings nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. Schließlich hatten wir maximal fünf Tagen eitlen Sonnenschein.
Das momentane gute Wetter schlägt sich auch auf das kopenhagensche Radlerherz nieder. Auf meiner Standardstrecke zur Uni ist ein Radfahrerzähler installiert, der die Anzahl der Radler des aktuellen Tages und des laufendes Jahres zählt. Während zu meiner Referenzzeit um 8:10 Uhr bisher die Zahl der sportlich aktiven Kopenhagener von 800 (schlechtes Wetter) bis 1000 (gutes Wetter) schwankte, erreichten wir heute einen Wert von 1596! Da bekommt das Wort Rushhour auf dem Zweirad eine realistische Nuance, denn die 596 neuen Mitradler sind nicht unbedingt die Schnellsten. Aber bei dem Wetter nimmt man sich doch gerne fünf Minuten mehr Zeit für den Fahrtweg in Kauf.
Zu dem Thema Fahrrad möchte ich dann auch gleich meine jüngste Leidensgeschichte ergänzen. Nachdem mein altes Rad eine Acht, diverse gebrochene Speichen und eine abmontierte Hinterradsbremse hatte, war es zwar noch fahr-, wenn auch nicht TÜV-tüchtig. Es wurde trotzdem Zeit für einen neuen Wegbegleiter. Ein Glück, dass einer meiner Freunde 20 Kilometer außerhalb in der Pampa wohnt und daher täglich durch einen Wald fährt. Seine Strecke zierten mehrere Wochen lang ein paar ältere Radmodelle. Als er von meinen Leiden erfuhr testete er kurerhand einige dieser Objekte und brachte mir ein wunderbar funktionierendes Rad mit. Sogar mit magnetischem Frontlicht, was automatisch leuchtet sobald sich das Rad dreht. Bis auf gelegentliches Herausspringen der Kette machte es keine Probleme. Vorletzte Woche verhakte sich die Kette dabei jedoch so stark zwischen Rad und Kettenblatt, sodass es kein vor und zurück mehr gab. Dadurch stieg ich wieder auf meinen alten Weggefährten um. Dienstag gab es fünf Fahrminuten von meiner Wohnung entfernt ein lautes "Knack" und jetzt ist das Hinterrat völlig im Eimer. Die insgesamt 2 Stunden anschließenden Fußweg zur Uni und wieder zurück nach Hause wurden allerdings durch den Sonnenschein gebührend entschädigt. Mittlerweile habe ich Hammer und Schraubenzieher für mich entdeckt, wodurch mein neues Fahrrad auch wieder bewegungsfähig ist. Ende gut, alles gut! Zumindest vorrübergehend. Dazu thematisch äußerst passend kommen jetzt ein paar Bilder aus Polen, genauer gesagt Stettin, wo ich meinen Vater kurz vor Ostern besucht habe.
Das momentane gute Wetter schlägt sich auch auf das kopenhagensche Radlerherz nieder. Auf meiner Standardstrecke zur Uni ist ein Radfahrerzähler installiert, der die Anzahl der Radler des aktuellen Tages und des laufendes Jahres zählt. Während zu meiner Referenzzeit um 8:10 Uhr bisher die Zahl der sportlich aktiven Kopenhagener von 800 (schlechtes Wetter) bis 1000 (gutes Wetter) schwankte, erreichten wir heute einen Wert von 1596! Da bekommt das Wort Rushhour auf dem Zweirad eine realistische Nuance, denn die 596 neuen Mitradler sind nicht unbedingt die Schnellsten. Aber bei dem Wetter nimmt man sich doch gerne fünf Minuten mehr Zeit für den Fahrtweg in Kauf.
Zu dem Thema Fahrrad möchte ich dann auch gleich meine jüngste Leidensgeschichte ergänzen. Nachdem mein altes Rad eine Acht, diverse gebrochene Speichen und eine abmontierte Hinterradsbremse hatte, war es zwar noch fahr-, wenn auch nicht TÜV-tüchtig. Es wurde trotzdem Zeit für einen neuen Wegbegleiter. Ein Glück, dass einer meiner Freunde 20 Kilometer außerhalb in der Pampa wohnt und daher täglich durch einen Wald fährt. Seine Strecke zierten mehrere Wochen lang ein paar ältere Radmodelle. Als er von meinen Leiden erfuhr testete er kurerhand einige dieser Objekte und brachte mir ein wunderbar funktionierendes Rad mit. Sogar mit magnetischem Frontlicht, was automatisch leuchtet sobald sich das Rad dreht. Bis auf gelegentliches Herausspringen der Kette machte es keine Probleme. Vorletzte Woche verhakte sich die Kette dabei jedoch so stark zwischen Rad und Kettenblatt, sodass es kein vor und zurück mehr gab. Dadurch stieg ich wieder auf meinen alten Weggefährten um. Dienstag gab es fünf Fahrminuten von meiner Wohnung entfernt ein lautes "Knack" und jetzt ist das Hinterrat völlig im Eimer. Die insgesamt 2 Stunden anschließenden Fußweg zur Uni und wieder zurück nach Hause wurden allerdings durch den Sonnenschein gebührend entschädigt. Mittlerweile habe ich Hammer und Schraubenzieher für mich entdeckt, wodurch mein neues Fahrrad auch wieder bewegungsfähig ist. Ende gut, alles gut! Zumindest vorrübergehend. Dazu thematisch äußerst passend kommen jetzt ein paar Bilder aus Polen, genauer gesagt Stettin, wo ich meinen Vater kurz vor Ostern besucht habe.
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