Montag, 16. Juli 2012

Familienaktivitäten oder auch: Freizeitvorschlag für verregnete Wochenenden

Bevor es ins weit weit entfernte Ausland geht wird jede Gelegenheit genutzt um die Familienbande zu vertiefen. In unserer Familie geht man dabei nicht Kaffee trinken oder Minigolf spielen, sondern nimmt an einem 24-Stunden-Schwimmen teil. Das Prinzip ist schnell erklärt: In 24 Stunden schwimmt man so viel man kann (oder will).
So kam es, dass ich am 14. 7 zu früher Stunde meinen Bruder am hannoverschen Bahnhof abgeholt habe. Der Zeitplan war klar: Kurz zu mir nach Hause, letzte Essensvorräte packen und dann auf ins nahe gelegene Freibad.

Nein, ich ziehe (noch) nicht aus

Dort angekommen wurde in einer Rekordzeit von 45 Minuten unsere Unterkunft für die kommende Nacht aufgebaut.

Fertig!
Noch waren wir guter Dinge und motiviert loszulegen. Dann gingen wir zum Schwimmbecken. Markus steckte seinen Zeh ins Wasser und stieß nur ein leicht verzweifeltes "Sch****" aus. Was er nicht wusste: Dieses Freibad wird nur mit Solarenergie geheizt. Und es hat die letzten Tage in Hannover ausschließlich geregnet.

Vorher: Voller positiver Energie!
Pünktlich um 13:38 Uhr ging der Wettkampf los. Es schwamm sich gut. Nach 1.5km wurde einem sogar etwas warm. Bei Kilometer 2.5 stellten Markus und ich fest, dass wir annähernd die gleiche Geschwindigkeit schwammen. Wir beschlossen daher einen Pakt und teilten uns die Arbeit. Alle 200 Meter wechselten wir die Führung, dazwischen konnte man sich im Wasserschatten des anderen etwas ausruhen. Ab Kilometer 3 wurde es dann aber sehr kalt, daher brachen wir etwas früher als geplant nach 4 Kilometern unsere erste Einheit ab.

Maike führt vor Markus
Dann stellte ich fest: Trotz der gefühlt 30kg Gepäck pro Person habe ich es geschafft meinen Schlafsack zu vergessen. Daher machte ich mich auf den Weg zurück nach Hause. Als ich wieder kam die Frage: "Wo ist Markus??" Kurze Zeit später kam er ins Zelt. Heimlich ist er 2 Kilometer geschwommen. Toll. Das heißt ich musste nachziehen. Also ab ins Wasser zur nächsten Einheit. Markus wollte mich aber nicht aufholen lassen und kam kurze Zeit später nach. Stand 17 Uhr: Maike: 6.3 Kilometer, Markus 8.1 Kilometer. 1.8 Kilometer Rückstand.

Aufwärmen und Pause

Zum Abendessen wurde gegrillt. Anschließend hüpfte Markus wieder ins Wasser und verdaute sein Essen mit lockeren 1.5 Kilometern. Das war meine Chance! Ich sprang hinterher und hatte nach einer 2.7-Einheit nur noch 600 Meter Rückstand.

Abendeinheit unter kritischer Beobachtung von Markus

Nach kurzer Nacht (unter strömenden Regen, aber das Zelt blieb dicht!) gab es eine schnelle Einheit vor dem Frühstück. 1.5 Kilometer legte Markus vor. Unter 2 Kilometern lohnt sich das Umziehen nicht, daher holte ich mit 2.1 endlich den restlichen Rückstand auf. Stand 8 Uhr: Beide 11.1 Kilometer.
Nach dem Frühstück der neue Plan: 15 Kilometer wollten wir voll bekommen. Aber unter keinen Umständen uns noch zweimal in das kalte Wasser quälen.

Ja, macht viel Spaß!!

Das hieß: Augen zu und durch. Zusammen wechselten wir uns wieder mit der Führung ab. Nach 2 Kilometern wollten wir laut Plan 100 Meter Brust schwimmen um die Muskeln zu lockern. Die ließen wir spontan aus, da: Wasser zu kalt.

Zusammen auf dem Weg zu 15 Kilometern

Lieber schnell weiter. Der letzte Kilometer wurde dann ziemlich hart. Immerhin lenkte der Schmerz in den Armen von der Kälte des Wassers ab. Aber: Zusammen haben wir es geschafft. Beide sind wir nun mit 15 geschwommenen Kilometern Sieger des 24-Stunden-Schwimmens mit 6.5 Kilometern Vorsprung auf den 3.-Platzierten!

Geschafft!!!
Nachher: Bewegungen fallen etwas schwer
Markus meinte, er freue sich schon auf die Zugfahrt. 2 Stunden ohne die geringste Nötigung sich bewegen zu müssen.

Freitag, 13. Juli 2012

Daten und Fakten

Nun eine ausführlichere Zusammenfassung rund um mein Vorhaben Kopenhagen.

Studium
Beworben und zugelassen wurde ich zum Master "Biology-Biotechnology". Dieses Programm macht einen sehr guten Eindruck mit vielen interessanten Modulen. Auch hat die Uni einen Schwerpunkt mit Pflanzen, sodass ich mich weiter den grünen Gewächsen frönen kann. Auch toll ist, dass ein sehr renomierter Professor im Gebiet 'Stickstoffernährung bei Pflanzen' dort doziert. Das entspricht genau dem Gebiet meiner Bachelorarbeit, sodass ich wahrscheinlich die Möglichkeit habe dort weiter zu arbeiten, zumal mein betreuender Professor in Hannover ihn praktischerweise sehr gut kennt :)

Wohnung
Tja, das ist so eine Sache für sich in Kopenhagen. Zumindest wenn man sie im Zusammenhang mit "günstig" erwähnen möchte. Im Moment sieht es so aus: Über die Uni habe ich bis Ende Januar ein Zimmer bekommen, danach muss ich mir etwas Neues suchen. Aber was ich hab, das hab ich, und vor Ort lässt es sich leichter suchen. Haken an der Sache: Das Zimmer ist superduper teuer. Dafür liegt es mitten im Zentrum in einer 7-WG. Und mit mitten meine ich mitten. Ich wohne in direkter Nachbarschaft der Königsfamilie (Maike - Palast: 500m), um die Ecke vom Hafen (Maike - Hafen: 600m) und gleich beim Schloss (Maike - Schlossgarten: 200m, Maike - Schlosstor: 400m). Bis zu meiner Fakultät ist es etwas weiter (Maike - Uni: 3.5km), aber ich nehme mein Fahrrad ja mit. Bezeichnenderweise wohne ich in der Königsstraße.

Sport
Bevor ich mich an irgendeiner Uni überhaupt bewerbe wird das Sportangebot gecheckt. Das ist an der Uni in Kopenhagen sehr schön und auch leistungsorientiert aufgebaut. Es gibt deutlich weniger Sportkurse als in Hannover (Quidditsch z.B. leider nicht), dafür sind sie sehr strukturiert aufgebaut. In den meisten Sportarten gibt es Kurse von Anfänger bis Wettkampfteam. Besonders ausgeprägt scheint der Schwimmbereich zu sein. Dort hat man bereits im Fortgeschrittenenkurs (d.h. noch nicht mal im Wettkampfteam!) die Möglichkeit 10-Mal die Woche zu trainieren. Auch interessant sind diverse Ausflugsangebote. Da kann man eine Woche nach Tschechien zu einem Biathlonwettkampf fahren, an Paddeltouren mit Übernachtungen in Höhlen oder Zelten teilnehmen und Wanderausflüge machen. Besonders reizt mich das 'Überlebenstraining Winter'. Ein Wochenende mitten im Winter komplett draußen, wo man lernt Iglus zu bauen, Essen im Schnee zu finden, auf Bäume zu klettern usw. Leider kosten die Angebote im Unterschied zu Deutschland etwas. Ist aber hoffentlich noch im Rahmen.


Maike - kleine Meerjungfrau: 1.1km (Foto von hier)

Donnerstag, 12. Juli 2012

Wanderer


Manchmal fühle ich mich wie ein Entdecker aus dem 18. Jahrhundert und die Reiselust oder die Lust die Welt zu entdecken packt mich. In solchen Momenten freue ich mich sehr auf meine zukünftige neue Heimat in Kopenhagen, und auf alle Möglichkeiten die danach noch kommen können.

Twenty years from
now you will be 
more disappointed 
by the things that
you didn't do than 
by the ones you did 
do. So throw off 
the bowlines, sail 
away from the safe 
harbor, catch the 
trade winds in your sail, 
explore, dream, discover.

Mark Twain


Photograph Copenhagen Canal  by Oliver Winter on 500px
Copenhagen Canal, von Oliver Winter

Freitag, 6. Juli 2012

Es geht weiter!

Nur als kurze Ankündigung! "Ein Student aus Uppsala" geht in die nächste Runde. Und zwar wird gibt es Vol. 2 "Ein Student aus Kopenhagen". Meine Aussage aus dem letzten Post nach meinem Aufenthalt in Uppsala habe ich ernst gemeint: "Es macht einfach Spaß in einem anderen Land zu leben, andere Kulturen und Eigenheiten kennen zu lernen und andere Sprachen zu sprechen." Darum war es für mich klar zumindest nach den Möglichkeiten für ein Masterstudium im Ausland zu schauen. Gesagt, getan, beworben, beschlossen. Und wirklich: Meine Wunschuni Nummer-1 hat mich zum Masterstudium in "Biology-Biotechnology" zugelassen. Jetzt gilt es nur noch die winzige Hürde mit meiner Bachelorarbeit zu überwinden! Ich berichte...