Donnerstag, 13. Juni 2013

Italien - Sportbilder

Gestern habe ich noch ein paar Bilder von unseren Spielen (bzw. dem Drumherum, da man beim Spiel ansich nur unter Wasser wirklich etwas mitbekommt) in Italien in den Welten eines bekannten Social-Networks gefunden.
So bekommt man einen kleinen Eindruck, wie ein Unterwasserrugbyturnier aussieht. Ich mag die Bilder sehr gerne, da sie mich an die tolle Zeit dort erinnern. Ich freue mich schon sehr auf nächstes Jahr!

Die Bilder sind allesamt von unserer Frauenmannschaft aus Kopenhagen (ich bin Nummer 4!).
1) Vor dem Spiel
2) Tak for kampen! (Danke für den Kampf!) und während des Spiels im fliegenden Wechsel
3) Bronzeplatz!


Mittwoch, 12. Juni 2013

Jagten - dänische Gute-Laune

Klassische skandinavische Gute-Laune Unterhaltung durfte ich letzten Sonntag genießen. Und zwar ging es zum zweiten Mal in das dänische Filminstitut. Dort werden jeden Sonntag dänische Filme mit englischen Untertiteln gezeigt. Hier muss man auf jeden Fall vorbestellen - die Vorstellungen sind meistens ausverkauft. Nach "En kongelig affære" ging es diesmal in Jagten ("The Hunt", "Die Jagd"). Der Film kam 2012 in die Kinos und wurde vor allem in Europa mit diversen Preisen ausgezeichnet, angefangen bei dem Darstellerpreis für den Hauptdarsteller Mads Mikkelsen bei den Filmfestspielen von Cannes, bis hin zu dem Preis für das beste Drehbuch beim Europäischen Filmpreis 2012 (an dieser Stelle: danke Wikipedia). 

Auch Tage nach dem Kinobesuch weiß ich immer noch nicht, was ich von dem Film halten soll. Es spricht auf jeden Fall sehr für den Film, dass er mich immer noch beschäftigt. 
Um kurz die Handlung zusammen zu fassen: Der eigentliche Lehrer Lucas wohnt in einem kleinen Dorf in Dänemark und arbeitet in einem Kindergarten. Er verbringt viel Zeit zusammen mit seinen besten Freunden, die alle Mitglieder im örtlichen Jagdverein sind. Seit der Trennung von seiner Frau wohnt er alleine in einem großen Haus. Er vermisst seinen Sohn Marcus, der nach einigem hin und her mit seiner Exfrau allerdings wieder zu ihm zurück ziehen soll. 
Klara ist ein vier-jähriges Mädchen und die Tochter von Lucas' bestem Freund. Ihre Eltern streiten sich oft, und da Lucas ihr direkter Nachbar ist, nimmt er die kleine Klara morgens öfter mit in den Kindergarten. Klara himmelt Lucas an, und als der ihr gebasteltes Herz nicht annehmen möchte, fühlt sie sich zurückgewiesen. Der Kindergartenleiterin gegenüber äußert sie, dass sie Lucas hasse, und er mit seinem Geschlechtsteil auf sie gezeigt hätte. Mit der Aussage nimmt alles seinen Lauf. Auch wenn das kleine Mädchen später mehrfach wiederholt, dass sie nur eine Dummheit gesagt hätte, sind die Dorfbewohner davon überzeugt, dass Lucas ein Kinderschänder ist. 

Die Handlung ist an manchen Stellen etwas überspitzt, wirft aber trotzdem Fragen auf: Wenn meine vierjährige Tochter behauptet, dass mein bester Freund sich an ihr befriedigt hat, wem glaube ich? Dem erwachsenen Freund, den ich seit Kinderzeiten kenne, oder meinem Kind? Wenn mein bester Freund der Pädophilie angeklagt wird, vertraue ich ihm dann noch meine Kinder im Kindergarten an?

Wie so oft bei Filmen kann man die Handlung schlecht in Worte oder einem kurzen Trailer zusammen fassen. Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich ihn auf jeden Fall im Kino anschauen, da er sehr von Bildern und Atmosphären lebt. 

Der Film hat auf jeden Fall die Eigenschaft, selbst die optimistischsten Menschen für einen Augenblick verstummen zu lassen. Ich habe noch nie in einem Kino gesessen und so viele Menschen um mich herum weinen gehört. Ein Mädchen in der Reihe vor mir hat sich ab der ersten Hälfte des Filmes kaum wieder beruhigen können.

Alles in allem lässt sich zusammen fassen:
Wenn man einem frisch verliebten und unheimlich nervig glücklichen Päarchen begegnet empfiehlt es sich diesen Film mit ihnen anzuschauen. Der bringt jede rosa Wolke zum Platzen und lässt einen für einen Moment nicht nur an der Gesellschaft, sondern auch den engsten Freunden zweifeln.

Ein sonderlicher Fan des Trailers bin ich nicht, da er den Film wie ein plattes Drama wirken lässt, aber der Vollständigkeit halber hier sogar auf deutsch:


Donnerstag, 6. Juni 2013

Besuch aus Polen Teil 2

Knappe drei Stunden nach der Rückkehr aus Italien klingelte es bereits an meiner Wohnungstür - Besuch aus Polen ist da. Auf Grund der eher kurzen vorherigen Nächte musste ich allerdings nach der Entladung des Autos bereits in mein Bett abbiegen. Sämtliche Gespräche wurden auf den Freitag verlegt. Der Tag begann mit einer kurzen Stippvisite meinerseits in der Uni. Meine Kommilitonen konnten sich glücklicherweise noch an mich erinnern und brachten mich unverzüglich auf den neuesten Gruppenarbeitsstand. Da der Nachmittag überraschend sonnig war, machten mein Vater und ich uns auf zum Christianiaturm. Durch den interessanten Aufstieg und den sich hochschlingenden Außenbalkon ist er einer meiner Lieblingstürme. Anschließend gab es noch einen entspannten Lauf, ehe ich meinem Fernweh zu Italien erlag und es in die nächstgelegene Pizzeria ging. 
Der Samstag wurde aktiv in Angriff genommen: Mit einem Besuch beim nächsten schwedischen Möbelhaus. Anscheinend war mein Zimmer für polnische Verhältnisse nicht genügend ausgeleuchtet, sodass schnell nachgerüstet werden musste. Jetzt zieren sowohl eine Schreibtisch- als auch Bettlampe mein Zimmer. Durch das zu dem Zeitpunkt endlich wieder dänisch-realistische Wetter (Wolken und Wind) marschierten wir anschließend ins Kino. Dort stellten wir mit unserer Maxiportion Popcorn in der Hand erschüttert fest, dass in Dänemark ausschließlich salziges Popcorn verkauft wird. Der Film (The Cloud Atlas) wurde trotzdem angeschaut und die Handlung anschließend bei Wikipedia zum besseren Verständnis noch einmal nachgelesen. Der Abend endete mit dem Pflichtbesuch in einer Bar - schließlich stand das Championsleaguefinale Dortmund-Bayern an. Zwei Freunde aus Deutschland bzw. Frankreich leisteten uns dabei Gesellschaft. Damit war das Wochenende auch beinahe schon herum. Sonntag Morgen wurde nur noch eine Runde durch Christiania gelaufen, ehe mein Vater wieder nach Polen fahren musste. Ein schöner, wenn auch kurzer Besuch!

Auf den Bildern zum einen die Sicht vom Christianiaturm gefolgt von zweien seiner Besteiger. Zum krönenden Abschluss das Werk eines talentierten dänischen Nachwuchsfotografen/Bootsführer.


Sonntag, 26. Mai 2013

Unterwasserrugby in Italien

Vom 16.-23.5 ging es zu einer tollen Woche nach Italien - zusammen mit meinem Unterwasserrugbyteam. Zunächst die große Freude: Von den 20° Sonnenschein in Kopenhagen landeten wir in 13° strömenden Regen in Mailand. Da fühlt man sich gleich heimisch! Auf Grund detaillierter Planungen kamen wir nach knappen vier Stunden und diversen gescheiterten Kommunikationsversuchen mit der italienischen Bevölkerung in unserem Hotel an. Wir, das war eine kleine Truppe bestehend aus mir, zwei weiteren Mädeln und zwei Männern aus unserer Mannschaft, die wir per Zufall aufgegabelt haben. Der Rest der 18-köpfigen Mannschaft sollte erst gen Abend ankommen. 

Als es dann soweit war ging es in eine sehr leckere Pizzeria. Eindeutiges persönliches Highlight war dabei die Nutellapizza als Nachtisch. Am nächsten Morgen fuhren wir weiter in das ca. 3 Stunden entfernte Florenz zum internationalen Unterwasserrugbyturnier mit teilnehmenden Mannschaften aus insgesamt sieben Ländern. 
Samstag Vormittag fingen die Spiele an. Das erste Frauenspiel ging gegen die Berlinerinnen, welches wir etwas unglücklich mit 2:1 verloren. Die weiteren Spiele gewannen wir, ehe wir mit einem knappen 1:0 im Halbfinale gegen die Italienerinnen ausschieden. Bei den Männern lief alles glatt uns es gab Siege bis zu einem 8:0 und 7:0, ehe wir im Halbfinale ebenfalls knapp ausschieden (diesmal im Strafstoßen, etwas vergleichbar mit Eishockey). Sonntag gab es die Spiele um Platz 3, welche wir beide gewannen. Die Spiele haben alle sehr viel Spaß gemacht. Lag auch daran, dass wir kuschelige 32° Wassertemperatur hatten. 

Nach den Spielen fuhren wir weiter in den Norden Italiens an der Küste entlang. Ein ehemaliges Vereinsmitglied hat sich dort eine wunderschöne Villa gekauft, in der wir die nächsten Tage verbringen durften. Sie lag hoch auf einem Berg, mit Blick auf das Meer. Inhalt der nächsten Tage war vor allen Dingen Sonne, Badetuch, italienisches Essen und nächtliche Lagerfeuer. Wunderbar entspannend. Eine kleine Wandertour und eine etwas größere Lauftour durch die umliegende Berge habe ich dann doch noch unternommen - und es etwas bereut erst in den letzten beiden Tagen damit angefangen zu haben. Alles in allem eine wunderbare, dänisch-overkill Woche!

Auf den Bildern: Siegerehrung der Männer(Mix)mannschaft, unser Urlaubsdorf mit geschätzten 50 Einwohnern, Sicht von der Terasse, Sicht oberhalb unseres Grillplatzes


Montag, 6. Mai 2013

Radtour nach Helsingør

Aus einer Wochenendradtour wurde eine Ein-Tages-Tour am Samstag und schließlich eine Ein-Tages-Tour am Sonntag. Doch dann wurde aus Plan Realität, und pünktlich um 9:24 Uhr radelten fünf motivierte Kopenhagenbewohner in Richtung Helsingør. Bisher hatten wir erst einen Verlust zu vermelden. Ein Teil des französischen Teams, Thomas, hatte verschlafen. Nach 15 von den geplanten 100 Tageskilometern legten wir daher einen Stopp in Klampenborg ein, damit er aufschließen konnte. Laut Telefonkonferenz wollte er eine Viertel Stunde später eintreffen. Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten: Er kam nicht mit Sack und Pack und Rad im Zug, sondern radelte. Zur Bahnstation fahren und dort zu warten stellte sich daher im Nachhinein als uneffektiv heraus. Was er nicht wusste: Er hatte einen anderen Weg als wir genommen und Klampenborg bereits voller Elan im Windschatten einer Rennradtruppe passiert. Wir warteten und warteten auf ihn, er radelte und radelte um in Klampenborg anzukommen. Nach mehreren Telefonversuchen konnten wir unsere beiden Positionen stückweise bestimmen und eine weitere halbe Stunde später waren wir alle glücklich vereint.

Den Weg nach Helsingør bestritten wir bei schönsten dänischen Wetter. Für alle Interessierten, gestern haben wir vermutlich erstmalig in 2013 mehr als 15° Grad erreicht. Die Strecke war abwechslungsreich. Am Meer entlang, durch kleine Dörfer und auch ein Stück durch einen sehr hügeligen Wald. Während man den einen Berg hinunter sauste und bereits das entsprechend steile Gegenstück auf einen zukommen sah, seine Gangschaltung und Beinkraft verdammte, kam immer wieder ein freudestrahlender Anfeuerungsruf von unserem Radfahritaliener Amedeo: "Look guys, another one!!". Auf den Abfahrtstrecken entsprechend: "Don't break, Maike, don't break!".

Nach 3.5 Stunden (inklusive der Klampenborg-Thomas-Pause) und ca. 50 Kilometern, kamen wir mehr als glücklich an unserem Ziel an. Wir stürmten den dortigen Supermarkt und genossen anschließend ein Mittagessen auf dem Marktplatz. Dann ging es weiter zur Kronsborg - einer großen Burg, die früher jede Menge Zoll am Øresund zwischen Dänemark und Schweden abkassiert hat. Dort verbrachten wir weitere Zeit, bis wir Thomas zum Bahnhof brachten. Er musste abends noch ein Konzert in einer Kirche geben. Wir anderen suchten eine kleine Eisdiele auf, ehe wir uns auf den Rückweg machten. Wir legten etwas längere Pausen ein als auf dem Hinweg und genossen den Sonnenschein. Pünktlich zu den 20-Uhr-Nachrichten war ich wieder zuhause. Ein anstrengender, aber wirklich schöner Tag!