Dienstag, 4. Dezember 2012

Weltcup Östersund: Frauensprint und Siegerehrung

Zum Frauenrennen ging es wieder nach draußen an unsere bewährte Position. Nach dem Wettkampf wärmten wir uns kurz im Zelt auf, wo wir das nächste Spiel bestritten, den Biathlonsimulator. Jeder hatte eine Maschine mit zwei Griffen, an denen man ziehen musste um den Doppelstockschub zu simulieren. Auf der Leinwand vor sich sah man die Strecke. Nach einer Weile ging es zum Schießstand, wo man mit Lasergewehren schoss und dann weiter ins Ziel. Gut, dass wir das nach den Wettkämpfen gemacht haben, da zu dem Zeitpunkt kaum noch Leute da waren. Der Doppelstockzug ist nämlich eine Bewegung die Muskeln beansprucht, die man im Alltag scheinbar nie braucht. Aber wir sind beide ins Ziel gekommen. 


Abends waren wir beide ziemlich müde. Was nicht im Programm, aber in der Östersunder Zeitung stand und daher nur die Einheimischen (sprich unsere Gastgeber) wussten, war: Abends fand im Theater eine Siegerehrung statt. Da wir so müde waren wollten wir kurz nicht hingehen, entschlossen uns dann aber doch die Chance zu nutzen. Der Saal war von der Größe eines normalen Kinosaals und hatte auch die gleichen gemütlichen Sessel. Als es losging, kam eine Tanztruppe mit jungen Jugendlichen, welche musikalisch begleitet wurden. Auf einmal kam von der linken und rechten Seite der Bühne jeweils eine Sängerin hinaus. Die beiden haben ziemlich gut gesungen, schließlich sind wir zunächst davon ausgegangen, dass die gesamte Musik Playback war. Nach der Einlage gingen die beiden Frauen zur Mitte und moderierten den Abend. Als sie (auf Schwedisch) anfingen zu reden und wir sie uns genauer ansahen, stellte sich heraus dass es sich um Anna Maria Nilsson und Helena Eckholm handelte! Die beiden können also nicht nur Ski fahren und Schießen, sondern auch noch moderieren und singen. Zwischendurch kam dann auch noch Wolfgang Pichler auf die Bühne und es gab die ein oder andere Showeinlage. 
Die Siegerehrung selber war dann gemütlich aber nett. Erst kamen alle Sportler, die im Einzel oder Sprint unter den ersten sechs waren in einer Reihe auf die Bühne und gingen, wenn sie aufgerufen wurden, nach vorne zum Podest. Dabei war keiner großartig aufgetakelt. Die meisten kamen noch in ihrer Sportkleidung oder in Pulli und Jeans. War interessant die ganzen Sportler von der Nähe in normaler Kleidung sehen zu können. Nach der Siegerehrung konnten Daniel und ich sogar noch Erik Lesser abfangen und um ein Bild bitten. Da die Ehrung nicht sonderlich publik gemacht wurde, waren außer den Betreuern und einigen Einheimischen nicht allzu viele Menschen da, wodurch man die Sportler noch schnell ansprechen konnte. Die Siegerehrung hat sich also voll gelohnt und ich bin wirklich froh, dass wir davon erfahren und hingegangen sind.


1 Kommentar:

  1. Vor einem Dutzend Jahren liefen Siegerehrungen in Oberhof ebenso oder noch familiärer ab. Schön, daß die Schweden diese natürliche Tradition bis heute bewahren und Ihr ein schönes Erlebnis inmitten großer Sportler hattet.

    Aber zum Thema Doppelstockschub (mit erhobenem Zeigefinger): So einen Unfug kann man nur schreiben, wenn die eigens zum Zwecke bereitgestellten Stöcke im Familienkeller vor sich hinschlummern.

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