1. Auch Dänen lassen gerne Buchstaben weg. Allerdings am Liebsten nach einem völlig randomisierten Prinzip. Nicht umsonst gibt es im Unterricht regelmäßige Buchstabenstreichübungen.
Beispiel:
selvfølgelig (dt. selbstverständlich, natürlich), as: se
Amager (Bezirk in dem ich wohne), as: Ama
2. Dänen nuscheln gerne. Je mehr desto besser. Daher werden oft mehrere Worte zu einem zusammengefügt. Gemeinsam mit Punkt 1 wird so oft ein Satz zu einem Wort reduziert.
Beispiel:
Hvad er med dig? (dt. Wie steht's mit dir?), as:
3. Das führt gleich zu dem nächsten Punkt. Das g. Wird oft verwendet und je nach Bedarf kann es jeden gewünschten Laut annehmen oder weggelassen werden.
Beispiel:
dig (dt. dir, dich), as: dai
kedelig (dt. langweilig), as: kedeli (zu dem d-Abschnitt kommen wir später)
i går (dt. gestern), as: igor (endlich mal wie es sein sollte)
fordrage (dt. vertragen), as: fordrau
kage (dt. Kuchen), as: käe
4. Wie erwähnt, Dänen nuscheln gerne. Dadurch werden manchmal Buchstaben 'eingeweicht'.
Beispiel:
lukket (dt. geschlossen), as.: loghl (aus kk mache g)
Lotte (Name), as.: Lodde (aus tt mache d)
5. Das D. Eine Sache für sich. Hier wird nicht nur genuschelt, sondern gleichzeitig mit einer Tomate im Mund leicht gewürgt. Anders kann man den Laut nicht beschreiben. Echt. Fragt mal einen Dänen, dass er røde (dt. rote) für euch aussprechen soll. Bei einfacheren d-Wörtern hilft es einfach die Zunge unten zu lassen.
Beispiel:
hedder (dt. heiße), as.: he-er (Zunge zu keinem Zeitpunkt vom Unterkiefer lösen!)
lavede (dt. machte), as.: läwilllll (laaanges lll, ansonsten wird aus der Vergangenheit Präsenz)
6. Aus Endungen wird gerne ein -ill. Egal ob da nun -et, -ed oder -le steht.
Beispiel:
universitetet (dt. die Universität), as.: universitetill
7. U's mögen alle. Deswegen ist nicht nur U ein U, sondern auch mal ein G oder V. Hauptsache U.
Beispiel:
fordrage (dt. vertragen), as: fordrau
hoved (dt. Kopf), as: houl (man erinnere sich beim Wortende an Punkt 6)
blev (dt. wurde), as: bliu
8. Manche Sachen kann man nicht erklären. Keine Fragen stellen, einfach hinnehmen.
Beispiel:
nogle (dt. manche im Plural), as: nohl
noget (dt. manche für et-Wörter), as: nohl (ja, genauso wie nogle)
meget (dt. sehr, viel), as: mahl
So, das war meine kleine Einführung in die dänische Aussprache. Manchmal wünsche ich mir in Schweden oder Norwegen zu studieren. Immerhin hat es mich nicht nach Finnland verschlagen.